von Rebekka Gutmayer
Es ist Samstag morgen, 9 Uhr. Adam hat noch immer nicht angerufen.
„Wo steckt er nur? Er wollte sich doch melden! Gestern war er auch seltsam drauf, so genervt irgendwie. Was er wohl hat?“
… und du tippst: „Lieber Adam, ist alles ok bei dir? Ich vermisse dich!“
Samstag abend, 22 Uhr. Von „ihm“ weit und breit keine Spur, kein Anruf, nix.
„Er war doch gestern auf dieser ominösen Veranstaltung, wer weiß wer ihm da begegnet ist. Die Schöne von gegenüber wollte doch auch dorthin. Ach herrje. Kein Lebenszeichen, das ist zwar nicht ganz untypisch, aber jetzt werd ich unruhig. Was ist, wenn er mit ihr…?“
… du schreibst gleich den frühen Sonntags-Wurm fangend: „Guten Morgen Liebster, wie ist die Lage? Ich könnte dir einen starken Kaffee vorbeibringen, was hältst du davon? Ich schicke dir viele Küsse!“
Gleicher Tag, 10 Uhr. Dir ist bereits der Toast runtergefallen und deine Laune ist auch schon am Boden. Nada, keine Nachricht. Kein Rückruf, kein Mail, Adam ist wie vom Erdboden verschluckt und du schüttelst dein Handy, um es vorsichtshalber auf seine Funktionstüchtigkeit zu überprüfen.
„Also jetzt hört der Spaß aber auf. Was fällt ihm eigentlich ein? Freitags war alles noch so harmonisch, mein Herzblatt machte doch Zukunftspläne, schmiegte sich an mich und erzählte mir, wie gut ich ihm tue. Ganz im Gegensatz zu seiner Ex, die ihr kaltes Herz bestimmt aus Alaska hat. So lieb war er doch und so aufmerksam.“
Und du bringst dich in Erinnerung: „Adam-Schatz, jetzt mache ich mir aber langsam Sorgen!“
Darauf folgt am gleichen Abend noch: „Ich kann dir auch eine warme Hühnersuppe kochen, wenn du krank bist! Und wenn du es noch heißer möchtest, im Schrank hängt noch ein Krankenschwester-Kostüm ;-)“
und schiebst irgendwann im Laufe der Nacht noch ein verzweifeltes: „Aaaaaaaaaadaaaaam, was hab ich denn falsch gemacht?“ hinterher.
Das ist Variante 1 von 2697 möglichen. Du versuchst also (mehr oder weniger krampfhaft) deine Präsenz in Adams Leben aufrecht zu halten – warum er tatsächlich nicht antwortet, kann die unterschiedlichsten Gründe haben.
Diese Situation ist natürlich nur stellvertretend, es gibt noch viele andere, in denen du z.B. dein Bedürfnis nach Aufmerksamkeit über dein Bedürfnis nach Eroberung stellen kannst.
Aber warum machst du das in dieser Intensität?
Glaubst du, dass …
- du ohne ihn nicht mehr glücklich wirst?
- diese Begegnung Schicksal sein und du ihm nachhelfen musst?
- du um einen Partner kämpfen sollst?
- es keinen zweiten Adam für dich gibt, niemals wieder?
- du einer möglichen Konkurrenz vorbeugen musst?
- du dafür Sorge zu tragen hast, dass er dich nicht vergisst? Oder:
- das Liebe etwas mit überdurchschnittlicher Anstrengung zu tun hat?
Deine Werte „Unabhängigkeit, Geduld, Vertrauen, Gelassenheit und Flexibilität“ räuspern sich zwar auffällig und bald husten sie dir auch aus der Ecke gewaltig was zu, aber du ignorierst sie. Deine innere Frau steht stirnrunzelnd neben dir und schüttelt auch auffällig den Kopf, aber du tust so, als wär sie nicht da. „Den Dingen ihren Lauf lassen“ ist für dich ein merkwürdiger Satz aus einem Science-Fiction Roman der 80er.
