…dann zieht´s dir die Schuhe aus. Dann weißt du nicht mehr, wo oben und unten ist.
In diesem Leben sind mir 2 begegnet. Die Männer waren total unterschiedlich, die Phänomene zu der jeweiligen Verbindung aber absolut identisch.
Beide haben schnell das Weite gesucht, wenn es zu nah wurde. Sie waren höchst engagiert, wenn es darum ging, sich auszuschweigen und mich damit sehr, sehr oft zur Verzweiflung zu bringen.
Es ist ja nicht so, dass Männer generell eine Wahnsinns-Tendenz zum Reden hätten, aber in diesen Fällen wird das „nicht besonders gut über Gefühle sprechen können“ getoppt von der Kombi „ich mache dir die Nase erst richtig lang mit dieser Tiefe, dieser Präsenz, diesem unfassbaren Gefühl von Verschmelzung und Einheit- und dann tauche ich ab und lass dich dumm aus der Wäsche kucken“. Immer und immer wieder.
Im Normalfall würde das (fast) niemand mit sich machen lassen. Zumindest nicht über längere Zeit. Aber hier nützt auch alle Bewusstheit nichts, du kannst so gut bei dir sein wie du willst, er kriegt dich.
Jeglicher Selbstschutz geht flöten, jede über Jahre mühsam gesetzte Grenze wird einfach ignoriert und in kürzester Zeit bahnt er sich zielstrebig einen Trampelpfad mitten in dein Herz.
Du kommst nicht vorbei an ihm. Egal wie sehr du das willst, weil es zu intensiv, zu ungewöhnlich, zu wenig mit dem Verstand zu greifen ist. Beim ersten Mal bin ich umgezogen, schön weit weg, damit das Drama endlich ein Ende hat. Das war sogar hilfreich, ein ganz kleines bisschen. Aber es dauerte noch Jahre, bis dieser große Schmerz, den er immer wieder auslöste, aufhörte und ich den Sinn dieser Verbindung wirklich verstehen und fühlen konnte.
Beim zweiten Mal war zum Glück schon von Anfang an eine große Entfernung zwischen uns. Zum Glück, weil diese Intensität so schon kaum auszuhalten ist.
Durch den Abstand oder andere äußerliche Einschränkungen hast du wenigstens den Spielraum, mit dir selbst auszumachen, was sich da so alles zeigen will.
Wenn er seinen Job richtig gut macht, dann fährst du Gefühls-Achterbahn, Tag und Nacht. Du spürst ihn so, wie wenn er neben dir stehen würde.
Du weißt genau, wie es ihm geht, auch wenn er gerade am Nordpol angeln und sein Handy ins Wasser gefallen wäre.
Du hörst und fühlst ihn ununterbrochen, weil er einfach da ist. Egal wie oft du sagst „ich hab die Faxen echt dick“. Das interessiert an der Stelle so gar niemanden, ihn am Allerwenigstens. Er hält sich konsequent an die Abmachungen auf Seelenebene.
Und die haben viel damit zu tun, dass du dir selbst immer treuer wirst. Dich von niemandem mehr abhängig machst, keine faulen Kompromisse mehr eingehst und aus den Beziehungsdramen endlich auf die Sonnenseite der Liebe wechselst.
Diese Sehnsucht nach Einheit, der Wunsch von endlich-nach-Hause-kommen, bringt dich dazu, immer und immer wieder durch diese Ablösungsphasen zu gehen. Aufhören zu jagen, zu kämpfen, zu betteln um die Anwesenheit eines vermeintlichen Königs an deiner Seite. Sein Job ist nicht primär der, den Thron neben dir zu besetzen. Sein Job ist, dich daran zu erinnern, dass du eine Königin bist.
Er schüttelt das Aschenputtel in uns so lange, bis wir die grauen Säcke genervt hinwerfen und uns zielstrebig unsere Macht zurückholen. Unsere Würde, unseren Stolz und unsere Freiheit.
Es gibt nur einen Weg dorthin: mutig mitten durch all die Ängste, dieses Stück (Seelen)heimat wieder zu verlieren, hindurch.
Du kannst ihn nicht verlieren. Aber du kannst immens viel gewinnen. Er dient dir, mit all seinen „Arschloch-Phasen“, deinen königlichen Platz nicht nur zu finden, sondern ihn auch souverän einzunehmen. Den Thron, den du für dich gar nicht mehr sehen konntest.
Er nimmt dich an die Hand und führt dich genau dort hin, auf seine ganz spezielle Art. Und dann kann es sein, dass er wieder geht und den Thron neben dir frei macht für einen Mann, der dir wirklich gewachsen ist. Für dich als Frau, die du inzwischen ganz genau weißt, was du willst und was dir zusteht. Und das ist jede einzelne, oft so unfassbar schmerzhafte Erfahrung mit und durch ihn wert.
Wenn er seinen Job richtig gut macht, ist das pures Seelengold!
~Rebekka Gutmayer~
–> Meine Texte dürfen sehr gerne geteilt werden!
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Danke für deine Worte..
Bin gerade..eigentlich schon länger in einet solchen „Beziehung“; ob er mein Seelenpartner ist..kann ich nicht sagen.. Meine Gefühle sind so zugeschüttet..(indir. SELBSTSCHUTZ). ob all der „Verletzungen“ welche ich ja mir selbst zufüge…sodass ich keine Gefühle in mir wahrnehmen kann..
