Elefantenrüssel

Elefantenrüssel

Oder auch:

Die Sache mit dem Saugen

 

Um es vorweg zu sagen, diese Geschichte ist wahr.

Und ich liebe Elefanten wirklich sehr.

Außerdem hat mich mein Vater nie Illegales gelehrt.

Aber an der ein oder anderen Stelle hab ich als Kind miterlebt, wie man Situationen beschleunigen kann.

Vor einigen Jahrzehnten gab es einen Wanderzirkus, dessen größtes Highlight ein Elefant war.

Auf etlichen Plakaten sah er mir entgegen und es zog mich wie magisch zu ihm.

Allerdings gab es ein Problem. Ich wollte mir keine Show ansehen, in denen eingesperrte Tiere vorgeführt werden.

Aber das war ja damals der übliche Weg, so ein prachtvolles Tier zu Gesicht zu bekommen.

Da fiel mir mein Vater ein und die Möglichkeit der Beschleunigung.

Es brauchte also eine andere Lösung und die hieß Karotten, Toastbrot, Bier und Zigaretten.

 

Die ersten zwei für den Elefanten, die letzten beiden für seinen Pfleger, bitte nicht verwechseln.

Und schon gar nicht nachmachen!

Weitere Zutaten: Mut, Höflichkeit, Respekt, Freundlichkeit, Achtsamkeit.

Der Pfleger war etwas überrascht, aber er erkannte schnell den Mehrwert und ich durfte zu ihr.

Zu einer liebenswerten Elefantendame, die sich sichtlich über meinen Besuch freute.

Und ich mich erst. Weit und breit niemand, der ihr oder mir Vorschriften machte.

Karotten und Toast waren schnell in ihrem großen Bauch verschwunden.

 

Ich freute mich wie ein kleines Kind an Weihnachten.

Also nicht über das majestätische Tier in Gefangenschaft, sicher nicht.

Aber darüber, dass sie sich für mich nicht zum Affen machen musste.

Und darüber, dass ich in Ruhe mit ihr reden konnte, ich bin sicher, sie hat jedes Wort verstanden.

Weißt du, wie sich ein Elefantenrüssel anfühlt, wenn er anfängt, dich auf Fressbares zu untersuchen?

Eigentlich könnten Elefanten gut als Security wirken und die Leibesvisitiation übernehmen.

Um Loriot zu zitieren:

„Es saugt und bläst der Heinzelmann, wo Mutti sonst nur blasen kann!“

 

Ein Elefant stellt dich auf den Kopf, wenn du nicht aufpasst.

Er findet den letzten Krümel, den du in der Tasche hast.

Als Elefant darf er das natürlich auch und da stört es mich keinen Meter.

Aber wie ist das im echten Leben mit all den menschlichen Elefantenrüsseln?

Ein Schelm, wer jetzt Neckisches denkt. Das meine ich nicht.

 

Wenn man nicht aufpasst, läuft die Ware immer nur von innen nach außen vom Band.

 

„Geben ist seliger denn nehmen“ wird uns lange und breit erzählt.

Zeit, Geld und Energie fließt vorwiegend zu den anderen und wir lassen es zu.

Im inneren Betriebssystem steht der Schalter groß auf „Giving“.

Hinz und Kunz steht Tür und Tor offen, weil wir wollen ja die Guten sein.

 

Und selbst, wenn H&K gar nicht vorbeisehen, fangen wir an, die Welt mit unseren Gaben zu bespassen.

Sie ihr fast schon aufzudrängen. Man muss ja was tun, um geliebt zu werden.

Der Herzensmensch darf so ziemlich alles, Mühe geben braucht er sich keine.

Grenzen gibt es kaum welche und wenn, dürfen sie auch mal übertreten werden.

 

Weil er ja nicht anders kann. Weil wir sie ja so gut verstehen.

Weil wir ständig mitfühlend und empathisch sind.

Weil wir auch für andere Verantwortung übernehmen, die uns gar nix angeht.

Ein altes Kinderschema sagt Hallo.

