von Rebekka Gutmayer
Eine Geschichte für dich – oder auch:
Irgendwas bleibt am Ende doch immer
Sie dachte leise vor sich hin. Wie war das noch mal, damals? Gab es denn nicht auch schöne Momente?
Fix und zugenäht, sie versuchte sich wirklich sehr angestrengt zu erinnern. In irgendeiner Ecke, von mir aus ja auch staubig, irgendwas Schönes? Ein unvergesslich prächtiger Rosenstrauß vielleicht? Ein romantischer Urlaub? Kleine Liebesbriefe an der Windschutzscheibe??? Der Erfolg, irgendwas der Art im Geiste zu erhaschen war so groß wie der Versuch, bei genveranlagter Nichtsportlichkeit, fröhliche Kinder einigermaßen elegant beim Seilspringen zu besiegen.
Ein Blick in eine leere Vergangenheit also. Naja, nicht ganz leer. Sie sah Wunden, sie sah Schmerz, sie sah Einsamkeit. Also wenn durchaus etwas Liebe da ist, die sich aber irgendwie nur noch so selten zeigen mag. All das mit den leuchtenden Augen und so.
Wenn man einfach nur tanzen möchte, obwohl die Musik nur im Herzen zu hören ist. Dabei war sie ja nun wirklich gar nicht alleine. Das mochte sie so gerne verstehen. Wie schwer macht man sich wohl das Leben, wenn man sich zu zweit keine Leichtigkeit schenken kann?
Wenn der eine den anderen so gerne verändern möchte und der andere so gerne die Sache mit den Decken mag. Also sie sich über den Kopf ziehen und am besten mit gar nix irgendwas zu tun haben. Weil es können ja auch andere machen. Der andere versucht das auch, scheitert aber, weil es nicht gut genug ist. Es reicht nicht für Decken runter.
Es kann auch nicht reichen, weil der eine das gar nicht wirklich aus Liebe tut, sondern aus Selbstnutz. Denn er fühlt sich ja alleine neben dem anderen, obwohl der da ist.
Zwischendrin ruft er mal „Kuckuck!“ unter eine der aktuellen Decken vom anderen, aber der schmollt gerade oder hat Deckenallergie.
Die kann man dann schon auch noch kriegen, wenn man sie zu oft anfasst. Das ist quasi die Quittung in der Angelegenheit. Weil sie einen ja eigentlich nix angeht, also das Versteckspiel des anderen. Das darf er haben, das darf er machen, das darf er tun. Selbst wenn man selbst schon am Ende mit jeglichem Liebeslatein ist. Also im Grunde da gerade erst recht.
Es ist das Zeichen, lass mich in Ruhe. Ich kann da gerade nicht mit, wo du hin willst. Vielleicht kann ich mit dir auch nicht mehr mitgehen und traue mir das gar nicht einzugestehen. Vielleicht kann ich aber auch nur gerade im Moment, der schon auch länger dauern kann, nicht auf dich eingehen. Vielleicht ist mir deine Schwingung zu hoch geworden. Oder zu niedrig!
Da soll mal einer sagen, am Ende zählt nur die Liebe. Ja liebe Leute, Pustekuchen. Da zählen so viele mehr Faktoren. Die verraten sich nur nicht immer gleich von ganz allein. Da muss man richtig gut aufpassen, wann das bei dem anderen mit den Decken anfängt. Und wann man selbst den Werkzeugkoffer angeschleppt hat, um am anderen herum zu schrauben.
Weil man denkt, da sitzt es an der ein oder anderen Stelle nicht mehr so richtig fest. Da wäre man wohl zuständig. Auch schon mal ungefragt. Oh, das gibt am Ende ja auch wieder keine Freude, auf keine der beiden Seiten.
So hatte sie das wohl damals gemacht. Sie hat die Freude in Nebensächlichkeiten gesucht, so ging das mit dem anderen noch eine Zeitlang einigermaßen gut, aber eben nicht wirklich lustig. Sie wollte das sinkende Schiff aber auch nicht sehen. Doch der andere war fast unbemerkt schlauer. Unter seinen Decken hatte er sich Auskunftsmaterial besorgt.
Über neue Wege, neue Frauen, neue Frisuren und wie man sich so ohne große Verantwortung aus einer Beziehung hinausschleicht.
