von Rebekka Gutmayer
Frisch vom Himmelszelt entlassen, segelte die Seele in das Menschenleben hinein.
Bei ihrer Ankunft auf der Erde atmete sie noch einmal tief durch und war ziemlich beruhigt, als sie das Knäuel mit rotem Garn in ihrer Seelenhosentasche fand. „Gott sei dank!“ dachte sie sich, „damit bin ich sicher und kann mich jederzeit erinnern, was ich hier denn so alles erleben will. Also für den Fall, dass ich es vergesse, man weiß ja nie.“
Die Jahre vergingen und die Seele freute sich zu Beginn auch noch so richtig über ihre Zeit mit ihrem Menschen. Anfangs konnte sie sich viel ausruhen und es gab gar nicht so viel zu berichten.
Doch dann ging es los, ein Seelenunwetter zog auf. Der Mensch hatte sich unglücklich verliebt und so sehr ihm die Seele auch aufmunternd zuflüsterte „es ist doch nur eine Erfahrung, hol dir den roten Faden aus ihr und dann gehen wir weiter!“, es brachte alles nichts.
Der Mensch war tief verletzt und verstand den Sinn einfach nicht.
Die Seele versuchte es immer wieder. Aber irgendwann war sie selbst so traurig, dass es um sie herum ganz dunkel wurde. Sie mochte kein Sonnenlicht mehr und ging lieber in düstere Nachtclubs, wo sie nicht erkannt wurde. Der Barkeeper wusste inzwischen schon Bescheid, sobald sie den Raum betrat. „Whisky on ice, wie immer?“ fragte er.
Die Seele gab nur ein Brummen von sich und verzog sich kurz darauf in eine der hintersten Ecken, das schummerige Licht kam ihr gerade recht. „Hier ist es so dunkel, wie ich mich fühle“, dachte sie. „Dieser Schmerz ist kaum erträglich und auch der Whisky kann ihn nur mühsam betäuben. Ich verstehe die Welt nicht mehr, was soll ich denn hier?“
Nachdem ein Kellner mehrmals wortlos nachgeschenkt hatte und einige Stunden vergangen waren, fasste sie sich zum bezahlen in die Seelenhosentasche und zog dabei das rote Knäuel hervor. „An irgendetwas soll es mich erinnern. Weiß der Geier, ich komme einfach nicht darauf.“
Sie hielt es dem Barkeeper kurz vor verlassen der Bar vor die Nase: „Hast du eine Idee, für was das gut sein soll?“ und blies den letzten Zug ihres Zigarillos an ihm vorbei. Dieser überlegte einen Augenblick, sah sich aber überfordert und schüttelte dann vehement den Kopf, um sich direkt wieder dem Polieren seiner Gläser zu widmen.
„Heute ist sie wieder schräg drauf“, murmelte er in seinen nicht vorhandenen Bart.
Die Seele ging hinaus in die Nacht, es leuchteten sogar ein paar Sterne am Himmel. Aber die Seele konnte sie nicht sehen. Sie sah überhaupt gar nichts mehr. Wenn es nicht ein paar aufmerksame Passanten gegeben hätte, wäre sie schon gleich auf den ersten Metern über einen Bordstein gefallen.
„So kann das nicht weitergehen. Ich bin so unendlich traurig, mein Herz ist so schwer. Es zieht mich hin zu dieser Seelenliebe und doch darf ich nicht bei ihr sein. Das gibt doch keinen Sinn, wer hat sich sowas ausgedacht? Und dieses rote Ding hier, lächerlich. Warum trage ich es überhaupt noch mit mir herum?“
Die Seele wurde wütend und warf das rote Garn in die nächstbeste Ecke. „Jetzt bin ich wenigstens dieses wertlose Teil los“, dachte sie und versuchte, einigermaßen gerade zu gehen.
„Die Dunkelheit kann dir zeigen, wie groß dein Licht tatsächlich ist!“ tönte plötzlich eine unbekannte Stimme aus dem Nichts. Die Seele erschrak. „Wer bist du?“ fragte sie unsicher und drehte sich in alle Richtungen um, doch sie war alleine auf der Straße.
„Du kannst dich in der Dunkelheit verlieren. Du kannst dich in ihr aber auch wiederfinden.“ bekam die Seele nun zu hören.