 

Der Schalter, um ein Gleichgewicht zu halten, ist Simsalabim in Vergessenheit geraten.

Man vergisst sich selbst und irgendwann staut es sich an.

Einbeinig lässt sich nicht so gut laufen.

 

Aber empfangen ist etwas, mit dem sich viele von uns richtig schwer tun.

Ja, geben ist wunderschön.

Wenn ich könnte, wäre ich ganzjährig der Weihnachtsmann.

Aber selbst der braucht mal Pausen und Erholung.

Und freut sich riesig über jemanden, der ihm ein saftiges Stück Kuchen bringt.

Wenn wir immer nur austeilen, ist es irgendwann leer in uns.

So leer, wie meine Jackentasche nach dem Besuch bei der Elefantenlady.

 

Und dann ist die Enttäuschung da. Das Gefühl mißbraucht zu werden steigt auf.

Das Gefühl, nichts wert zu sein, weil nichts oder nur wenig zurück kommt.

Immer und immer wieder verdrängen wir es durch weiteren Aktionismus.

Doch es braucht auch den anderen Schalter.

„Receiving“ muss genauso aktiviert sein.

Wir dürfen es uns erlauben, wir dürfen empfangen.

Den Augenblick, die Weisheit unserer inneren Führung, liebevolle Gesten, Geschenke, Wertschätzung von außen, Wunder…

Ein paar Jahre später hab ich sie wieder besucht.

Die Sache mit der Beschleunigung war auch da wieder von Vorteil.

So kam ich zu der Situation, dass sie ihrem Pfleger ausbüxte, sie wollte partout nicht mit in ihr Zelt kommen.

Dieses Mal schenkte sie mir etwas Großes, ganz offensichtlich. Und alle Umstehenden waren ziemlich verblüfft.

Es war ihr Vertrauen.

Ich ging zu ihr, streichelte ihren Rüssel und lud sie ein, mit sanften Worten, mit mir zu kommen.

Sie zögerte keine Sekunde und folgte mir.

Ihr Pfleger meinte, ich könne seinen Job haben.

 

Ich hatte etwas ganz Wertvolles gelernt.

 

Wenn du an der richtigen Stelle gibst, kommt es auch von der richtigen Stelle wieder zu dir zurück.

Das muss nicht die gleiche Situation sein.

Auch nicht die gleiche Zeit, die gleiche Summe oder genauso viele Karotten.

Es gleicht sich alles aus, früher oder später.

Aber dafür müssen unsere inneren Schalter an sein. BEIDE.

Ein Elefantenrüssel ist schlau.

So manch menschlicher ist es auch.

Also lass dich nicht aussaugen.

Sieh genau hin, was du aus freiem Herzen wirklich geben willst und kannst.

Sag auch mal Nein, wenn es dir zuviel wird.

Überprüfe, ob das was sich gestern gut anfühlte, heute auch noch so ist.

Stoppe dein inneres Kind, wenn es sich wieder verausgaben will.

 

Lehre es mit Geduld, wertvoll zu sein, ohne ständig etwas dafür tun zu müssen.

Sag JA zum Leben mit all seinen Annehmlichkeiten.

Hör auf damit, sie zu verweigern, sie suchen sich sonst einen anderen Ort.

Und das wär ja Blödsinn. Bei dir ist es doch schön!

Und dann kannst du auch Elefanten unterstützen.

Oder Affen.

Oder den Lieblingsmenschen.

Nicht aus unterschwelligen Schuldgefühlen heraus.

Nicht aus der Sucht nach Anerkennung.

Nicht aus Verlustangst.

 

Viel größer, besser, nachhaltiger!

Und aus echter Liebe.

~Rebekka Gutmayer~

P.S.: Meinen Goldesel kann man auch füttern! Vielen Dank 🙂

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Blablabla. Stop it!

Blablabla. Stop it!