Ein bisschen fiel die neue Körperhaltung schon auf, und das so von oben herab blicken ohne Worte auch. Und das Ratgeberbücher hinlegen, mit denen er still und leise zur Veränderung seines Gegenübers aufforderte.
Das war fast schon ein bisschen witzig. Aber da wusste sie, der Drops ist gelutscht. Und sie konnte loslassen. Das berühmte Wort, so oft mißverstanden. Sie konnte bleiben, endlich bei sich. Und er konnte gehen, wo er mit viel Pfeffer kochen konnte, das mochte er sehr gerne.
Ihrer Vorstellung, wie er von dannen zog, folgten Taten und sie war frei.
Jetzt war so viel Platz für Sonne und all das Wundervolle, das sie so liebte! Sowas kann man ziemlich gut alleine genießen, stellte sie fest. Sie wertschätzte diesen Schwung, diesen Schubs in ein größeres Ich hinein.
Dort wartete nämlich ein großes Stück mehr an Raum für Liebe, und Gelassenheit und Echtheit. Vorher war es zu eng dafür. Sowas muss man sich schon irgendwie erarbeiten, auch gemeinsam. Also wenn der andere mitmacht. Aber wenn es nicht die gleichen Schlüssel zur Tür sind, vor der man mit dem anderen steht, dann geht das nicht so optimal.
Und doch, sollte wieder so ein „anderer“ auftauchen, würde sie genau hinsehen.
Weil sie wieder ein Stückchen gewachsen war. Es war nicht nur Leere und Traurigkeit und Enttäuschung.
Es war eine Lebensschule der Liebe und der Seelen. Und wenn sie recht darüber nachdachte, doch – so ein, zwei schöne Augenblicke stiegen wieder in der Erinnerung auf.
Na bitteschön, irgendwas bleibt doch am Ende immer. Die klebte sie gedanklich in ihr Fotoalbum der verstandenen Beziehungen und segnete sie. Möge alles gut sein, wie es ist.
Sie lächelte. Sie wusste ganz tief in sich drin, es ist mehr als gut…
~Rebekka Gutmayer~
❤️
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von Rebekka Gutmayer
Es gibt ein riesiges Mißverständnis in der Welt der Liebe.
Wenn in diesem Zusammenhang in der Eso- oder Spiriszene Worte wie „Loslassen“ oder „Abgrenzung“ fallen, springen viele Frauen (und ich schließe mich da nicht aus 😉 ) gleich hinters Sofa, halten sich die Ohren zu und ziehen sich die Decke übern Kopf.
Weil wir gerne lesen und hören, was wir lesen und hören wollen, machen wir manchmal die Aufmerksamkeitstür schneller zu, als es gut für uns ist.
Aber warum? Zwischen Abgrenzung und (Ab)trennung gibt es einen großen Unterschied!
Natürlich lassen wir uns viel lieber locken von Überschriften, die danach klingen, als müssten wir nur den geheimen Zauberspruch entdecken, mit dem wir in alle Ewigkeit mit unserem Liebsten in ein erfülltes, harmonisches und ausgeglichenes Liebesleben eintauchen können. Ohne jegliches eigene Dazutun, ohne irgendwas (Unangenehmes) zu fühlen, ohne auch nur einen Stuhl dafür zu verrücken.
Manchmal ruft das Leben aber nach Veränderung, nach neuen Erfahrungen und auch danach, genauer hinzusehen und wieder hervorzukommen aus dem Versteck hinter´m Sofa. Unter der Decke passiert nicht besonders viel – und du bist nicht dafür gemacht, dich ständig zu ducken und an deinen Möglichkeiten vorbei zu leben.
Das kann aber u.U. passieren, wenn du in einer Beziehung (egal welcher Art) deine Nase zu sehr in das Energiefeld und die Probleme deines Liebsten steckst, so dass du:
- für ihn mitleidest, wenn du weißt oder spürst, dass er Probleme hat – aber das hilft weder ihm noch dir und verändert die Situation nicht
- dich selbst und das, was deine Seele dir sagen will, kaum über verschwommen bis gar nicht mehr wahrnehmen kannst
Um es deutlicher zu machen:
Stell dir vor, du bewohnst ein Haus und dein Liebster wohnt gegenüber.