Dafür ist die Überschrift dieses Artikels in meinen Beratungen einer der meistgehörten Sätze von richtig toughen Frauen, mitten im Leben stehend:
Aber ich will ihn doch nicht verlieren!
Jaaaa…aber.
Was gewinnst du, wenn dich jemand respektlos oder ignorant behandelt?
Was gewinnst du, wenn du um deine Bedürfnisse strampeln musst?
Was gewinnst du, wenn du vielleicht mehr in die Liebesschale legen willst als er?
Was gewinnst du, wenn du deine eigenen Grenzen wiederholt überschreitest?
Was du wohl verlieren kannst ist die Illusion, die du auf den armen Adam projizierst, weil er vielleicht deiner Gesamt-Vorstellung von einem perfekten Mann gerade am Nähesten kommt – bis eines Tages womöglich (noch unvorstellbarerweise) Bernd (oder Claude) auf dem Landeplatz deines Herzens einfliegt ;-)).
Aber doch nicht einen Menschen – das Universum verliert nichts, ein Mann purzelt ja nicht einfach so von diesem Planeten.
Wer oder was spricht in solchen Situationen aber wirklich aus dir?
Es könnte ein Anteil sein, der oft erwähnt dann doch häufig wieder in der Versenkung der Nichtbeachtung verschwindet. Ein Anteil, der sich nach dir und deiner Aufmerksamkeit sehnt und dir aus der Tiefe deines Unterbewusstseins heraus auffällig oft zuwinkt und auch schonmal richtig ärgerlich oder ohnmächtig wird – und versuchen kann, sich seine Unsicherheiten und Bedürfnisse von außen bestätigen zu lassen. Einer, der Angst hat. Angst davor, wieder verlassen zu werden oder auch (wieder) alleine zu bleiben.
Der Haken daran ist, dass dich richtig ausgeprägte Verlustängste jeder Art auf Dauer abhängig vom Verhalten anderer, vor allem das des auserwählten Lieblingsadam, machen können.
Mein Buchtipp, wenn du dich irgendwo in der obigen Situation wiederfindest:
Das Kind in dir muss Heimat finden – von Stefanie Stahl.
Wenn dich dein eigenes Handeln nervt oder dich solche Situationen sehr unglücklich werden lassen – hilfst du dir zu Anfang schon damit, dir bewusst(er) zu werden, was du mit deinen Aktionen tatsächlich erreichen willst und es einfach mal nur zu beobachten.
Auch richtig alte Gewohnheiten lassen sich verändern 😉
~Rebekka Gutmayer~
P.S.: Ich kann nicht immer alle Eventualitäten berücksichtigen. Nimm dir bitte nur das, was für dich (jetzt) stimmt.
P.P.S.: Solltest du die beschriebenen Nachrichten als übertrieben empfinden, ist das pure Absicht. 😉
–> Meine Texte dürfen sehr gerne geteilt werden!
Wenn du einen Artikel kopieren willst, dann bitte unverändert mit der folgenden Quellenangabe: https://rebekka-gutmayer.com/blog
von Rebekka Gutmayer
Lange hast du gebraucht, dich überhaupt darauf einzulassen. Viel zu unrealistisch erschien es dir, wie aus dem romantischsten Teil eines Liebesromans heraus wurde er in dein Leben hinein gezaubert. Und als du es dir endlich bequem gemacht und alle Viere von dir gestreckt und dich gerade tiefenentspannt hast, weil die Überzeugungsarbeit des Lebens alle Register gezogen hat – zieht er dir dein flauschiges Kissen unterm Kopf weg und den Boden unter dem (bisher gemeinsamen) Himmelsschlösschen gleich mit.
Plumps und Autsch. Was war das jetzt? fragst du dich. Bist du aus einem Traum aufgewacht? Kneifst dich vorsichtshalber mal selbst. Nee, du weißt den Namen, sein Aussehen und die Einzigartigkeit deines Seelenpartners so schnell wieder, wie du höchstwahrscheinlich aufspringst, wenn du bemerkst, dass du mitten in einem Ameisenhaufen stehst.