Wie lange willst du dich noch mit Dingen beschäftigen, die deine Frequenz nach unten ziehen?
Die dich schwächen, dir Angst machen, dir deine Kraft rauben?
Wie lange willst du dich noch mit Menschen umgeben, die an dir zweifeln, dich klein machen, dich nicht wertschätzen?
Wie lange willst du dich selbst noch zurückhalten, weil du für andere sonst zu groß wärst?
Wie lange willst du noch den ausgetrampelten Pfad gehen, den man dir als Kind vorserviert hat, ohne dich zu fragen?
Wie lange willst du deine wertvolle Energie noch verschwenden mit Aufregung und Verärgerung über das Verhalten anderer?
Wie lange willst du noch deinen eigenen Gedanken über dich und deine schwierige Vergangenheit zuhören?
Wie lange willst du noch glauben, dass du nichts verändern kannst und dass du nur ein kleines Blatt im Wind bist?
Wie lange willst du noch zusehen, wie die Welt sich spaltet, weil jeder mit dem Finger auf den anderen zeigt?
Wie lange willst du noch von einem besseren Leben träumen, während du gleichzeitig davon sprichst, wie schwer doch alles ist?
Wie lange willst du den alten Ballast noch mit dir herumtragen, innen wie außen?
Wie lange willst du noch leiden, obwohl es nicht nötig ist?
Wie lange willst du dich noch zerrissen fühlen, weil du von einer Expertenmeinung zur anderen geschleudert wirst und nicht mehr weißt, was du glauben sollst?
Wie lange willst du noch ignorieren, was deine eigene Wahrheit ist?
Wie lange willst du noch alleine durch diese Welt irren, obwohl es überall Leuchttürme gibt?
Wie lange willst du noch auf den Prinz auf dem weißen Pferd warten, obwohl er keine fucking Ahnung hat, wo du wohnst?
Wie lange willst du dich noch verrückt machen lassen von Informationen, die dich offensichtlich nur manipulieren wollen?
Wie lange willst du noch deine Zeit, deine Energie, dein Geld in Dinge investieren, dich an das binden, was dich bisher nicht weitergebracht hat?
Wie lange willst du noch auf deinen Verstand hören, der versucht dein Herz zu verdrängen, weil er noch nicht weiß, wie er mit ihm zusammenarbeiten soll?
.
„Wie kann sie sowas nur schreiben?“
.
Sie kann, weil sie das alles selbst gemacht hat.
Weil sie sich selbst verloren hat. Viel zu lange, viel zu oft.
Weil es verdammt mühselig ist.
Weil es traurig macht. Und müde.
Und eine scheiß Endlosschleife ist, wenn man nicht damit aufhört.
Weil es nicht das ist, was diese Erde verdient hat.
Weil es nicht das ist, was du verdient hast.
Weil die Welt nach einer Veränderung ruft.
Weil sie mitten im Umbruch ist.
.
Sie ruft nach dir.
Mit deinen Träumen.
Mit deinen echten Freudentränen.
Mit den Narben, die dich ausmachen.
Mit der Weisheit aus deiner Vergangenheit.
Mit der Stärke, die du besitzt.
Mit all deinen Talenten.
Mit deinem Herzen, ohne die Mauer davor.
Mit dem, was wirklich in dir steckt.
Mit dem, wonach du dich so sehnst.
Mit deiner Wärme.
Mit deiner Loyalität dir selbst gegenüber.
Mit all dem Guten in deinem Leben.
Mit deinem ansteckenden Lachen.
Mit den Macken, die zu dir gehören.
Mit der Liebe, die du zu geben hast.
Mit der Liebe, die zu dir will.
Mit der Sicherheit IN dir.
Mit deiner Seele, die keinen Bock auf Zurückhaltung hat.
.
Go to the mental gym.
Bewege deinen Geist.
Lass ihn atmen.
Lass ihn weit werden.
Lass ihn größer denken.
Lass ihn die Welt verändern.
Weil du dich veränderst.
Öffne dein Herz.
Für dich.
Und das, was du erreichen kannst.
Für das, wofür du hier bist.
.
Stop das Blablabla.
Weil es Zeit ist.
Die Welt braucht dich.
In glücklich.
Now!
.