Jetzt springst du Tag und Nacht an, in und um sein Haus herum. Du prüfst ständig, ob er noch da ist, ob er auch den Müll rausgebracht hat, ob er vielleicht Besuch bekommt, wie lange er arbeitet, welche Zeitung er liest, wann er welche Nachrichten verschickt, ob er seine Blumen auch gießt und genügend Schlaf bekommt. Die Liste ist beliebig erweiterbar.
Wie sieht dein Haus dann aus? Bewohnst du es oder bist du im Grunde schon längst gedanklich gegenüber eingezogen und dein eigenes steht eigentlich leer?
Genau so fühlst du dich dann auch. Und wunderst dich, warum du an Kraft verlierst.
Eine gesunde Abgrenzung bedeutet: du bist bei dir, er ist bei sich.
- Dann kannst du leichter spüren, wenn er dich wirklich braucht (und nicht, wenn du glaubst, dass du für ihn da sein oder um ihn kämpfen musst)
- Zwischen euren „Häusern“ kann ein gesunder Austausch stattfinden, er kann freiwillig auf dich zukommen, wenn er das möchte und in der Lage dazu ist
- Er fühlt sich nicht von dir „umzingelt“ und unter Druck gesetzt
Und dazwischen kann Austausch stattfinden.
Wenn dieser aber nicht möglich ist?
Dann muss es immer noch nicht um Trennung gehen!
Dass „er“ schweigt, nicht reagiert oder sich nicht klar zu dir positioniert, hat nicht immer damit zu tun, dass du ihm egal bist oder er so gar keine Gefühle hat.
Männer ziehen sich mit Vorliebe in ihre „Höhle“ zurück, wenn sie z.B. überfordert sind; Zeit für sich brauchen; Angst vor (Fehl)entscheidungen haben; Liebe&Beziehung vielleicht nicht gerade die oberste Prioriät in ihrem Leben ist; sich selbst nicht gut fühlen; noch mehr in der (ungeklärten) Vergangenheit leben als in der Gegenwart; sich anderen Menschen gegenüber stark verpflichtet fühlen; die eigenen Bedürfnisse nach hinten stellen… – und dienen dir gerade dann damit, wenn du dadurch die größten Unsicherheiten erlebst.
Das klingt schräg, ich weiß. Aber was er in dir verunsichert, war schon vorher da und du bekommst durch ihn die Möglichkeit, diese Baustellen in deinem Haus zu erkennen und zu korrigieren.
Zeiten der Stille, des Rückzugs und des Schweigens des Lieblingsmenschen sind nicht gerade leicht verständlich – und schon geht es los mit unseren Ängsten:
- ihn zu verlieren
- von ihm vergessen zu werden
- alleine zu bleiben
- nicht liebenswert zu sein
Wenn du darunter sehr leidest und vor allem über einen längeren Zeitraum, kann das mehrere Gründe haben, z.B.:
- dein inneres Kind sucht nach Aufmerksamkeit und Liebe und glaubt, wenn ein Mensch nicht reagiert, dass das automatisch Ablehnung bedeutet
- du projizierst deine Wünsche, Bedürfnisse und Sehnsüchte unreflektiert auf deinen Liebsten und glaubst (auch unbewusst), dass er dafür zuständig ist und dein Glück von ihm und seinem Verhalten abhängt
- du hast in einem anderen Leben einen Eid, einen Schwur oder ein Versprechen gegeben, z.B. immer für ihn da zu sein, ewig auf ihn zu warten oder etwas wieder gut machen zu müssen. Diese damals ausgesprochenen Sätze wirken noch immer – selten aber so, dass du dich tatsächlich gut damit fühlst!
Wenn du dich mit deinem Lieblingsmenschen tief verbunden fühlst und das Gefühl hast, es geht eher 2 Schritte zurück als einen vor, kann es sich um einen Seelenpartner handeln, der dir begegnet ist, um etwas (gemeinsam) Ungeklärtes zu heilen oder dir auch als Sprungbrett dient, etwas (Gravierendes) in deinem Leben zu verändern.
