Seelina Teil 1

Seelina Teil 1

WENN SEELENPARTNER IHRE REISE PLANEN

Schön ruhig war es in der blauen, kuscheligen Sofaecke im Seelenhimmel, darüber war Seelina ganz schön froh. Ausruhen konnte sie sich, manchmal führte sie ein gutes Gespräch, manchmal auch ein ganz wichtiges. Und dann gab es wieder Zeiten, da sagte sie nichts, verweilte einfach nur in ihrem Sein. Oder sie überdachte, was sie bisher schon so alles erlebt hatte und was sie davon noch ergänzen möchte.

Manchmal stand sie auf und betrachtete aus dem Fenster des Erholungszimmers die Seelen, die gerade auf dem Weg zu ihrem neuesten Abenteuer waren. Ein bisschen Bewunderung kam schon auf und es juckte ja auch ein bisschen, sich ihnen wieder anzuschließen. Jeden Tag wurde es ein bisschen mehr und schließlich beschloss sie, dass es nun Zeit wurde für weitere Experimente auf dem doch irgendwie speziellen Erdenplaneten.

So packte sie ihr Erinnerungs- und Weisheitsköfferchen und betrat kurz darauf ganz aufgeregt den Seelenbesprechungs-Raum. Als hätte sie es nicht schon geahnt, dort wartete ihre Seelenfamilie schon auf sie, die den Raum Kraft ihrer Gedanken in eine Bar verwandelt hatten, und die erste Runde Himmelsschnaps war auch bereits bestellt! „Es ist doch jedes Mal das Gleiche“, sagte sie und schüttelte mit dem Kopf.

„Aber dieses Mal bleibe ich nüchtern, solange die Aufgaben verteilt werden“, dachte sich Seelina. „Jetzt passe ich gut auf, dass ich es nicht nochmal so übertreibe wie beim letzten Mal. Und wehe, sie wollen mich wieder überreden, ich bin gut gerüstet, auch mal Nein zu sagen!“

Schon wurde der Himmelsschnaps gereicht und alle Seelenfamilienmitglieder hoben die Gläser: „Auf eine erfolgreiche nächste Runde! Mögen wir die besten Erfahrungen machen, bei anderen einen guten Eindruck hinterlassen, Neues erfolgreich lernen und richtig viel Spaß haben!“

Doch es sollten noch weitere Seelen erscheinen. Die Tür ging auf und eine zweite Familie trat vollzählig ein.

Seelina waren nicht alle Mitglieder auf Anhieb bekannt, aber eines berührte sofort ihr Seelenherz.

Mein treuester Gefährte, mein bester Meister, mein dankbarster Schüler, mein Goldstück“ dachte sie, während die Liebe zu Julius direkt und unmittelbar den Raum füllte.

Sofort wusste er, dass Seelina bereits anwesend war und es genügte eine leichte Drehung nach rechts, um ihr den seit Längerem ersten vertrauten und innigen Blick zuzuwerfen, den sie aufgeregt erwiderte.

Auf dem Bartisch lagen mehrere dicke Stapel kleiner Kärtchen verteilt. Auf ihnen stand zum Beispiel sowas wie „Dreiecksbeziehung wiederholen“, „Vertrauen wiederfinden“, „Ein paar Jahre mit sich alleine sein“, „An Angst vor Nähe erinnern“, „Verlustangst heilen“, „Zur eigenen Größe stehen“, „Durch großen Schmerz zur größten Freiheit kommen“, „Weisheit an das Kollektiv vermitteln“, „Kinder von klein auf ermutigen“, „Echte Heimat finden“, „Vergeben lernen“, „Abhängigkeit auflösen“, „Durch Kunst Herzen berühren“, „Mißstände aufdecken“, „Selbstbewusstsein verlieren und wieder entdecken“ oder „grenzenlose Liebe erfahren“.

Natürlich gab es noch viele mehr, aber das würde hier den Rahmen sprengen.

Jetzt klingt das ja auf den ersten Blick ganz einfach, also zumindest für alle Geübten. Aber auf den zweiten Blick war es schon komplexer. Denn es wurden nicht nur die Aufgaben verteilt und manche bekamen gleich mehr als die Mindestanzahl davon, weil sie so eifrig ihre Hand hoben. Sondern es wurde auch vereinbart, wer da genau mit wem und wann in Kontakt kam, um so eine Aufgabe auch wieder in Erinnerung zu bringen!