~Rebekka Gutmayer~

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DEIN GEDANKENAUTO

DEIN GEDANKENAUTO

Also eigentlich hast du ja zwei.

Ein rotes und ein grünes.

Wenn du etwas Neues erschaffen willst, ist dein Gedankenauto total wichtig.

Denn das rote fährt am Liebsten zu dem bisher Gewohnten hin.

Also zu dem, was du nicht mehr möchtest.

 

Zu den ganzen Zweifeln über dich und deine Möglichkeiten, geliebt zu werden.

Zu den Situationen, die bisher schief gelaufen sind, in denen du enttäuscht wurdest.

Zu den Ängsten, vor Nähe, vor Verlust, vor Verlassen werden.

Zu den Glaubenssätzen, die du dir selbst vor allem unbewusst, aber tief eingeprägt hast.

Zu den Sackgassen, in denen du nicht weiter wusstest

Zu den Menschen, die dich daran erinnern, was bisher alles nicht funktionierte.

Zu den Orten, an denen du dich alleine und machtlos gefühlt hast.

Zu den Emotionen von Schuld, Wut, Ohnmacht, Trauer und Schmerz

Zu der Schwere und der Enge, die nicht nur deine waren

Zu den Bewertungen, wie dir all das nur passieren konnte

Zu den Verurteilungen, wie andere ihren Teil dazu beigetragen haben

Zu deiner Vorstellung von einem gebrochenen Herzen

 

Dein rotes Gedankenauto fährt immer wieder die alte Schleife, weil es so vertraut ist.

Da kennt es sich aus. Hier macht ihm keiner was vor.

Wenn du dort raus willst, musst du das Auto wechseln.

Steig in das Grüne um.

 

Grün mit Freude.

Grün mit Begeisterung.

Grün mit Dankbarkeit.

Grün mit Selbstliebe.

Grün mit Wachstum.

Grün mit Reife.

Grün mit Weisheit.

Grün mit Erleichterung.

Schicke es in deine Zukunft.

 

Zu dem Wissen, dass du die Macht hast, sie zu verändern.

Zu den Situationen, in denen du dich bereits glücklich und geliebt fühlst

Zu deiner wahren Größe

Zu den Orten, an denen du deine Freiheit deutlich spürst

Zu den Menschen, die loyal und aufmerksam an deiner Seite stehen

Zu der Erkenntnis, dass das Bisherige seinen Sinn hatte

Zu dem Wohlfühlpunkt von Leichtigkeit

Zu deinem höheren Selbst, das schon freudig auf dich wartet

Zu der Weite, in der du frei durchatmen kannst

Zu der Liebe, die von und mit dir gelebt werden will

 

Dein rotes Gedankenauto wird viele Versuche unternehmen, dein grünes zu überholen.

Viele.

Viele.

Viele.

Noch mehr.

Es wird versuchen, dich abzulenken.

Oft.

Sehr oft.

Unglaublich oft.

Es wird fast jede grüne Welle unterbrechen.

Unzählige Male wird es hupen und dich ausbremsen und manchmal auch am grünen vorbei fahren.

 

Doch du musst dich entscheiden, was du wirklich willst.

Rot oder grün.

Alt oder neu.

Übernimm das Steuer.

Gib nicht auf.

Bleib dran.

Sei hartnäckig.

Finde humorvolle Mitfahrer.

Und eines Tages siehst du dein rotes Gedankenauto im Rückspiegel.

Es bleibt zurück.

Es ist nicht weg, aber es fährt auch nicht mehr mit.

Du hast ihm die Energie entzogen.

Es verblasst in deiner Erinnerung.

 

Freie Fahrt für grün!

Und danke an rot!

Es hat dich überleben lassen.

