Elefantenrüssel

Elefantenrüssel

Oder auch:

Die Sache mit dem Saugen

 

Um es vorweg zu sagen, diese Geschichte ist wahr.

Und ich liebe Elefanten wirklich sehr.

Außerdem hat mich mein Vater nie Illegales gelehrt.

Aber an der ein oder anderen Stelle hab ich als Kind miterlebt, wie man Situationen beschleunigen kann.

Vor einigen Jahrzehnten gab es einen Wanderzirkus, dessen größtes Highlight ein Elefant war.

Auf etlichen Plakaten sah er mir entgegen und es zog mich wie magisch zu ihm.

Allerdings gab es ein Problem. Ich wollte mir keine Show ansehen, in denen eingesperrte Tiere vorgeführt werden.

Aber das war ja damals der übliche Weg, so ein prachtvolles Tier zu Gesicht zu bekommen.

Da fiel mir mein Vater ein und die Möglichkeit der Beschleunigung.

Es brauchte also eine andere Lösung und die hieß Karotten, Toastbrot, Bier und Zigaretten.

 

Die ersten zwei für den Elefanten, die letzten beiden für seinen Pfleger, bitte nicht verwechseln.

Und schon gar nicht nachmachen!

Weitere Zutaten: Mut, Höflichkeit, Respekt, Freundlichkeit, Achtsamkeit.

Der Pfleger war etwas überrascht, aber er erkannte schnell den Mehrwert und ich durfte zu ihr.

Zu einer liebenswerten Elefantendame, die sich sichtlich über meinen Besuch freute.

Und ich mich erst. Weit und breit niemand, der ihr oder mir Vorschriften machte.

Karotten und Toast waren schnell in ihrem großen Bauch verschwunden.

 

Ich freute mich wie ein kleines Kind an Weihnachten.

Also nicht über das majestätische Tier in Gefangenschaft, sicher nicht.

Aber darüber, dass sie sich für mich nicht zum Affen machen musste.

Und darüber, dass ich in Ruhe mit ihr reden konnte, ich bin sicher, sie hat jedes Wort verstanden.

Weißt du, wie sich ein Elefantenrüssel anfühlt, wenn er anfängt, dich auf Fressbares zu untersuchen?

Eigentlich könnten Elefanten gut als Security wirken und die Leibesvisitiation übernehmen.

Um Loriot zu zitieren:

„Es saugt und bläst der Heinzelmann, wo Mutti sonst nur blasen kann!“

 

Ein Elefant stellt dich auf den Kopf, wenn du nicht aufpasst.

Er findet den letzten Krümel, den du in der Tasche hast.

Als Elefant darf er das natürlich auch und da stört es mich keinen Meter.

Aber wie ist das im echten Leben mit all den menschlichen Elefantenrüsseln?

Ein Schelm, wer jetzt Neckisches denkt. Das meine ich nicht.

 

Wenn man nicht aufpasst, läuft die Ware immer nur von innen nach außen vom Band.

 

„Geben ist seliger denn nehmen“ wird uns lange und breit erzählt.

Zeit, Geld und Energie fließt vorwiegend zu den anderen und wir lassen es zu.

Im inneren Betriebssystem steht der Schalter groß auf „Giving“.

Hinz und Kunz steht Tür und Tor offen, weil wir wollen ja die Guten sein.

 

Und selbst, wenn H&K gar nicht vorbeisehen, fangen wir an, die Welt mit unseren Gaben zu bespassen.

Sie ihr fast schon aufzudrängen. Man muss ja was tun, um geliebt zu werden.

Der Herzensmensch darf so ziemlich alles, Mühe geben braucht er sich keine.

Grenzen gibt es kaum welche und wenn, dürfen sie auch mal übertreten werden.

 

Weil er ja nicht anders kann. Weil wir sie ja so gut verstehen.

Weil wir ständig mitfühlend und empathisch sind.