Deine Angst vor Trennung ist total verständlich. Aber dein eigenes Haus deswegen nicht zu bewohnen, ist nicht unbedingt empfehlenswert. Umso mehr aber diese Übung von Susanne Hühn, mit der du dich abgrenzen und damit vermeiden kannst, all zu viele Spaziergänge ins nachbarliche Grundstück zu machen 😉 :
Die Goldene Acht
„Immer wenn du das Gefühl hast, du lässt dich zu sehr in das Energiefeld eines anderen ziehen – sei es, dass es automatisch geschieht, sei es, dass der andere dich anzapfen will oder gar, dass du selbst in die Haut und das Kraftfeld des anderen hineinschlüpfen möchtest -, dann stelle dir vor, dass ihr durch eine goldene Acht verbunden seid.
Der Kreuzungspunkt ist in der Mitte zwischen euch, und jeder hat einen genügend großen Raum innerhalb der Acht. Wenn sich eure Energien vermischen, du selbst in deinem Gefühl verschwimmst und unklar wirst, dann liegt das daran, dass du einen energetischen Kreis um dich und den anderen gelegt oder es zumindest zugelassen hast. Legst du dagegen die Acht bewusst, hat jeder seinen abgegrenzten Bereich, und ihr seid dennoch miteinander verbunden.
Der andere hat keinen Zugriff mehr auf deine Energie, du selbst bist geschützt und stabil. Du nimmst dir außerdem gleichzeitig die süchtig machende Möglichkeit, die Energie des anderen an dich zu ziehen. Die goldene Acht kannst du auch anwenden, wenn du schwierige Telefongespräche führst oder zu sehr in die Rolle des inneren Kindes rutschst, sobald dir eine Autoritätsperson begegnet.
Die Erfahrung zeigt, das die Energie der goldenen Acht stärker ist als jeder Versuch, dich in einen Kreis zu binden, weil sie die geistigen Gesetze des freien Willens und der Selbstbestimmung, der Achtsamkeit und der Achtung vor dem anderen widerspiegelt.
So wirst du frei, selbst zu entscheiden, auch wenn der andere noch so sehr versucht, dich an sich zu binden.
Wenn du selbst bemerkst, dass du Bindungsenergien aussendest und du es nicht mit deiner bewussten Absicht ändern kannst, leg die goldene Acht um euch beide. Dann spürst du dich selbst wieder und signalisierst dir, dass du nicht mehr bereit bist, dich auf süchtig machende Beziehungen einzulassen.
Du bekommst dadurch das Geschenk der Selbstbestimmung und der Handlungsfähigkeit zurück.“
→ Ein Auszug mit freundlicher Genehmigung aus ihrem Buch:
„Ich lasse deines bei dir – Co-Abhängigkeit erkennen und lösen“
Deine Liebessituation ist individuell, so wie es euer jeweiliger Seelenplan auch ist. Deswegen helfen diverse Liebesratgeber nicht sonderlich gut, wenn es darum geht, welche Taktiken und Spielchen du anwenden sollst, damit er sich dir endlich zu – statt abwendet.
Leben bedeutet nicht immer, einfach nur glücklich zu sein.
Manchmal geht es um viel mehr. ♥
~Rebekka Gutmayer~
P.S.: Nimm dir, was du brauchen kannst. Alles andere lass einfach stehen.🙂
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von Rebekka Gutmayer
„Was er jetzt wohl macht? Warum meldet er sich wieder nicht? Versteht er denn nicht, dass ich leide? Er weiß doch, dass ich dieses Verhalten nicht mag. Was soll es mir nur sagen? Ob das wohl Karma ist? Bestimmt ist es Karma, normal ist das ja nicht. Also muss ich es abarbeiten. Wie macht man sowas? Bestimmt muss ich es einfach aushalten und irgendwie da durch. Warum eigentlich schon wieder nur ich, gilt das nicht auch für ihn? Ich hab so die Schnauze voll von dem Aushalten. Das mach ich doch schon so lange. Kann ich nicht einfach mal glücklich sein? Ich wünsche mir doch nur einen Mann, der mich versteht. Ist das zuviel verlangt? Scheinbar schon. Ihm ist wohl alles egal, ich bin ihm ja gar nicht wichtig! Ob er mich wohl vermisst? Vielleicht ist auch einfach nur sein Handy kaputt? Hat mich denn mein Gefühl total getäuscht? So doof bin ich doch gar nicht! Oh Gott und wenn doch alles nur Einbildung ist? Wär ja auch zu schön gewesen. Aber für mich gibt es sowas ja wohl nicht. Sie sind alle gleich! Weicheier und unzuverlässig! Warum kann er eigentlich mit anderen so gut reden, aber mit mir nicht? Hoffentlich hat er wenigstens Angst mich zu verlieren, wenn ich jetzt mal die Füße still halte! Soll er sehen was er davon hat! Aber kürzlich war er so komisch, da stimmt doch was nicht! Er ist ja schon wieder online, warum ist er online und schreibt mir nicht? Da läuft bestimmt was mit einer anderen! Ich schreib ihm jetzt! Das kann er mit mir nicht machen, es reicht!“…
Und du schreibst…und wartest. Zur Abwechslung, weils so schön ist. Dein Leben dreht sich schon wieder um ihn und um die Verzweiflung, die er in dir auslöst. Du fühlst dich ungeliebt, ungesehen, unverstanden, ignoriert, veräppelt, abgewiesen.