Er hat also aus (mehr oder weniger) heiterem Himmel zum Ausdruck gebracht, dass er
- keinen weiteren Kontakt mehr möchte
- dich zwar liebt, aber seine Gewohnheiten noch viel lieber hat
- seine Werte nicht kompatibel mit deinen sieht
- seinen Beruf jeglicher Form von echter, menschlicher Nähe vorzieht
- total auf seine Freiheit steht und für dich keine Kompromisse machen wird
- ihm die Erfahrungen mit einer anderen Frau jetzt wichtiger sind
- deine Bedürfnisse nicht erfüllen kann und will
- (unendlich) viel Raum für sich selbst braucht und deswegen kein Platz für dich ist
- warten muss, bis seine Kinder (3 und 4 Jahre alt) groß sind, weil er erst dann wirklich Zeit für die Liebe hat
- keine Schweißperlen der Angst mehr auf seiner Stirn möchte, die sich bei dem Gedanken an Veränderung und ein Leben mit dir regelmäßig bilden
- sich bei der NASA beworben hat und ihm der Anzug eines Raumfahrers (auf Lebenszeit angestellt) sehr gut stehen wird
Mitten im zu Boden taumeln kommt dich dann auch noch Familie „Aber“ besuchen.
- Aber das kann er doch nicht machen!
- Aber er verdrängt doch nur, was er wirklich fühlt!
- Aber das muss ihm doch jemand eingeredet haben? (Du hast natürlich auch schon einen Verdacht)
- Aber wir sind doch füreinander bestimmt!?
- Aber er kann mich doch nicht einfach so sitzen lassen?
- Aber ich hab mir das doch nicht alles eingebildet?
- Aber vielleicht ist er heute nur schlecht gelaunt?
- Aber das muss jetzt an seinem Ego liegen!
- Aber ich habs doch gelesen, dass dieses Verhalten ja ganz normal ist, wenn er meine Dualseele/Zwillingsflamme/oder ein Seelenpartner ist, jetzt rennt er (endlich) weg, also läuft doch alles nach Plan!?
Du beginnst zu klammern, ihn zu nerven, willst ihn vom Gegenteil und seiner unmöglich ernstgemeinten Aussage wegbringen. Du kannst nicht glauben, dass er eure einzigartige Verbindung so mit Füßen und in die unergründlichen Sphären aller bisherigen, doch so positiven Vorhersagen tritt. Du willst nur noch und am besten vorgestern zu ihm, die Angst vor Endgültigkeit, vor dem verlassen und allein sein steigt mit jeder Minute. Deswegen schreibst du ihm verständnisvolle und ermutigende Liebesbriefe mit den einfühlsamsten Worten, die dir jemals eingefallen sind; du überlegst, dass es an deiner aktuellen Kleidergröße liegen muss und springst in das nächste Sportgeschäft, kaufst dir aufgeregt eine neue, schicke Jogginghose um damit sofort in den nächsten Park zu rennen und schickst ihm umgehend ein Selfie davon, wie du die ersten 100 Gramm verloren hast (wenn ihn das nicht beeindruckt!); du lässt eine astrologische Auswertung für euch beide machen und erzählst ihm auch gleich, dass es klar auf der Hand liegt, dass er gerade eine „unstabile Phase“ wegen dem rückläufigen Merkur hat und dass das auch wieder vorbei geht.
Wenn er darauf immer noch nicht reagiert, legst du dir ein Profil in einer Single-Börse an, sitzt trotzig davor und teilst es solange bei Facebook, bis du sicher weißt, dass er online ist und es gesehen hat- DAS muss doch jetzt sitzen, ihm müssen doch die Ohren klingeln und sich sein Verstand endlich einschalten! Oder in anderen Worten, du tust alles, damit du die Trauer und den Schmerz nicht fühlen musst, den er (mal wieder) ausgelöst hat.