Weil wir auch für andere Verantwortung übernehmen, die uns gar nix angeht.

Ein altes Kinderschema sagt Hallo.

 

Der Schalter, um ein Gleichgewicht zu halten, ist Simsalabim in Vergessenheit geraten.

Man vergisst sich selbst und irgendwann staut es sich an.

Einbeinig lässt sich nicht so gut laufen.

 

Aber empfangen ist etwas, mit dem sich viele von uns richtig schwer tun.

Ja, geben ist wunderschön.

Wenn ich könnte, wäre ich ganzjährig der Weihnachtsmann.

Aber selbst der braucht mal Pausen und Erholung.

Und freut sich riesig über jemanden, der ihm ein saftiges Stück Kuchen bringt.

Wenn wir immer nur austeilen, ist es irgendwann leer in uns.

So leer, wie meine Jackentasche nach dem Besuch bei der Elefantenlady.

 

Und dann ist die Enttäuschung da. Das Gefühl mißbraucht zu werden steigt auf.

Das Gefühl, nichts wert zu sein, weil nichts oder nur wenig zurück kommt.

Immer und immer wieder verdrängen wir es durch weiteren Aktionismus.

Doch es braucht auch den anderen Schalter.

„Receiving“ muss genauso aktiviert sein.

Wir dürfen es uns erlauben, wir dürfen empfangen.

Den Augenblick, die Weisheit unserer inneren Führung, liebevolle Gesten, Geschenke, Wertschätzung von außen, Wunder…

Ein paar Jahre später hab ich sie wieder besucht.

Die Sache mit der Beschleunigung war auch da wieder von Vorteil.

So kam ich zu der Situation, dass sie ihrem Pfleger ausbüxte, sie wollte partout nicht mit in ihr Zelt kommen.

Dieses Mal schenkte sie mir etwas Großes, ganz offensichtlich. Und alle Umstehenden waren ziemlich verblüfft.

Es war ihr Vertrauen.

Ich ging zu ihr, streichelte ihren Rüssel und lud sie ein, mit sanften Worten, mit mir zu kommen.

Sie zögerte keine Sekunde und folgte mir.

Ihr Pfleger meinte, ich könne seinen Job haben.

 

Ich hatte etwas ganz Wertvolles gelernt.

 

Wenn du an der richtigen Stelle gibst, kommt es auch von der richtigen Stelle wieder zu dir zurück.

Das muss nicht die gleiche Situation sein.

Auch nicht die gleiche Zeit, die gleiche Summe oder genauso viele Karotten.

Es gleicht sich alles aus, früher oder später.

Aber dafür müssen unsere inneren Schalter an sein. BEIDE.

Ein Elefantenrüssel ist schlau.

So manch menschlicher ist es auch.

Also lass dich nicht aussaugen.

Sieh genau hin, was du aus freiem Herzen wirklich geben willst und kannst.

Sag auch mal Nein, wenn es dir zuviel wird.

Überprüfe, ob das was sich gestern gut anfühlte, heute auch noch so ist.

Stoppe dein inneres Kind, wenn es sich wieder verausgaben will.

 

Lehre es mit Geduld, wertvoll zu sein, ohne ständig etwas dafür tun zu müssen.

Sag JA zum Leben mit all seinen Annehmlichkeiten.

Hör auf damit, sie zu verweigern, sie suchen sich sonst einen anderen Ort.

Und das wär ja Blödsinn. Bei dir ist es doch schön!

Und dann kannst du auch Elefanten unterstützen.

Oder Affen.

Oder den Lieblingsmenschen.

Nicht aus unterschwelligen Schuldgefühlen heraus.

Nicht aus der Sucht nach Anerkennung.

Nicht aus Verlustangst.

 

Viel größer, besser, nachhaltiger!

Und aus echter Liebe.