Und du suchst Antworten. Die dir endlich begreiflich machen, warum es dir passiert und er einfach nicht redet oder schon wieder abtaucht. Du willst so gern wissen, was die Zukunft bringt, damit du das endlich eintüten und abhaken oder entspannt warten kannst.
Das ist total verständlich. Und ich verrate dir kein Geheimnis, wenn ich schreibe: du kannst dich damit bekloppt machen, wenn er nicht reden will. Du kannst dich tagein-und tagaus fragen, was du denn falsch machst. Du kannst das alles für sehr, sehr ungerecht halten. Du kannst 10 Wahrsager fragen und bekommst höchstwahrscheinlich 10 verschiedene Antworten um hinterher keinen Meter schlauer zu sein, vielleicht aber ein bisschen abhängiger.
Vielleicht stolperst du auch noch über die ganz Klugen, die dir erzählen, dass du dich erstmal selbst lieben musst, bevor du wirklich geliebt werden kannst. Dein Selbstbewusstsein sinkt noch weiter in den Keller.
Und als ob dir das noch nicht reichen würde, hörst du noch davon, dass es nicht nur das Karma ist, dass du dir irgendwann eingebrockt hast, sondern er dir auch noch alles spiegelt, was du selbst noch nicht bei dir in Ordnung gebracht hast. Na, fühlst du dich jetzt auch noch schön schuldig?
Ich verstehe dich so gut. Ich weiß genau, wie es ist, wenn man das Verhalten anderer nicht nachvollziehen kann und die Fehler bei sich sucht. Ich kenne die schlaflosen Nächte des Wartens, die Zweifel und die Verzweiflung, die Ohnmacht, Angst und die Wut in- und auswendig.
Auch die Frage, ob es denn nun endlich der Richtige, (d)ein Seelenpartner oder deine Dualseele ist- durch die Frau (fast) alles ausprobiert, was der Markt der (esoterischen/spirituellen) Weisheiten so hergibt und sich bemüht und abstrampelt und es einfach nicht leichter werden will, vielleicht sogar noch schlimmer.
Was wäre denn, wenn vieles davon einfach nur eine große Illusion ist? Du nicht schuld bist, nicht falsch, dir kein Karma aufgeladen hast und es auch nicht abarbeiten musst? Du gar keine exakte Zukunftsprognose von gar niemandem bekommen kannst? Du auch nicht Berge von Blockaden abtragen brauchst, um richtig zu sein und geliebt werden zu können?
Was ist, wenn du dir erlauben darfst, dich auch einfach mal scheiße und ungeliebt zu fühlen, ohne es ständig zu analysieren oder schon wieder an dir zu zweifeln? Wenn du dir mal keinen fucking Stress machen musst, anders, besser, klüger, schöner, verständnisvoller oder auch noch erleuchtet zu werden? Du dafür aber die Chance – vor allem in der Warteschleife auf seine Antworten – erkennen kannst, viel klarer für dich zu werden und das was du möchtest? Wenn du dir deine Verantwortung wieder zurückerobern und ganz neue Entscheidungen für dich treffen kannst?
Was ist, wenn eure intensive Verbindung, Beziehung, eine clevere Verabredung eurer Seelen ist, damit ihr Erfahrungen machen könnt, ohne dass diese bewertet werden müssten? Vielleicht eher sortiert in „Finde ich gut, gerne mehr davon!“ oder „Brauch ich nicht unbedingt nochmal, vielen Dank!“?