Und dann gibt es einen Teil in uns, der will die ganze Situation einfach nur noch verlassen und loswerden. Einfach nur noch raus aus der Nummer mit diesem … (ergänze die Punkte durch das Wort, dass dir spontan zuerst einfällt)! Einen schönen Seelenpartner hab ich mir da ausgesucht, was dem einfällt, sich so zu verhalten! Na, der wird bald merken, was ihm fehlt! Aber jetzt heißt es erstmal schnellstmöglich weg, geistig die Beziehungskoffer packen, also loslassen so schnell wie es nur irgendwie geht. Weil DAS steht ja schließlich auch überall und die Kartenlegerin hat es kürzlich erst gesagt „Du musst loslassen, damit das was wird“! Ähm, wie genau ging das jetzt nochmal?
Loslassen bedeutet nicht, keine Gedanken mehr an ihn zu haben, ihn zu vergessen oder plötzlich nichts mehr (für ihn) zu fühlen. Es bedeutet auch nicht, alle Hoffnung in den Wind schießen zu müssen, dass es doch noch „gut ausgeht“.
Loslassen bedeutet in erster Linie, die Situation, genau so wie sie ist, überhaupt erstmal anzunehmen, das nimmt ihr deinen innerlichen Widerstand und damit einiges an seelischem (und nicht selten auch körperlichen) Schmerz.
Loslassen
- ist dann möglich, wenn du wirklich bereit dafür bist, keinen Zentimeter vorher
- ist im Normalfall ein „Loslassen in Etappen“
Es kann dir auch deshalb noch schwer fallen, weil etwas fehlt. Vielleicht
- eine Erkenntnis, z.B. darüber, dass du wieder über deine eigenen Grenzen gegangen bist, wieder länger ausgehalten und gewartet hast, als du wolltest; dein Bauchgefühl ignoriert hast; oder selbst noch nicht klar und eindeutig JA zu ihm gesagt hast
- Ehrlichkeit mit dir selbst (kommt dir die Situation nicht doch irgendwie gelegen?)
- die Heilung alter, ähnlicher Situationen, an die du gerade (unbewusst) erinnert wirst und sie sich schon begeistert Schlange anstellen, damit du dieses Mal genauer hinsehen, etwas anders machen kannst
- trauert die Frau in dir, die sich so lange nicht gesehen fühlte – durch ihn bekamst du endlich Zuwendung und Bestätigung, selbst wenn es nicht viel und nur kleine, kostbare Momente waren, dafür aber in einer ungeheuer „exklusiven Qualität“. Jetzt wartet sie auf dich und darauf, dass du diese kostbaren Momente wieder in und mit dir selbst findest, ohne die Abhängigkeit von ihm und seinem Verhalten
- rebelliert dein inneres Kind. Du hast dich so tief geöffnet, wie bei niemandem zuvor – auch wenn deine Angst vor Enttäuschung unglaublich groß war, wieder verletzt zu werden. Die Kleine will festhalten und die Situation nicht einfach kampflos aufgeben, denn die Panik davor, schon wieder alleine dazustehen, ist groß, das Vertrauen ins Leben ist noch nicht wirklich vorhanden und die Idee von einem Seelenplan hilft ihr mal grad gar nicht
„Das Leiden ist so lange nötig, bis du erkennst, dass es unnötig ist.“ (Eckhart Tolle)
Unnötig wird es dann, wenn der Groschen gefallen ist, manchmal ist sogar Platz für einen ganzen Klingelbeutel. Gib dir Zeit zu verstehen, was alles in dir wirkt, warum es dir passiert ist, was du jetzt verändern kannst und vor allem, mach dir keinen Druck, dass du jetzt eine Meisterin im Loslassen werden musst und das noch ziemlich zügig – streich dieses inzwischen echt stressig besetzte Wort am besten aus deinem Sprachschatz.