~Rebekka Gutmayer~

P.S.: Meinen Goldesel kann man auch füttern! Vielen Dank 🙂

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Möge es einen Menschen für dich geben

Möge es einen Menschen für dich geben

Möge es einen Menschen für dich geben
 
mit dem du auch schweigend glücklich bist
 
Möge es einen Menschen für dich geben
 
der dir in einer Sackgasse die Taschenlampe reicht
 
Möge es einen Menschen für dich geben
 
mit dem du total ver-rückt sein kannst
 
Möge es einen Menschen für dich geben
 
der achtsam und segnend deine Stirn küsst
 
Möge es einen Menschen für dich geben
 
der das Leben als das erkennt, was es ist – ein Spiel
 
Möge es einen Menschen für dich geben
 
der herauskitzelt, was wirklich in dir steckt
 
Möge es einen Menschen für dich geben
 
der in der dunkelsten Stunde beharrlich an dich glaubt
 
Möge es einen Menschen für dich geben
 
der seinen Worten auch Taten folgen lässt
 
Möge es einen Menschen für dich geben
 
der weiß, wie er dich zum Lachen bringt
 
Möge es einen Menschen für dich geben
 
der stolz auf deine Stärken ist
 
Möge es einen Menschen für dich geben
 
dessen reine Anwesenheit dein Herz berührt
 
Möge es einen Menschen für dich geben
 
der dich ermutigt, alte Begrenzungen zu verlassen
 
Möge es einen Menschen für dich geben
 
der dir zeigt, wie sich Geborgenheit anfühlt
 
Möge es einen Menschen für dich geben
 
der bereit ist, gemeinsam mit dir zu wachsen
 
Möge es einen Menschen für dich geben
 
der an seinen Herausforderungen reift
 
Möge es einen Menschen für dich geben
 
der für dich auch über Schatten springt
 
Möge es einen Menschen für dich geben
 
der das Wort Loyalität nicht nur von Google kennt
 
Möge es einen Menschen für dich geben,
 
der dir mit offenen Armen entgegen kommt
 
Möge es einen Menschen für dich geben
 
der dir die Liebe in einer neuen Dimension zeigt
 
Möge es einen Menschen für dich geben
 
der dein Gesicht sanft in seinen Händen hält, während er dir tief in die Seele sieht
 
Möge es einen Menschen geben
 
der mit dir in die gleiche Richtung blickt…
.
.
.
Möge es diesen einen Menschen für dich geben
 
So wie es dich für ihn gibt!

 

~Rebekka Gutmayer~

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Vielleicht braucht er ja auch einfach nur…

Vielleicht braucht er ja auch einfach nur…

endlich die Trennung von seiner Frau! Dann können die ganzen Heimlichkeiten aufhören und er ist frei, hurra! Die Zeit der Einschränkungen und Heimlichkeiten haben dann ein Ende und er wäre ganz entspannt. Und liebevoll und aufmerksam. Nicht nur ein bisschen, nicht nur ab und zu. Dann viel mehr, denn es steht ja niemand mehr im Weg und beeinflusst ihn so ungünstig wie bisher. Wenn sie endlich weg ist, dann hat er viel weniger Stress und Sorgen und Verantwortung! Und bestimmt ist er dann auch gesprächiger und fürsorglicher und aufmerksamer, so wie ganz am Anfang! So ist das ja noch kein Zustand, jedenfalls kein zufriedenstellender. Und dann hört das auch endlich mal auf, dass er mit ihr in Urlaub fährt! Die schlimmste Jahreszeit! Da hat er sie erst richtig an der Backe, am besten schon wieder am ewig gleichen Familienurlaubsort, das muss ihm doch zum Hals raushängen! Eh schon getrennt von mir und meiner Liebe wird er auch noch gezwungen, sein Handy auszuschalten! Kein Wunder, so zickig wie sie ist…oh nein, und Weihnachten naht schon in großen Schritten…ich hab keine Lust, nochmal alleine dazusitzen mit meinem 5-Gänge Menü und dann sagt er mir in der letzten Sekunde ab, natürlich wegen ihr! Neee, das brauch ich nicht nochmal! Aber ich bin so sicher, dass er mein Seelenpartner ist, so stark wie ich für ihn empfinde, ich komme einfach nicht von ihm weg! Ich kann ihm doch bestimmt irgendwie helfen, da mal richtig klar zu sehen und sich zu befreien!