Ich bin inzwischen total dafür, dass es im Leben so einfach wie nur möglich gehen darf. Deswegen biete ich meine medialen Beratungen für die Menschen an, die keine Lust mehr darauf haben, an Vorhersagen und Zeitangaben zu verzweifeln. Sondern viel lieber verstehen wollen, was die andere Seele der eigenen, durch ihr menschliches Verhalten, sagen will.
Nicht um schon wieder irgendwelche vermeintlichen Fehler bei sich selbst zu suchen, sondern vielleicht einfach mal was Neues zu probieren. Genauer hinsehen, sich selbst vertrauen lernen und der eigenen Wahrnehmung, mitfühlender mit sich selbst werden und achtsamer.
Wenn du eine Perle finden willst, nützt es dir nichts, wenn du nur aufs Wasser starrst und dir Gedanken über die Wellen machst. Genausowenig wie wenn du am Meeresgrund scharrst wie verrückt, dann siehst du auch nichts mehr klar.
Ich sage nicht, dass es immer leicht ist. Aber es lohnt sich, genauer hinter die Kulissen zu sehen. Die ganze Verwirrung kann sich nach und nach legen, mit Geduld, Mut und Entschlossenheit.
~Rebekka Gutmayer~
P.S.: Ist seine Antwort inzwischen schon da? 😉
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von Rebekka Gutmayer
Was machst du dann?
Vielleicht befragst du das Lenormand-Orakel im Internet zum hundertsten Mal und jetzt spuckt das Mistding ausgerechnet heute so eine blöde Karte aus. Kannst du überhaupt nicht gebrauchen, denn du wünschst dir was Gutes. Ein hoffnungsfrohes Zeichen darf es sein, am Besten die Sonne, oder wenigstens das Kleeblatt!
Gut, wenn das nicht läuft, dann rufen wir eben die Wahrsagerin an. Uh, die ist heute aber auch nicht gut drauf. Hatte sie das letzte Mal nicht von dem großen Aufschwung gesprochen? Und jetzt- Zeit für sich soll er brauchen? Pfff, wie lange denn noch?
Mit so viel Zeit kann ich mir ja ein Gartenhaus bauen und den Kräutern beim Wachsen zusehen! Und wenn ich dann die ersten Tomaten ernte, finde ich ihn wohl als Schnecke im Salat?
So geht das nicht weiter, es muss eine Lösung her. Gleich mal nach der Dualseelen-Legung für diese Woche kucken. Da gibt´s doch sicher endlich Info´s, wenn der Liebste schon nicht wirklich spricht, mit denen ein bisschen Klarheit in die Nummer kommt, das ist doch nicht zuviel verlangt!
(Dazwischen siehst du zum fünfundreißigsten Mal für heute auf dein Handy. Blödmann. Pah, mir egal, soll er doch machen was er will!)
Was labert die denn heute so lange um den heißen Brei? Das interessiert mich nicht, ich will KLARHEIT und INFOS! Ah, jetzt sagt sie endlich was zum Thema…wie, Rückzüge?! Zeit für Besinnung und Stille? Ich flipp aus…wie oft denn noch? Die Stimmung kippt mal wieder.
Noch ein Blick aufs Handy…vielleicht hat sie ja Recht. Vielleicht haben sie alle Recht? Vielleicht bist du einfach nur wieder zu ungeduldig. Oder braucht es jetzt doch jemand, der ihm mal seine Blockaden löst, damit hier endlich was vorwärts geht…?
Und so geht es Woche für Woche, du suchst Sicherheit und willst wissen, wie es weiter geht, mit deinem Lieblingsmenschen. Oder Seelenpartner. Oder ist er doch deine Zwillingsflamme?
Das Dumme ist, das kann dir keiner wirklich sagen. Und selbst wenn du das Glück hättest, dass es einer könnte, du würdest es nicht glauben wollen. Ja, so seltsam ticken wir.
Und der Gedanke von „ach wenn doch nur eine klitzekleine Nachricht von ihm käme, dann wäre ich soooo froh“ ist leider auch irrtümlich. Denn du würdest dich nur ganz kurz freuen und dich dann fragen „warum hat er nicht mehr geschrieben, ist DAS Alles?“ oder „wie lange braucht er wohl, bis er jetzt wieder antwortet?“, denn höchstwahrscheinlich hättest du schon postwendend eine Antwort in die Tasten getippt, dass es einem beim zugucken schwindelig wird.