Denn auf der Erde war das mit dem Gedächnis so eine Sache. Ziemlich oft ging das Wissen über diese Seelenbar-Absprachen gleich schon zu Lebensanfang wieder flöten. Manchmal weil der Schreck so groß war über den zurückhaltenden Erstempfang in der auserwählten Familie, manchmal weil die Seele das so wollte, um besonders stark zu wirken. Denn im Seelenhimmel sagt sich vieles ganz schön leicht, so ohne die ganzen Umstände die ein Menschenkind erfährt.

Außerdem wurde auch darauf geachtet, dass sich die noch recht jungen Seelen nicht total übermütig Karten aus dem Stapel für die reifen Seelen nahmen. Das gelang aber nicht immer, die ein oder andere von ihnen war schon ziemlich gewitzt für ihr Seelenalter und manche wollten einfach nicht auf den Rat der erfahrenen Seelen hören, weil sie das für Unfug hielten.

Seelina kam nun endlich an die Reihe und es strahlten ihr aufgeregte und begeisterte wie euphorische Gesichter entgegen, also die meisten jedenfalls.

„Kein Wunder“, dachte sie. „Haben sie ja auch fast alle kräftig beim HImmelsschnaps zugegriffen. Der ist aber auch so lecker, mit diesem unglaublich feinen Himbeeraroma!“ philosophierte sie leise vor sich hin.

„Seelina, du bist dran!“, rief ihr ihr bester Seelenfreund Julius aus der Mitte seiner Familie heraus zu.

„Gut, aber heute nehme ich wirklich nur 3“, antwortete sie und sah ihn liebevoll an.

Man muss dazu sagen, dass es zwei Arten gab, die aktuellsten Aufgaben für die Zeit im Menschenkörper zu ermitteln. Man konnte ganz gezielt hinsehen und nach dem ersten Wohlgefühl zugreifen oder man ließ den zum Seelenalter passenden Stapel an Karten umgedreht und zog so mehr oder weniger ins Blaue hinein seine Herausforderungen.

Wobei die wichtigsten Seelenspielgefährten schon auch dafür sorgten, dass sich die Karten dabei auch an der richtigen Stelle befanden. Wie genau sie darauf Einfluss nehmen konnten, das war Seelina noch nicht ganz klar, obwohl sie diese Abläufe schon so oft beobachtet hatte.

Sie entschied sich dann doch ganz spontan dafür, zu den etwas Mutigeren zu gehören und zog aus dem umgedrehten Stapel wie gewünscht nur 3 Karten heraus. „Und?“ fragte Julius ganz aufgeregt.

„Echt jetzt?“ murmelte Seelina in sich hinein, „Eigentlich war das ja klar“.

Sie räusperte sich, um nicht allzu enttäuscht zu wirken und sagte dann mit möglichst klarer Stimme: „Also, herzlichen Glückwunsch Julius, ich habe die große Begeisterung dir zu verkünden (sie verkniff es sich, mit den Augen zu rollen), dass du mich zum 283ten Mal an meine große Angst, dich zu verlieren, erinnern darfst.

Ich habe aber auch die große Hoffnung, dass es dann wirklich mal gut ist. Und dass ich dieses Mal schnell entdecke, dass wir in unserer letzten Inkarnation schon wieder diesen Schwur von uns gegeben haben, nie wieder alleine bleiben zu wollen!“ Was auf den beiden anderen Karten stand, verriet sie ihm nicht sofort.

Julius nickte und seufzte. „Ja, das war vielleicht nicht unsere beste Idee. Also lösen wir ihn schnellstmöglich wieder auf, damit uns die Seelenglocke der Erinnerung nicht mehr so lange im Ohr klingelt. Die ist ganz schön nervig, löst sie doch den alten Schmerz der Trennung so konsequent wieder aus. Und dann werden wir mißtrauisch oder kleben energieraubend aneinander. Oder noch schlimmer, einer von uns klammert wegen dieser Urangst an einem ganz Fremden und kann deswegen den anderen nicht wirklich in sein Leben lassen!

Das sollten wir dieses Mal wirklich vermeiden!“ sagte er.