Vielleicht muss er ihr einfach nur einen Kurs in der VHS buchen und dort lernt sie dann einen neuen Mann kennen und ist endlich gut beschäftigt! Der Neue kann auch total gut aussehen, gönne ich ihr, Hauptsache, sie kümmert sich endlich um ihren Kram und lässt Schatzi in Ruhe!

Also, wie kriegen wir die Frau von ihm weg? Vielleicht braucht es einfach nur…

– noch ein bisschen Zeit?

– mehr von deinem Verständnis?

– Lösungen für den vielen Stress, den er hat?

– jemand, der ihm seine Blockaden wegzaubert?

– ordentlich viel Licht und noch mehr von deiner Liebe?

– ja und natürlich den neuen Lover, den wir für sie finden müssen!

Aber was ist, wenn er gar nicht von ihr weg will? Wenn er sich gut hinter ihr verstecken kann, um die Geschichte mit dir erst gar nicht vertiefen zu müssen? Wenn er sich bei dir nur die Rosinen rauspickt, aber mit dir gar nicht den Kuchen backen will? Was, wenn es ganz praktisch für ihn ist, wie es ist? Und wenn er seine Frau vielleicht doch irgendwie liebt? Oder er sich so häuslich eingerichtet hat in seiner Vergangenheit und gar nicht gedenkt etwas zu verändern? Wenn er an seinen Kindern hängt und die Angst, sie zu verlieren, größer ist als die Motivation, sich neu zu entscheiden? Wenn er den Gefühlen zu dir nicht mehr Raum geben kann, weil es ihm viel zu tief und ungewohnt und nah ist? Was, wenn seine sporadischen Besuche, sein kurz angebunden sein, die vielen Ausreden, Absagen und im Raum stehenden Fragen gar nicht an seiner Frau liegen?

Bevor du weiter ratlos wartest oder im schlimmsten Fall jemand beauftragst, der eine Karmaauflösung bei ihm macht oder einen Liebeszauber für den nächsten Vollmond buchst:

Was ist mit dir?

Hast du es nicht verdient, dass ein Mann sich klar für dich entscheidet, ohne jegliches wenn und aber? Reicht es dir aus, dass er ab und zu von sich hören lässt und du die restliche Zeit nur von den gemeinsamen Stunden träumen darfst? Hast du möglicherweise selbst Angst vor zuviel Nähe und es ist auch für dich ganz praktisch so wie es ist? Willst du deine Sehnsucht nach einem echten Mann lieber weiter vor dir her tragen, weil es so ungefährlicher ist?

Geh doch mal einen Schritt zurück und sieh dir die Situation von außen an. Ihn und dich und seine Frau. Stell dir mal vor, wie ihr drei auf einer Bühne steht. Wo stehst du, wo er? Siehst du dich glücklich dort? Geht es dir gut? Ja? Dann kannst du mit lesen aufhören. 🙂

Alles ist super!

Nein? Dann braucht es erstmal eine ganz andere Entscheidung. DEINE. FÜR DICH.

Und das, was du dir wirklich für deine Beziehung und dich wünschst.

Vielleicht mehr Respekt, Ehrlichkeit, Vertrauen, Treue, Zuverlässigkeit, Loyalität, Achtsamkeit, Hingabe, Humor, Offenheit, Mitgefühl?

Nobody ist perfekt und wir üben da alle mehr oder weniger. Aber es ist deine fucking Wahl, in welche Richtung es gehen soll!

Wenn du nicht wählst, tut es ein anderer für dich…Seelenpartner hin oder her!