Aber die Reise beginnt erst jetzt…

~Rebekka Gutmayer~

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LIEBE UND KARTOFFELSUPPE

LIEBE UND KARTOFFELSUPPE

Nehmen wir an, dir begegnen immer wieder die gleichen Situationen:
Der/die Geliebte sucht Abstand.
Du fühlst dich übersehen.
Er/sie lässt sich nicht wirklich auf dich ein.
Er/sie hat für alles Mögliche eine Ausrede.
Vortäuschung falscher Tatsachen.
Prioritäten weit entfernt von deinen.
Große Worte, k(l)eine Taten.
Versprechen nicht eingehalten.
Zuckerbrot und Peitsche.
Keine zufriedenstellenden Antworten.
Heute so und morgen anders.
Dreiecksbeziehung.
Fremdgehen.
Verlustangst.
Narzissmus.
Vertrauen verloren.
Schweigen im Walde.
Die eigene Wahrnehmung in Frage stellen.

Und es fühlt sich an, wie die ewig gleiche zähe Kartoffelsuppe, die dir das Leben in Schleife bietet.
Schon wieder?
Dabei willst du doch eine saftige, kräftige Tomatensuppe mit einem Klecks Sahne drauf.
Davon träumst du.

Also schimpfst du auf die Kartoffeln.
Sie sind zu schwer, die kriegt man fast immer nur in Säcken.
Diese rauhe Schale. Und das Schälen dauert ewig.
Womöglich noch den Dreck entfernen.
Das Kochen braucht auch so lange.
Und dann dieser Spruch mit dem Bauern. Geht gar nicht.
Du träumst weiter.

Aber wenn du Tomatensuppe willst, musst du etwas dafür tun.
Du musst die Energie, die du in die Kartoffeln investiert hast, nicht nur heute, zurückholen.
Du musst aufhören, ständig an Kartoffelsuppe zu denken.
Du musst aufhören, über Kartoffelsuppe zu sprechen.
Du musst aufhören, dich als Kartoffelsuppenliebhaber zu fühlen.
Du musst glauben können, dass dir das Leben auch Tomatensuppe schenkt.
Du musst dich für Tomatensuppe entscheiden.

Das Leben bringt dir das, womit du dich beschäftigst.
Deine Seele zeigt dir das, was noch nicht rund ist.

Wenn es in anderen Dimensionen schon viel Kartoffelsuppe gab, taucht sie auch jetzt wieder auf.
Du kannst sie nicht einfach verscheuchen.
Aber du kannst ihr die Kraft entziehen.
Du kannst sie neutralisieren.
Du kannst sie an ihren Platz bringen, wo sie dich nicht mehr stört.
Du kannst ihr deutlich zeigen, dass jetzt endlich Zeit für Tomatensuppe ist!
Du kannst der Tomatensuppe richtig viel Raum geben.

Die Kartoffeln sehen dich eines Tages nur noch aus der Ferne an.
Sie wissen, bei dir ist kein Platz mehr für sie.
Also ziehen sie weiter, dorthin wo sie noch gebraucht werden.

Und du, du weißt wofür sie gut waren.
Und lächelst die Tomaten vor dir an.
Und sie lächeln zurück…