„Der Schmerz vergeht. Aber du musst ihn irgendwann loslassen. Du warst bereit, tief zu fallen um der anderen Seele einen großen Gefallen zu tun! Es war deine eigene Wahl. Du wolltest dich klein und mickrig und verloren fühlen.
Aber schon im zweiten Atemzug sprachst du davon, dass du dieses Leid auch erfahren möchtest, um dich auf eine besondere Begegnung vorzubereiten.
Eine Begegnung, die dich und die Welt verändern wird. Eine Begegnung, die dich daran erinnert, dass du ganz und groß und vollkommen und heil und reine Liebe bist. Und weil du nun weißt, was du nicht mehr möchtest, kannst du sie ganz leicht erkennen.“
„Wer zur Hölle bist du?“ fragte die Seele jetzt etwas lauter. Sie war ganz aufgeregt und von dem vielen Whisky war ihr auch noch ziemlich schwindelig.
„Ich bin dein Schutzengel!“ sprach es in die Nacht hinein. „Und hier ist wieder dein roter Faden.“ Das Knäuel, das kurz zuvor sehr unsanft beiseite geworfen wurde, lag nun wieder vor der Seele, fein säuberlich aufgereiht und wie von Zauberhand dorthin bewegt.
„Was soll ich damit, beim besten Willen, ich habe keine Ahnung?“ sagte die Seele.
Ich bin dein Plan B. Ich tauche immer dann auf, wenn du nicht mehr weißt, was du auf der Erde erleben wolltest. Deswegen bringe ich dir Plan A zurück. Dieser rote Faden zeigt dir durch intensive starke Gefühle, dass du entweder in einer Sackgasse stehst, aus der du schleunigst heraus solltest, wenn es zu lange anhält.
Oder dass du auf dem absolut richtigen Weg bist und es angezeigt ist, der Freude und den Glücksgefühlen zu folgen.“ sagte der Schutzengel.
„Aha.“ sagte die Seele. „Und was mache ich jetzt? Wir könnten zusammen um die Häuser ziehen?“
Der Schutzengel der Seele lachte. „Ich bin im Dienst, vielleicht ist es dir schon aufgefallen. Aber du, du könntest beginnen deine Augen zu öffnen. Für die Schönheit des Lebens, für deine Einzigartigkeit. Und für die Liebe, der du begegnen wolltest. Oder hast du eine bessere Idee?“
„Nein. Du hast recht und ich lasse die dunkle Nacht der Seele jetzt hinter mir“, sagte die Seele und schüttelte sich, um wieder klar denken zu können. „Ohne dich wäre es ausweglos gewesen.
Und jetzt passe ich besser auf den roten Faden des Lebens auf. Danke, dass du mich gefunden hast!“ sprach sie und hoffte auf ein kleines Zeichen ihres Schutzengels. So gerne würde sie ihn sehen!
„Ich bin immer bei dir. Doch ich muss dich deine Erfahrungen machen lassen, ich kann nicht eingreifen, nur weil mir danach ist. Aber ich habe drei Joker bekommen, die darf ich einsetzen, wenn es keine Hoffnung mehr gibt.
Zwei habe ich noch und deswegen möchte ich dich bitten, jetzt etwas sorgsamer mit deinem Leben und seinen Umständen zu sein, auch wenn es neben mir hin und wieder weitere Seelen gibt, die dir ihre Hand reichen werden.
Die Chancen ergreifen musst du allerdings schon selbst!“.
Und was deinen Wunsch betrifft“, sagte der Schutzengel, „sie ist für dich!“
Instinktiv hob die Seele ihren Kopf und sah eine Sternschnuppe ganz dicht an sich vorbeiziehen.
Jetzt war ihr klar, dass sie nie verloren und immer in guten Händen war. Auch wenn es zu manchen Zeiten so gar nicht den Eindruck machte.
„Ich werde meine Liebe finden und ich werde die Welt verändern“ sprach sie ganz bedächtig und schickte diese Wahrheit mit der Sternschnuppe zusammen ins große, weite Universum. Dabei fasste sie sich nochmals zur Sicherheit an ihre Seelenhosentasche.