Ob er sich dann endlich von seiner Frau trennt, steht auf einem ganz anderen Blatt. Ganz unabhängig davon, hast du ein ein Recht darauf, glücklich zu sein. Und damit meine ich nicht, dass es immer Friede, Freude und Eierkuchen und eine ganz harmonische Verbindung sein muss. Aber es braucht die Ehrlichkeit mit dir selbst, für was du zur Verfügung stehst und was du noch aushälst, obwohl du dich damit überhaupt nicht wohl fühlst.

~Rebekka Gutmayer~

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P.S.: Nimm dir, was du brauchen kannst. Alles andere lass einfach hier. 🙂

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Gedanken einer Frau in der Warteschleife auf (s)eine Antwort…

Gedanken einer Frau in der Warteschleife auf (s)eine Antwort…

„Was er jetzt wohl macht? Warum meldet er sich wieder nicht? Versteht er denn nicht, dass ich leide? Er weiß doch, dass ich dieses Verhalten nicht mag. Was soll es mir nur sagen? Ob das wohl Karma ist? Bestimmt ist es Karma, normal ist das ja nicht. Also muss ich es abarbeiten. Wie macht man sowas? Bestimmt muss ich es einfach aushalten und irgendwie da durch. Warum eigentlich schon wieder nur ich, gilt das nicht auch für ihn? Ich hab so die Schnauze voll von dem Aushalten. Das mach ich doch schon so lange. Kann ich nicht einfach mal glücklich sein? Ich wünsche mir doch nur einen Mann, der mich versteht. Ist das zuviel verlangt? Scheinbar schon. Ihm ist wohl alles egal, ich bin ihm ja gar nicht wichtig! Ob er mich wohl vermisst? Vielleicht ist auch einfach nur sein Handy kaputt? Hat mich denn mein Gefühl total getäuscht? So doof bin ich doch gar nicht! Oh Gott und wenn doch alles nur Einbildung ist? Wär ja auch zu schön gewesen. Aber für mich gibt es sowas ja wohl nicht. Sie sind alle gleich! Weicheier und unzuverlässig! Warum kann er eigentlich mit anderen so gut reden, aber mit mir nicht? Hoffentlich hat er wenigstens Angst mich zu verlieren, wenn ich jetzt mal die Füße still halte! Soll er sehen was er davon hat! Aber kürzlich war er so komisch, da stimmt doch was nicht! Er ist ja schon wieder online, warum ist er online und schreibt mir nicht? Da läuft bestimmt was mit einer anderen! Ich schreib ihm jetzt! Das kann er mit mir nicht machen, es reicht!“…

Und du schreibst…und wartest. Zur Abwechslung, weils so schön ist. Dein Leben dreht sich schon wieder um ihn und um die Verzweiflung, die er in dir auslöst. Du fühlst dich ungeliebt, ungesehen, unverstanden, ignoriert, veräppelt, abgewiesen.

Und du suchst Antworten. Die dir endlich begreiflich machen, warum es dir passiert und er einfach nicht redet oder schon wieder abtaucht. Du willst so gern wissen, was die Zukunft bringt, damit du das endlich eintüten und abhaken oder entspannt warten kannst.

Das ist total verständlich. Und ich verrate dir kein Geheimnis, wenn ich schreibe: du kannst dich damit bekloppt machen, wenn er nicht reden will. Du kannst dich tagein-und tagaus fragen, was du denn falsch machst. Du kannst das alles für sehr, sehr ungerecht halten. Du kannst 10 Wahrsager fragen und bekommst höchstwahrscheinlich 10 verschiedene Antworten um hinterher keinen Meter schlauer zu sein, vielleicht aber ein bisschen abhängiger.

Vielleicht stolperst du auch noch über die ganz Klugen, die dir erzählen, dass du dich erstmal selbst lieben musst, bevor du wirklich geliebt werden kannst. Dein Selbstbewusstsein sinkt noch weiter in den Keller.