Und besorg dir ein neues Kissen, damit du auf jeden Fall wieder ordentlich schlafen kannst. 😉
~Rebekka Gutmayer~
→ Meine Texte dürfen sehr gerne geteilt werden!
Wenn du einen Artikel kopieren willst, dann bitte unverändert mit der folgenden Quellenangabe: https://rebekka-gutmayer.com/blog
P.S.: Ausnahmen bestätigen die Regel, und alle Eventualitäten kann ich nicht immer berücksichtigen. Deswegen nimm dir nur das, was du brauchen kannst. Alles andere lass einfach stehen.
P.P.S.: Buchempfehlung: Das innere Kind – Angst loslassen von Susanne Hühn
von Rebekka Gutmayer
„Was er jetzt wohl macht? Warum meldet er sich wieder nicht? Versteht er denn nicht, dass ich leide? Er weiß doch, dass ich dieses Verhalten nicht mag. Was soll es mir nur sagen? Ob das wohl Karma ist? Bestimmt ist es Karma, normal ist das ja nicht. Also muss ich es abarbeiten. Wie macht man sowas? Bestimmt muss ich es einfach aushalten und irgendwie da durch. Warum eigentlich schon wieder nur ich, gilt das nicht auch für ihn? Ich hab so die Schnauze voll von dem Aushalten. Das mach ich doch schon so lange. Kann ich nicht einfach mal glücklich sein? Ich wünsche mir doch nur einen Mann, der mich versteht. Ist das zuviel verlangt? Scheinbar schon. Ihm ist wohl alles egal, ich bin ihm ja gar nicht wichtig! Ob er mich wohl vermisst? Vielleicht ist auch einfach nur sein Handy kaputt? Hat mich denn mein Gefühl total getäuscht? So doof bin ich doch gar nicht! Oh Gott und wenn doch alles nur Einbildung ist? Wär ja auch zu schön gewesen. Aber für mich gibt es sowas ja wohl nicht. Sie sind alle gleich! Weicheier und unzuverlässig! Warum kann er eigentlich mit anderen so gut reden, aber mit mir nicht? Hoffentlich hat er wenigstens Angst mich zu verlieren, wenn ich jetzt mal die Füße still halte! Soll er sehen was er davon hat! Aber kürzlich war er so komisch, da stimmt doch was nicht! Er ist ja schon wieder online, warum ist er online und schreibt mir nicht? Da läuft bestimmt was mit einer anderen! Ich schreib ihm jetzt! Das kann er mit mir nicht machen, es reicht!“…
Und du schreibst…und wartest. Zur Abwechslung, weils so schön ist. Dein Leben dreht sich schon wieder um ihn und um die Verzweiflung, die er in dir auslöst. Du fühlst dich ungeliebt, ungesehen, unverstanden, ignoriert, veräppelt, abgewiesen.
Und du suchst Antworten. Die dir endlich begreiflich machen, warum es dir passiert und er einfach nicht redet oder schon wieder abtaucht. Du willst so gern wissen, was die Zukunft bringt, damit du das endlich eintüten und abhaken oder entspannt warten kannst.
Das ist total verständlich. Und ich verrate dir kein Geheimnis, wenn ich schreibe: du kannst dich damit bekloppt machen, wenn er nicht reden will. Du kannst dich tagein-und tagaus fragen, was du denn falsch machst. Du kannst das alles für sehr, sehr ungerecht halten. Du kannst 10 Wahrsager fragen und bekommst höchstwahrscheinlich 10 verschiedene Antworten um hinterher keinen Meter schlauer zu sein, vielleicht aber ein bisschen abhängiger.
Vielleicht stolperst du auch noch über die ganz Klugen, die dir erzählen, dass du dich erstmal selbst lieben musst, bevor du wirklich geliebt werden kannst. Dein Selbstbewusstsein sinkt noch weiter in den Keller.