Kommt dir irgendwas davon bekannt vor?
Du drehst dich im Kreis, immer und immer wieder um dieses eine kleine fucking Wort:
SICHERHEIT.
Die Sicherheit,
… dass du nicht umsonst wartest
… dass du nicht wieder verletzt wirst
… dass er immer die Wahrheit sagt
… dass er dich auch wirklich liebt
… dass er Angst hat, dich zu verlieren
… dass du dir nicht selbst einen Bären aufbindest
… dass er nicht fremdgeht
… dass er dich nicht vergisst
… dass er wirklich DER Richtige ist
Die gute Nachricht ist: das ist im Grunde fast schon Alles, was du dir wünschst.
Die schlechte: diese Sicherheit kann dir leider Niemand geben.
Ich will jetzt nicht klugscheißern und sagen, du kannst sie nur in dir selbst finden. Nö. Aber du kannst versuchen, deinem Gefühl und dem Leben etwas mehr zu vertrauen.
Yes, du kannst verletzt werden. Und ja, du kannst es dir auch weiter schwer machen, wenn du dich nur an äußeren Vorhersagen orientierst und dich nicht darum kümmerst, was dir diese Situation sagen will, um was es wirklich geht.
Wenn du weniger leiden willst, kannst du es einfach mal mit Stille versuchen.
Was du damit anfangen sollst?
Raus aus dem Gegacker deines Verstandes. Raus aus dem „es sollte anders sein“, einfach mal weg von diesen ganzen Warum´s und Wieso´s und vor allem Wann´s- und wenn es nur immer wieder mal für ein paar Minuten ist. Eine schöne Wohlfühlecke, ein paar Mal tief atmen und einfach nur Ruhe, sonst Nichts. Unspektakulär, hm? Wie man´s nimmt.
In dir selbst ist ein verdammt kluger Kern. Er ist sehr weise und er ist still. Er ist klüger als alle Kartenlegungen, Weissagungen und Orakel dieser Welt zusammen.
Und wenn du dir diese Zeit nimmst, dann kann es sehr gut sein, dass er dir aus dieser Stille heraus Botschaften übermittelt, direkt von der Quelle, die es am Besten weiß.
Ganz egal, wie du sie nennen willst. Du bist ein Teil von ihr und vom großen Ganzen.
Ja, einfach ist anders, denn wir suchen nicht umsonst so verkniffen nach Sicherheit. In uns steckt eine scheiß Urangst, wir haben so oft so Vieles verloren und sie steckt nicht nur in uns, sie steckt im ganzen Kollektiv. Aber du hast die Wahl, dich weiter mit dieser Angst um ein kleines bisschen Sicherheit im Kreis zu drehen oder es mal anders zu probieren und dich vielleicht wieder etwas mehr mit deinem eigenen Kern anzufreunden.
Es ist egal wie sehr du versuchst, dich abzulenken oder wie sehr du dich an einer Illusion von Sicherheit festhalten willst. Deine Seele weiß genau, mit wem sie verabredet ist und welche Erfahrungen sie sich wünscht. Du kannst Vieles, aber nicht Alles beeinflussen. Vor allem aber kannst du dir selbst helfen, dass die Erfahrungen leichter werden.
Dazu ein anderes Mal noch mehr 😉
~Rebekka Gutmayer~
P.S.: Nimm dir, was für dich stimmig ist, alles andere lass einfach hier. 🙂
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von Rebekka Gutmayer
…dann zieht´s dir die Schuhe aus. Dann weißt du nicht mehr, wo oben und unten ist.
In diesem Leben sind mir 2 begegnet. Die Männer waren total unterschiedlich, die Phänomene zu der jeweiligen Verbindung aber absolut identisch.
Beide haben schnell das Weite gesucht, wenn es zu nah wurde. Sie waren höchst engagiert, wenn es darum ging, sich auszuschweigen und mich damit sehr, sehr oft zur Verzweiflung zu bringen.