Und als ob dir das noch nicht reichen würde, hörst du noch davon, dass es nicht nur das Karma ist, dass du dir irgendwann eingebrockt hast, sondern er dir auch noch alles spiegelt, was du selbst noch nicht bei dir in Ordnung gebracht hast. Na, fühlst du dich jetzt auch noch schön schuldig?

Ich verstehe dich so gut. Ich weiß genau, wie es ist, wenn man das Verhalten anderer nicht nachvollziehen kann und die Fehler bei sich sucht. Ich kenne die schlaflosen Nächte des Wartens, die Zweifel und die Verzweiflung, die Ohnmacht, Angst und die Wut in- und auswendig.

Auch die Frage, ob es denn nun endlich der Richtige, (d)ein Seelenpartner oder deine Dualseele ist- durch die Frau (fast) alles ausprobiert, was der Markt der (esoterischen/spirituellen) Weisheiten so hergibt und sich bemüht und abstrampelt und es einfach nicht leichter werden will, vielleicht sogar noch schlimmer.

Was wäre denn, wenn vieles davon einfach nur eine große Illusion ist? Du nicht schuld bist, nicht falsch, dir kein Karma aufgeladen hast und es auch nicht abarbeiten musst? Du gar keine exakte Zukunftsprognose von gar niemandem bekommen kannst? Du auch nicht Berge von Blockaden abtragen brauchst, um richtig zu sein und geliebt werden zu können?

Was ist, wenn du dir erlauben darfst, dich auch einfach mal scheiße und ungeliebt zu fühlen, ohne es ständig zu analysieren oder schon wieder an dir zu zweifeln? Wenn du dir mal keinen fucking Stress machen musst, anders, besser, klüger, schöner, verständnisvoller oder auch noch erleuchtet zu werden? Du dafür aber die Chance – vor allem in der Warteschleife auf seine Antworten – erkennen kannst, viel klarer für dich zu werden und das was du möchtest? Wenn du dir deine Verantwortung wieder zurückerobern und ganz neue Entscheidungen für dich treffen kannst?

Was ist, wenn eure intensive Verbindung, Beziehung, eine clevere Verabredung eurer Seelen ist, damit ihr Erfahrungen machen könnt, ohne dass diese bewertet werden müssten? Vielleicht eher sortiert in „Finde ich gut, gerne mehr davon!“ oder „Brauch ich nicht unbedingt nochmal, vielen Dank!“?

Ich bin inzwischen total dafür, dass es im Leben so einfach wie nur möglich gehen darf. Deswegen biete ich meine medialen Beratungen für die Menschen an, die keine Lust mehr darauf haben, an Vorhersagen und Zeitangaben zu verzweifeln. Sondern viel lieber verstehen wollen, was die andere Seele der eigenen, durch ihr menschliches Verhalten, sagen will.

Nicht um schon wieder irgendwelche vermeintlichen Fehler bei sich selbst zu suchen, sondern vielleicht einfach mal was Neues zu probieren. Genauer hinsehen, sich selbst vertrauen lernen und der eigenen Wahrnehmung, mitfühlender mit sich selbst werden und achtsamer.

Wenn du eine Perle finden willst, nützt es dir nichts, wenn du nur aufs Wasser starrst und dir Gedanken über die Wellen machst. Genausowenig wie wenn du am Meeresgrund scharrst wie verrückt, dann siehst du auch nichts mehr klar.

Ich sage nicht, dass es immer leicht ist. Aber es lohnt sich, genauer hinter die Kulissen zu sehen. Die ganze Verwirrung kann sich nach und nach legen, mit Geduld, Mut und Entschlossenheit.

~Rebekka Gutmayer~

P.S.: Ist seine Antwort inzwischen schon da? 😉

P.P.S.: Nimm dir, was du brauchen kannst. Alles andere lass einfach hier.

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