~Rebekka Gutmayer~

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ICH SEHE DEIN LICHT

ICH SEHE DEIN LICHT

Manchmal traust du der Liebe nicht mehr, doch ich sehe dein Licht
Manchmal fühlst du dich zu zerbrechlich, doch ich sehe dein Licht
Manchmal hast du Angst, nicht zu genügen, doch ich sehe dein Licht
Manchmal glaubst du, alleine zu sein, doch ich sehe dein Licht
Manchmal verstehst du deine Sehnsucht nicht, doch ich sehe dein Licht
Manchmal bemerkst du deine Weisheit nicht, doch ich sehe dein Licht
Manchmal denkst du, es ist viel zu schwer, doch ich sehe dein Licht
Manchmal überkommen dich große Zweifel, doch ich sehe dein Licht
Manchmal fehlt dir die Geborgenheit, doch ich sehe dein Licht
Manchmal scheint es, als würde sich das Glück vor dir verstecken, doch ich sehe dein Licht
Manchmal bist du dir selbst so fremd, doch ich sehe dein Licht
Manchmal hast du die Geduld verloren, doch ich sehe dein Licht
Manchmal schwankst du zwischen Herz und Verstand, doch ich sehe dein Licht
Manchmal bist du so müde von alledem, doch ich sehe dein Licht
Manchmal trauerst du um vergangene Momente, doch ich sehe dein Licht
Manchmal geht dir die Puste aus, obwohl du so entschlossen bist, doch ich sehe dein Licht
Manchmal scheint alles ganz anders als es ist, doch ich sehe dein Licht
Manchmal denkst du, du würdest lieber tauschen, doch ich sehe dein Licht
Manchmal fehlt dir die starke Schulter zum Anlehnen, doch ich sehe dein Licht
Manchmal scheint dich niemand zu sehen, doch ich sehe dein Licht!
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Ich bin Du und Du bist Ich
Ich sehe Mich aus Deiner Zukunft
Nichts ist in Stein gemeißelt
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Leicht oder schwer
Hell oder dunkel
Fröhlich oder traurig
Viel oder wenig
Bunt oder grau
Schnell oder langsam
Glaube oder Zweifel
Erschaffen oder Warten
Mut oder Angst
Seele oder Vernunft
Loslassen oder Festhalten
Gemeinsam oder alleine
Ehrlich oder verschleiernd
Direkt oder mit Umwegen
Klar oder desorientiert
Authentisch oder schwammig
Herzlich oder kühl
Offen oder verschlossen
Souverän oder wankend
Mitteilsam oder zurückhaltend
Sanft oder rauh
Liebevoll oder distanziert
Ausführlich oder knapp
Dankbar oder selbstverständlich
Einend oder trennend
Ausdauernd oder aufgebend
Heilend oder reizend
Wissend oder ahnend
Lachend oder seufzend
Vertrauend oder sorgenvoll
Vergebend oder nachtragend
Sichtbar oder versteckt
Gezielt oder auf gut Glück
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Es ist deine Wahl, die uns zusammenführt
So wähle weise
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Du bist größer, als du denkst
Du bist mutiger, als du annimmst
Du bist brillianter, als du ahnst
Du bist mehr, als du hoffst
Ich sehe dein inneres Licht, immer!
Ich freue mich auf dich
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IN LIEBE,
Dein Zukunfts-Ich
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~Rebekka Gutmayer~
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Die Sache mit der Selbstliebe…

Die Sache mit der Selbstliebe…

Wie oft hast du schon gelesen, dass du dich erst selbst lieben musst, damit dich ein anderer wirklich lieben kann?

Ich halte das nach wie vor für einen ziemlichen Blödsinn, es gibt Menschen, die lieben uns tatsächlich genau so wie wir sind, Punkt. Sie sind selten, doch es gibt sie.

Aber es gibt ein Aber.

Als ich klein war, merkte ich schnell, dass ich so wie ich bin nicht unbedingt geschätzt werde. Ich war zu neugierig, zu laut, zu wissbegierig, zu fröhlich.

Das war für den ein oder anderen Erwachsenen um mich herum schwer erträglich. Also blieben Einschränkungen, Druck, angsteinflößende Aussagen und Schuldzuweisungen nicht aus, auch weil man sich nicht anders zu helfen wusste mit diesem quirligen Kind.

Die Lebensumstände sind sicher sehr verschieden, aber das was mit einer Kinderseele geschieht, wenn sie unterdrückt oder mißbraucht wird, eher nicht.

Ich wurde mit der Zeit immer stiller und zurückgezogener, um niemandem mehr auf den Schlips zu treten, schließlich war ich wie jedes andere Kind auch abhängig von „den Großen“. Ich konnte nicht einfach in die große, weite Welt stiefeln und mein Essen, meine Kleidung selbst besorgen. Ich hab mir einfach gewünscht, geliebt zu werden.

„Frag deine Mutter!“ waren die Worte meines Vaters. „Nein!“ das Lieblingswort meiner Mutter, egal wie die Frage lautete.

Was tut also ein Kind, das ganz normale Bedürfnisse hat, die aber nicht so einfach und schon gar nicht ohne Bedingungen erfüllt werden?