Es ist ja nicht so, dass Männer generell eine Wahnsinns-Tendenz zum Reden hätten, aber in diesen Fällen wird das „nicht besonders gut über Gefühle sprechen können“ getoppt von der Kombi „ich mache dir die Nase erst richtig lang mit dieser Tiefe, dieser Präsenz, diesem unfassbaren Gefühl von Verschmelzung und Einheit- und dann tauche ich ab und lass dich dumm aus der Wäsche kucken“. Immer und immer wieder.
Im Normalfall würde das (fast) niemand mit sich machen lassen. Zumindest nicht über längere Zeit. Aber hier nützt auch alle Bewusstheit nichts, du kannst so gut bei dir sein wie du willst, er kriegt dich.
Jeglicher Selbstschutz geht flöten, jede über Jahre mühsam gesetzte Grenze wird einfach ignoriert und in kürzester Zeit bahnt er sich zielstrebig einen Trampelpfad mitten in dein Herz.
Du kommst nicht vorbei an ihm. Egal wie sehr du das willst, weil es zu intensiv, zu ungewöhnlich, zu wenig mit dem Verstand zu greifen ist. Beim ersten Mal bin ich umgezogen, schön weit weg, damit das Drama endlich ein Ende hat. Das war sogar hilfreich, ein ganz kleines bisschen. Aber es dauerte noch Jahre, bis dieser große Schmerz, den er immer wieder auslöste, aufhörte und ich den Sinn dieser Verbindung wirklich verstehen und fühlen konnte.
Beim zweiten Mal war zum Glück schon von Anfang an eine große Entfernung zwischen uns. Zum Glück, weil diese Intensität so schon kaum auszuhalten ist.
Durch den Abstand oder andere äußerliche Einschränkungen hast du wenigstens den Spielraum, mit dir selbst auszumachen, was sich da so alles zeigen will.
Wenn er seinen Job richtig gut macht, dann fährst du Gefühls-Achterbahn, Tag und Nacht. Du spürst ihn so, wie wenn er neben dir stehen würde.
Du weißt genau, wie es ihm geht, auch wenn er gerade am Nordpol angeln und sein Handy ins Wasser gefallen wäre.
Du hörst und fühlst ihn ununterbrochen, weil er einfach da ist. Egal wie oft du sagst „ich hab die Faxen echt dick“. Das interessiert an der Stelle so gar niemanden, ihn am Allerwenigstens. Er hält sich konsequent an die Abmachungen auf Seelenebene.
Und die haben viel damit zu tun, dass du dir selbst immer treuer wirst. Dich von niemandem mehr abhängig machst, keine faulen Kompromisse mehr eingehst und aus den Beziehungsdramen endlich auf die Sonnenseite der Liebe wechselst.
Diese Sehnsucht nach Einheit, der Wunsch von endlich-nach-Hause-kommen, bringt dich dazu, immer und immer wieder durch diese Ablösungsphasen zu gehen. Aufhören zu jagen, zu kämpfen, zu betteln um die Anwesenheit eines vermeintlichen Königs an deiner Seite. Sein Job ist nicht primär der, den Thron neben dir zu besetzen. Sein Job ist, dich daran zu erinnern, dass du eine Königin bist.
Er schüttelt das Aschenputtel in uns so lange, bis wir die grauen Säcke genervt hinwerfen und uns zielstrebig unsere Macht zurückholen. Unsere Würde, unseren Stolz und unsere Freiheit.
Es gibt nur einen Weg dorthin: mutig mitten durch all die Ängste, dieses Stück (Seelen)heimat wieder zu verlieren, hindurch.
Du kannst ihn nicht verlieren. Aber du kannst immens viel gewinnen. Er dient dir, mit all seinen „Arschloch-Phasen“, deinen königlichen Platz nicht nur zu finden, sondern ihn auch souverän einzunehmen. Den Thron, den du für dich gar nicht mehr sehen konntest.
Er nimmt dich an die Hand und führt dich genau dort hin, auf seine ganz spezielle Art. Und dann kann es sein, dass er wieder geht und den Thron neben dir frei macht für einen Mann, der dir wirklich gewachsen ist. Für dich als Frau, die du inzwischen ganz genau weißt, was du willst und was dir zusteht. Und das ist jede einzelne, oft so unfassbar schmerzhafte Erfahrung mit und durch ihn wert.
Wenn er seinen Job richtig gut macht, ist das pures Seelengold!
~Rebekka Gutmayer~
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