ALLES ist genau so wie du es beschreibst…
…diesen Wert den diese Erfahrung mit sich bringt…erkennt man wahrscheinlich erst viel später so richtig…wenn es auch im Herzen Platz gefunden hat..nicht nur im wissenden Kopf…
Danke Rebecca
Sehr gerne, Claudia! Danke für deine Offenheit! Ja, das mit dem Wert dauert schon ein bisschen, ich weiß noch gut, wie lange ich mehr den vermeintlichen Fluch als den Segen gesehen habe. Aber du schaffst das auch, bleib mutig!
Liebe Rebekka,
das hört sich ja „vernünftig“ an (lach…). Aber: Welcher von den beiden „Übungspartnern“ ist jetzt dein Freund geworden, der neben dir als Königin keine Faxen mehr gemacht hat? Oder war das bei dir ein Dritter?
Liebe Grüße, Bianca
Ich möchte gern hinzufügen das es umgekehrt genauso abläuft! Auch eine Seelenpartnerin zeigt dir schonungslos deine Schattenseiten!
Weitermachen… und loslassen
Guter Hinweis, danke! Ich dachte mir ich brauchs nicht extra zu erwähnen 😉
Und ob er den Job gut gemacht hat! Sehr, sehr gut sogar! Er hat mich vom Zombie zur Göttin gemacht in nur neun Monaten!!! Habe mein Leben zurück und bin in Bestform!
„aber in diesen Fällen wird das „nicht besonders gut über Gefühle sprechen können“ getoppt von der Kombi „ich mache dir die Nase erst richtig lang mit dieser Tiefe, dieser Präsenz, diesem unfassbaren Gefühl von Verschmelzung und Einheit- und dann tauche ich ab und lass dich dumm aus der Wäsche kucken“. Immer und immer wieder.“
OMG hab ich gedacht als ich das gerade gelesen habe – genau DAS ist der Punkt. Wie oft habe ich mich in den vergangenen Monaten schon gefragt, wie ich denn bei all meiner Bewusstheit und Entwicklung die ich vorher schon durchlaufen hatte, wie mir nur sowas passieren konnte.. eine Beziehung in der ich mich so klein und unsichtbar fühle, so verzweifelt bin…welchen Grund sollte denn nur eine einigermassen intelligente Frau haben, sich sowas freiwillig anzutun? Und siehe da: genau das wie von dir beschrieben hat mich „verführt“: seine Tiefe, seine Präsenz, dieses Gefühl von Verschmelzung und Einheit, das ja tatsächlich und real spürbar da war – zumindest eine Zeitlang am Anfang! Und dann plötzlich weg… wie abgeschalten. Und seitdem suche ich danach, ich will genau das zurück haben und genau das wird wohl der Denkfehler sein…
Danke Rebekka von Herzen für deine Blogbeiträge.
Ich habe zwar noch keinen blassen Schimmer, wie ich aus diesem Schlammassel jemals herausfinden soll, aber ich bin guter Dinge dass es mir schon irgendwie gelingen wird 🙂
(Hilfen und Tipps werden gerne angenommen)
Sehr gerne, Jana! So ganz spontan: Tipp 1: Ein neues JA zu dir selbst und deiner Würde & deinen Werten; Tipp 2: Einfach mal nur beobachten…was kommt wann warum hoch (ist es seins, ist es deins?); Tipp 3: Entschlossenheit, auch bei aller Anziehung, vor allem wenns arg bei Punkt/Tipp 1 hängt 😉
Und ja, es geht, du kommst da raus, mit einer klareren Version von dir <3
Liebe Rebekka.
Vielen Dank für deine Worte. Ich habe schon so viel gelesen, aber du bist die erste, bei der ich immer lachen muss. Du drückst in Worten aus, was ich denke.
Seit sechs Jahren wurschteln wir da rum. Immer wieder hat er mich noch verletzt, nachdem ich aus den Trümmern meines gesamten Lebens wieder aufgestanden bin. Inzwischen lass ich ihn ganz ziehen. Die Liebe ist nach wie vor da, aber meine Schmerzgrenze ist inzwischen am Ende angekommen. Dann lieber ohne ihn, als mir das immer wieder zu geben. Es tut nicht mal mehr weh. Ich kenne mehr als genug dieser Arschloch – und es ist ihm egal Phasen. Und genauso gut kenne ich es, nach wirklich schlimmen Vorfällen, immer noch da zu stehen und zu sagen, er ist die Liebe meines Lebens. Mein Umfeld zweifelt inzwischen an meinem Verstand 🤔. Ich muss jedoch sagen, je deutlicher das Nein in mir wurde, desto mehr Zweifel habe ich daran, dass er meine Dualseele ist. Zumal ich ihn inzwischen eigentlich nicht mehr spüren kann. Ich weiß es nicht und denke auch nur noch selten darüber nach. Danke jedoch trotzdem für deine Worte.
Herzliche Grüße Astrid
Liebe Astrid, vielen Dank, das freut mich sehr! 🙂
Ich bin froh, dass es nicht mehr weh tut, denn das ist ein gutes Zeichen, dass du wichtige Kreisläufe geschlossen hast! Also kann es nur vor- und aufwärts gehen, mit all den wichtigen Erfahrungen durch ihn im Gepäck 🙂
Lass es dir richtig gut gehen!
Von Herzen,
Rebekka