Eben höre ich es von Susanne Hühn :“Es flüchtet, geht in den Angriff oder erstarrt.“ So gewöhnte auch ich mir an, nur noch zu antworten, wenn ich gefragt wurde, denn jeder andere Versuch mich mitzuteilen wurde schnell im Keim erstickt. Aber mit Aufforderung gab es ja eine offensichtliche Berechtigung, etwas zur Situation beizutragen (falls es dann doch zu viel war, wurde mein Redefluss einfach wieder gestoppt).

Ansonsten gab es diese Berechtigung nicht und ich flüchtete mich zu Pferden, Hasen, Katzen, Schafen, Meerschweinchen und meiner Gans Günther, die nie auf die Idee kamen, mir zu zeigen, wie ich sein sollte, sie verurteilten und bewerteten mich nicht. Hier war ich fast glücklich. Fast, weil das ein oder andere mir zuvor geschenkte Lieblingstier ohne echte Notwendigkeit in die Nahrungsmittelkette wanderte. Stichwort Gänsebraten.

An manchen Tagen konnte ich den Schalk im Nacken aber nicht unterdrücken und versuchte, zur Erheiterung der Familie beizutragen. Ich brachte z.B. Senf unter den Türklinken an, in den die ahnungslosen Eltern greifen sollten – und hoffte auf den ein oder anderen Lacher. Dabei vergass ich meine Streiche dann oft und fasste selbst hinein, so dass ich dieses Vorhaben mehrmals wiederholte, bis es zum Ziel führte. Aber mit der gewünschten Erheiterung blieb ich trotzdem alleine, der Spaß war sehr einseitig.

Dies war also nicht der Ort für Fröhlichkeit und Lebensfreude, und die für mich nach der vierten Klasse ausgesuchte Schule war es leider auch nicht. In der Berufsschule spielte ich manchmal den Klassenclown, was so manchen Lehrer zur Verzweiflung brachte. Das gab natürlich wieder Ärger zuhause, aber immerhin konnte ich mir ein bisschen Luft machen, wo ich an anderer Stelle die Unterdrückung dulden musste.

Mein Vater war die meiste Zeit abwesend und meine Mutter damit beschäftigt, aus mir ein wohlerzogenes, hauswirtschaftlich begabtes und religiöses Kind zu formen. Ersteres klappte noch relativ gut, zweiteres schon weniger und das dritte ging ziemlich an ihren Vorstellungen vorbei. Ich war nicht sonderlich begeistert von den zahlreichen Verboten, die ihr Glaube so mit sich brachte. Sie fand darin Halt, aber für mich war das nix.

Das Kind in uns handelt und fühlt noch genau wie damals, wenn wir ihm keine oder zu wenig Aufmerksamkeit schenken. Es laufen Programme ab, die uns nicht bewusst sind – und dann fragst du dich, wieso du immer wieder an Menschen gerätst, die dich immer wieder ignorieren oder erst gar nicht sehen. 

Oder an welche, die sehr gerne den Zeigefinger heben und dir erklären, was du schon wieder alles falsch gemacht hast. Oder an solche, die so tun, als wären sie an dir interessiert und dich dann fallen lassen wie eine heiße Kartoffel. Oder an Menschen, die sich selbst am Nächsten sind. Oder ihre Liebe mit unterschwelligen Forderungen verbinden. Oder an die, die dich glaubhaft daran erinnern, dass du schnell wieder verlassen wirst, wenn du dich nicht an ihre Vorstellungen anpasst. Oder an Bekannte mit einem gut aufgeklebten Heiligenschein, die gerne ein schlechtes Gewissen machen. Oder an jene, die Versprechungen geben, sie aber nie einhalten.