Und als ob dir das noch nicht reichen würde, hörst du noch davon, dass es nicht nur das Karma ist, dass du dir irgendwann eingebrockt hast, sondern er dir auch noch alles spiegelt, was du selbst noch nicht bei dir in Ordnung gebracht hast. Na, fühlst du dich jetzt auch noch schön schuldig?
Ich verstehe dich so gut. Ich weiß genau, wie es ist, wenn man das Verhalten anderer nicht nachvollziehen kann und die Fehler bei sich sucht. Ich kenne die schlaflosen Nächte des Wartens, die Zweifel und die Verzweiflung, die Ohnmacht, Angst und die Wut in- und auswendig.
Auch die Frage, ob es denn nun endlich der Richtige, (d)ein Seelenpartner oder deine Dualseele ist- durch die Frau (fast) alles ausprobiert, was der Markt der (esoterischen/spirituellen) Weisheiten so hergibt und sich bemüht und abstrampelt und es einfach nicht leichter werden will, vielleicht sogar noch schlimmer.
Was wäre denn, wenn vieles davon einfach nur eine große Illusion ist? Du nicht schuld bist, nicht falsch, dir kein Karma aufgeladen hast und es auch nicht abarbeiten musst? Du gar keine exakte Zukunftsprognose von gar niemandem bekommen kannst? Du auch nicht Berge von Blockaden abtragen brauchst, um richtig zu sein und geliebt werden zu können?
Was ist, wenn du dir erlauben darfst, dich auch einfach mal scheiße und ungeliebt zu fühlen, ohne es ständig zu analysieren oder schon wieder an dir zu zweifeln? Wenn du dir mal keinen fucking Stress machen musst, anders, besser, klüger, schöner, verständnisvoller oder auch noch erleuchtet zu werden? Du dafür aber die Chance – vor allem in der Warteschleife auf seine Antworten – erkennen kannst, viel klarer für dich zu werden und das was du möchtest? Wenn du dir deine Verantwortung wieder zurückerobern und ganz neue Entscheidungen für dich treffen kannst?
Was ist, wenn eure intensive Verbindung, Beziehung, eine clevere Verabredung eurer Seelen ist, damit ihr Erfahrungen machen könnt, ohne dass diese bewertet werden müssten? Vielleicht eher sortiert in „Finde ich gut, gerne mehr davon!“ oder „Brauch ich nicht unbedingt nochmal, vielen Dank!“?
Ich bin inzwischen total dafür, dass es im Leben so einfach wie nur möglich gehen darf. Deswegen biete ich meine medialen Beratungen für die Menschen an, die keine Lust mehr darauf haben, an Vorhersagen und Zeitangaben zu verzweifeln. Sondern viel lieber verstehen wollen, was die andere Seele der eigenen, durch ihr menschliches Verhalten, sagen will.
Nicht um schon wieder irgendwelche vermeintlichen Fehler bei sich selbst zu suchen, sondern vielleicht einfach mal was Neues zu probieren. Genauer hinsehen, sich selbst vertrauen lernen und der eigenen Wahrnehmung, mitfühlender mit sich selbst werden und achtsamer.
Wenn du eine Perle finden willst, nützt es dir nichts, wenn du nur aufs Wasser starrst und dir Gedanken über die Wellen machst. Genausowenig wie wenn du am Meeresgrund scharrst wie verrückt, dann siehst du auch nichts mehr klar.
Ich sage nicht, dass es immer leicht ist. Aber es lohnt sich, genauer hinter die Kulissen zu sehen. Die ganze Verwirrung kann sich nach und nach legen, mit Geduld, Mut und Entschlossenheit.
~Rebekka Gutmayer~
P.S.: Ist seine Antwort inzwischen schon da? 😉
P.P.S.: Nimm dir, was du brauchen kannst. Alles andere lass einfach hier.
–-> Meine Texte dürfen sehr gerne geteilt werden!
Wenn du einen Artikel kopieren willst, dann bitte unverändert mit der folgenden Quellenangabe: https://rebekka-gutmayer.com/blog