Wo bist du, frage ich dich? Doch du antwortest nicht.
Du bist weit weg und hast keine Zeit
Es gibt so viel für dich zu tun, um dein feines Herz zu schützen,
damit Nähe ein Fremdwort bleiben kann
In ganz stillen Momenten aber, schickst du mir eine Melodie
ein unsichtbares Schiff mit bedeutsamer Fracht
Sie sagt mir, welch Schmerz in dir steckt, welch große Verwundung
Dich aber schickst du nicht, die Reise wäre zu riskant
Du kennst noch jeden Ort, jedes Wort, das dich verletzte
Machst dich lustig darüber und dann fluchst du
Weil du sie kaum erträgst, die Wunden deines Lebens
Bilder davon über den ganzen Erdball verstreut
So hast du die Künste des Schauspiels erlernt
Für alle Zuschauer atemberaubend, fesselnd und ergreifend
Für dich selbst traurig und leer
Ein einsamer Wolf
Du sagtest, ich wurde dir geschickt zur rechten Zeit
So war es abgesprochen, ich reichte dir meine Hand
Wie ein Ertrinkender hast du sie genommen
Doch die Gewohnheit war größer als dein Leid
So sind wir beide gefallen
Du in deine Vergangenheit und ich in Ohnmacht
Aus ihr klopfst du leise an
Schickst vorsichtig noch ein Lied, das mir sagt
Ich wollte das nicht, versteh mich doch- und ich verstehe dich
Und belade das unsichtbare Schiff für eine Reise zu dir
Mit einem Lied voll Vergebung
und deinem Schmerz, der dir so kostbar ist.
~© Rebekka Gutmayer~
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