Der Mann, der sich niemals mehr bindet
Der Mann, der sich niemals mehr bindet
ist kein schwacher Mann.
Doch hält er sich für die Liebe nicht geschaffen.
Er liebt die Nacht, denn dann wenn es leise und still ist
spürt er den Frieden in sich.
Doch er spürt in diesen Stunden auch eine Wehmut,
ein leises Flüstern nach einer echten Gefährtin,
sie ist ihm noch nie begegnet.
Er kennt viele Frauen, er hat es so oft schon versucht,
doch sie waren ihm zu laut, zu fordernd, zu anhänglich, zu unfrei,
sie wollten ihn alle verändern.
Er fühlte sich nie richtig, denn er wollte mehr.
Er wollte in die Tiefe tauchen, verschmelzen und sich eins fühlen
mit der Frau an seiner Seite.
Er wollte mit ihr durch die Welt galoppieren und neugierig unbekannte Ecken entdecken.
Lange war er auf der Suche, bis er sie einstellte und beschloss,
ein einsamer Cowboy zu bleiben, der sich selten zeigt.
So schützt er sich vor weiteren Enttäuschungen,
was nicht da ist, kann nicht mehr weh tun.
Jetzt lebt er für seine Arbeit und hat viel zu tun,
damit füllt er seine Tage.
Die Leere an seiner Seite, die noch keinen Namen trägt
sieht er schulterzuckend an, denn an sein Glück glaubt er nicht mehr.
Manchmal, wenn er in der Dunkelheit durch die Wälder streift,
hört er ihre unbekannte Stimme und sie spricht mit ihm.
Eine leise Hoffnung, ein Wink des Schicksals
das ihm sagt, es gibt sie auch für dich,
deine Zeit wird kommen.
Dann seufzt er und pustet mit dem Kerzenlicht auch den Hoffnungsschimmer wieder aus.
Seine wahre Gefährtin wird eines Tages vor seiner Tür stehen
und er wird sie erkennen, denn sein Herz wird sich in Leichtigkeit öffnen.
Es wird der Tag sein, an dem die Liebe zurückkehrt,
die er für verloren hält.
Dann wird aus dem Mann, der sich niemals wirklich binden konnte
der Mann der in alle Ewigkeit wahrhaft liebt
und erst jetzt versteht, das seine Zeit mit sich alleine
sein größtes Glück und die beste Vorbereitung
für ihn und seine Seelengefährtin war,
denn er lernte in all den Jahren, sich selbst treu zu bleiben.
~Rebekka Gutmayer~
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