Es wurde so hell um die Seele, dass der dazugehörige Mensch am Morgen darauf die Augen öffnete und spürte, dass dieser Tag ein ganz anderer werden würde…
~Rebekka Gutmayer~
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von Rebekka Gutmayer
Nehmen wir an, dir begegnen immer wieder die gleichen Situationen:
Der/die Geliebte sucht Abstand.
Du fühlst dich übersehen.
Er/sie lässt sich nicht wirklich auf dich ein.
Er/sie hat für alles Mögliche eine Ausrede.
Vortäuschung falscher Tatsachen.
Prioritäten weit entfernt von deinen.
Große Worte, k(l)eine Taten.
Versprechen nicht eingehalten.
Zuckerbrot und Peitsche.
Keine zufriedenstellenden Antworten.
Heute so und morgen anders.
Dreiecksbeziehung.
Fremdgehen.
Verlustangst.
Narzissmus.
Vertrauen verloren.
Schweigen im Walde.
Die eigene Wahrnehmung in Frage stellen.
Und es fühlt sich an, wie die ewig gleiche zähe Kartoffelsuppe, die dir das Leben in Schleife bietet.
Schon wieder?
Dabei willst du doch eine saftige, kräftige Tomatensuppe mit einem Klecks Sahne drauf.
Davon träumst du.
Also schimpfst du auf die Kartoffeln.
Sie sind zu schwer, die kriegt man fast immer nur in Säcken.
Diese rauhe Schale. Und das Schälen dauert ewig.
Womöglich noch den Dreck entfernen.
Das Kochen braucht auch so lange.
Und dann dieser Spruch mit dem Bauern. Geht gar nicht.
Du träumst weiter.
Aber wenn du Tomatensuppe willst, musst du etwas dafür tun.
Du musst die Energie, die du in die Kartoffeln investiert hast, nicht nur heute, zurückholen.
Du musst aufhören, ständig an Kartoffelsuppe zu denken.
Du musst aufhören, über Kartoffelsuppe zu sprechen.
Du musst aufhören, dich als Kartoffelsuppenliebhaber zu fühlen.
Du musst glauben können, dass dir das Leben auch Tomatensuppe schenkt.
Du musst dich für Tomatensuppe entscheiden.
Das Leben bringt dir das, womit du dich beschäftigst.
Deine Seele zeigt dir das, was noch nicht rund ist.
Wenn es in anderen Dimensionen schon viel Kartoffelsuppe gab, taucht sie auch jetzt wieder auf.
Du kannst sie nicht einfach verscheuchen.
Aber du kannst ihr die Kraft entziehen.
Du kannst sie neutralisieren.
Du kannst sie an ihren Platz bringen, wo sie dich nicht mehr stört.
Du kannst ihr deutlich zeigen, dass jetzt endlich Zeit für Tomatensuppe ist!
Du kannst der Tomatensuppe richtig viel Raum geben.
Die Kartoffeln sehen dich eines Tages nur noch aus der Ferne an.
Sie wissen, bei dir ist kein Platz mehr für sie.
Also ziehen sie weiter, dorthin wo sie noch gebraucht werden.
Und du, du weißt wofür sie gut waren.
Und lächelst die Tomaten vor dir an.
Und sie lächeln zurück…
♥
~Rebekka Gutmayer~
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von Rebekka Gutmayer
Manchmal traust du der
Liebe nicht mehr, doch ich sehe dein Licht
Manchmal fühlst du dich zu zerbrechlich, doch ich sehe dein Licht
Manchmal hast du Angst, nicht zu genügen, doch ich sehe dein Licht
Manchmal glaubst du, alleine zu sein, doch ich sehe dein Licht
Manchmal verstehst du deine Sehnsucht nicht, doch ich sehe dein Licht
Manchmal bemerkst du deine Weisheit nicht, doch ich sehe dein Licht
Manchmal denkst du, es ist viel zu schwer, doch ich sehe dein Licht
Manchmal überkommen dich große Zweifel, doch ich sehe dein Licht
Manchmal fehlt dir die Geborgenheit, doch ich sehe dein Licht
Manchmal scheint es, als würde sich das Glück vor dir verstecken, doch ich sehe dein Licht
Manchmal bist du dir selbst so fremd, doch ich sehe dein Licht
Manchmal hast du die Geduld verloren, doch ich sehe dein Licht
Manchmal schwankst du zwischen Herz und Verstand, doch ich sehe dein Licht
Manchmal bist du so müde von alledem, doch ich sehe dein Licht
Manchmal trauerst du um vergangene Momente, doch ich sehe dein Licht
Manchmal geht dir die Puste aus, obwohl du so entschlossen bist, doch ich sehe dein Licht
Manchmal scheint alles ganz anders als es ist, doch ich sehe dein Licht
Manchmal denkst du, du würdest lieber tauschen, doch ich sehe dein Licht
Manchmal fehlt dir die starke Schulter zum Anlehnen, doch ich sehe dein Licht
Manchmal scheint dich niemand zu sehen, doch ich sehe dein Licht!