An Seelenpartner, die flüchtig sind, wenn´s zu eng wird und dir den Vater aufs Parkett holen, auf den du unbewusst noch immer wartest. An Vermieter, die sich einfach nicht kümmern oder das Gegenteil, jeden Tag kontrollierend auf der Matte stehen. An Chefs, die nicht mit sich reden oder keine andere Meinung gelten lassen. An Kunden, die die Wertschätzung für deine Arbeit vergessen. An Bekannte, bei denen du dich schwer abgrenzen kannst. An Männer, denen der Arsch in der Hose fehlt. An Freunde, die plötzlich keine mehr sind, wenn du sie wirklich brauchst oder an Arbeitskollegen, die dich ausgrenzen oder ausnutzen. An Frauen, die dir die Härte, Verachtung oder Ablehnung zeigen, die du schon von deiner Mutter kennst. An Schwiegermütter, die dir dein Wohnzimmer ungefragt umgestalten, während du in Urlaub bist.

Die Liste kann sicher noch ordentlich erweitert werden.

Wenn deine seelische Identität als Kind verschluckt wird, wunderst du dich an der ein oder anderen Stelle verblüfft, warum die Dinge laufen, wie sie laufen.

In der Mediathek der ARD gibt es einen Film, der im Ansatz zeigt, was in einer Familie passieren kann, wenn Schuld, Scham & Verblendung eine große Rolle spielen:

„So auf Erden“ – sehr berührend (leider aktuell nicht verfügbar)

Zuckerbrot und Peitsche. Erfolg und Scheitern. Liebe und Angst. Freundschaft und Verrat. Vitalität und Krankheit. Lebensfreude und Abhängigkeit. Sie geben sich dann die Klinke in die Hand und begrüßen sich voller Vertrautheit, dass man nur staunen kann.

Wie soll es also funktionieren mit der Selbstliebe, wenn unsere Idee von uns und vom Leben, von der Liebe, „lustig“ mit (Selbst)Sabotage-Programmen besetzt ist?

Der Weg führt über das innere Kind, immer und immer wieder…

Es geht mir nicht darum, die Schuld an unsere Erziehungsberechtigten oder an die Menschen, denen wir begegnen zu verteilen. Es geht mir darum, dir zu sagen, dass du wundervoll und einzigartig bist, egal wer dir jemals versucht hat, etwas anderes einzureden (und es vielleicht auch noch geschafft hat).

Du hast ein Recht darauf, du selbst zu sein. Nur manchmal sind wir gar nicht wir selbst und bemerken es einfach nicht. Aber das Leben ist zum Glück schlau und zeigt uns konsequent, wo wir auf dem Schlauch stehen und noch immer darauf warten, dass sich das Äußere verwandelt, obwohl wir im Inneren noch ganz schön unglücklich sind und damit immer wieder den gleichen oder zumindest ähnlichen Mist anziehen.

Die gute Nachricht ist, wir können das Innere verändern. Wir können dem Kind in uns Aufmerksamkeit schenken, die es so lange vermisste. Wir können ihm zuhören, wo niemand Ohren für seine Bedürfnisse hatte. Wir können ihm das Spiel zurückholen, das ihm früher verboten wurde. Wir können es befreien und lebendig werden lassen, wo es sich selbst in Starre geflüchtet hat. Wir können ihm zeigen, dass das Leben lebenswert ist, wo es an sich und seiner Berechtigung dafür (noch) zweifelt.

Wir können ihm Liebe geben, die voller Mitgefühl und ohne Bedingungen ist.

Dann klappt das auch mit dem Nachbarn. Und immer besser mit der Selbstliebe.

Buchtipps:

Was würde die Liebe jetzt tun – von Christa Heidecke

Aber vergiss nicht, Rom wurde auch nicht an einem Tag erbaut. Kommt Zeit, kommt das innere Kind aus seinem Versteck und atmet das Leben wieder tief in sich ein. Das Vertrauen dafür darf wachsen und Druck kann es nicht mehr brauchen.

Der ist eine Bremse. Und Spaßbremsen mag es sowieso nicht, auch wenn es jetzt nicht mehr unbedingt der Senf unter der Türklinke sein muss 😉

Wie immer: nimm dir, was du brauchen kannst. Alles andere lass einfach stehen.

~Rebekka Gutmayer~

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