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Ich bin Du und Du bist Ich
Ich sehe Mich aus Deiner Zukunft
Nichts ist in Stein gemeißelt
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Leicht oder schwer
Hell oder dunkel
Fröhlich oder traurig
Viel oder wenig
Bunt oder grau
Schnell oder langsam
Glaube oder Zweifel
Mut oder Angst
Seele oder Vernunft
Loslassen oder Festhalten
Gemeinsam oder alleine
Ehrlich oder verschleiernd
Direkt oder mit Umwegen
Klar oder desorientiert
Authentisch oder schwammig
Herzlich oder kühl
Offen oder verschlossen
Souverän oder wankend
Mitteilsam oder zurückhaltend
Sanft oder rauh
Liebevoll oder distanziert
Ausführlich oder knapp
Dankbar oder selbstverständlich
Einend oder trennend
Ausdauernd oder aufgebend
Heilend oder reizend
Wissend oder ahnend
Lachend oder seufzend
Vertrauend oder sorgenvoll
Vergebend oder nachtragend
Sichtbar oder versteckt
Gezielt oder auf gut Glück
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Es ist deine Wahl, die uns zusammenführt
So wähle weise
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Du bist größer, als du denkst
Du bist mutiger, als du annimmst
Du bist brillianter, als du ahnst
Du bist mehr, als du hoffst
Ich sehe dein inneres Licht, immer!
Ich freue mich auf dich
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IN LIEBE,
Dein Zukunfts-Ich
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~Rebekka Gutmayer~
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von Rebekka Gutmayer
Möge es einen Menschen für dich geben
mit dem du auch schweigend glücklich bist
Möge es einen Menschen für dich geben
der dir in einer Sackgasse die Taschenlampe reicht
Möge es einen Menschen für dich geben
mit dem du total ver-rückt sein kannst
Möge es einen Menschen für dich geben
der achtsam und segnend deine Stirn küsst
Möge es einen Menschen für dich geben
der das Leben als das erkennt, was es ist – ein Spiel
Möge es einen Menschen für dich geben
der herauskitzelt, was wirklich in dir steckt
Möge es einen Menschen für dich geben
der in der dunkelsten Stunde beharrlich an dich glaubt
Möge es einen Menschen für dich geben
der seinen Worten auch Taten folgen lässt
Möge es einen Menschen für dich geben
der weiß, wie er dich zum Lachen bringt
Möge es einen Menschen für dich geben
der stolz auf deine Stärken ist
Möge es einen Menschen für dich geben
dessen reine Anwesenheit dein Herz berührt
Möge es einen Menschen für dich geben
der dich ermutigt, alte Begrenzungen zu verlassen
Möge es einen Menschen für dich geben
der dir zeigt, wie sich Geborgenheit anfühlt
Möge es einen Menschen für dich geben
der bereit ist, gemeinsam mit dir zu wachsen
Möge es einen Menschen für dich geben
der an seinen Herausforderungen reift
Möge es einen Menschen für dich geben
der für dich auch über Schatten springt
Möge es einen Menschen für dich geben
der das Wort Loyalität nicht nur von Google kennt
Möge es einen Menschen für dich geben,
der dir mit offenen Armen entgegen kommt
Möge es einen Menschen für dich geben
der dir die Liebe in einer neuen Dimension zeigt
Möge es einen Menschen für dich geben
der dein Gesicht sanft in seinen Händen hält, während er dir tief in die Seele sieht
Möge es einen Menschen geben
der mit dir in die gleiche Richtung blickt…
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Möge es diesen einen Menschen für dich geben
So wie es dich für ihn gibt!
~Rebekka Gutmayer~
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