„Ich bitte dich darum. Lass es uns jetzt in die Hand versprechen, dass wir uns dort unten in die Augen sehen und sofort wissen werden, wer wir sind. Und das wir uns die größte Mühe geben, jeder von uns – hörst du! – jeder, den alten Schmerz zu verwandeln und in Heilung zu bringen.

Weil ich dich so sehr liebe, gebe ich dir nun mein Einverständnis für unsere erneute, gemeinsame Erdenreise. Auch wenn du noch 2,5 Jahre hier bleibst und deinem ausgewählten Ehrenamt nachgehst, während ich vorauseile.

Wir sind schließlich gut gerüstet mit unseren Seelenpartner-Landkarten!“ sagte Seelina.

Julius war unglaublich aufgeregt, wollte er nicht zum Thema machen, dass es davon ja keine Kopien gab. Wer diese Landkarte irgendwo unterwegs verlor, hatte nun echt nicht gerade den Sechser im Himmelslotto gewonnen. Denn es gab von so ziemlich allen Himmelsdokumenten Sicherheitskopien, aber von einem der wichtigsten gab es keine. Bisher kam wohl auch noch niemand auf die Idee, das zu ändern.

Er küsste sie ganz zärtlich auf die Stirn, nahm ihre Hand und brachte sie in den nächsten Raum, den letzten, bevor das Abenteuer Erde wieder seinen Lauf nahm.

In vorwiegend ausgelassener Aufbruchsstimmung bekamen nun die Seelenfamilien ihre Seelenausweise mit neuem Gültigkeitsdatum übergeben – bis auf die, die sich noch ein bisschen Zeit lassen wollten oder erst später ihren Erdeneinsatz hatten.

Ein unglaublich schöner, weißer Engel verteilte sie an jeden Reisenden persönlich und versuchte, sich dabei mit dem Schmunzeln zurückzuhalten. Wusste er doch genau, wie das am Ende wieder „dort unten“ ablief.

Er hatte sich inzwischen entschieden, lieber hier im göttlichen Himmelsfeld zu Diensten zu sein und Trost oder Aufmunterung an die Neuankömmlinge zu spenden, wann immer sie gebraucht wurden…

Fortsetzung folgt (vielleicht)

~Rebekka Gutmayer~

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SIE WOLLTE NUR LIEBEN

SIE WOLLTE NUR LIEBEN

Das Elixier seiner Augen floß ihr durch Mark und Bein. In jede Zelle ihres Körpers und zurück in jede Erinnerung ihrer Seele an vergangene, gemeinsame Zeiten.

Liebessüchtig wurde sie, süchtig danach ihn anzusehen, ihn zu verstehen, ihn zu ergänzen.

Dabei wollte sie nur lieben, mit jeder Faser ihres Seins.

Sie vergass, dass er Freiheit und Raum brauchte um zu wachsen.

Dass er seine Schuhe selbst einlaufen musste und sie es nicht für ihn tun konnte, es hätte auch seltsam ausgesehen.

Im Aufwachen war er ihr erster Gedanken und nicht nur im Schlaf träumte sie stetig und fast ausschließlich von ihm.

Sie schloss sich, ohne es zu wissen, einem großen Energiefeld an in das viele Menschen, vor allem Frauen, täglich ihre schweren Mantras trugen.

Ein Mantra lautete „ich muss ihn retten, was auch immer es kosten mag“, ein anderes „ich muss mich anstrengen, um geliebt zu werden“. Doch war das lange nicht alles, das Repertoire an Sprüchen, Gedanken und Liedern war so groß, dass es sich dreimal um den Erdball schlingen konnte.

So sangen sie, oft in klagender Weise über die Sehnsucht nach Geborgenheit und männlicher Stärke, um im gleichen Atemzug dem Mann jede Chance auf Eigeninitiative zu entziehen.

Die Gruppe der Männer, die dem schweren und über die Jahrzehnte immer lauter werdenden Gesang nicht ausweichen konnte, zog sich still und leise zurück; Milimeter für Milimeter machten sie Rückschritte oder schlichen auf Zehenspitzen an den verzweifelten Frauen vorbei.
Sie wussten sich keinen Rat und so schwiegen sie.
Für große Worte braucht es auch große Taten, aber danach war ihnen nicht.

Und so besangen die liebessüchtigen Frauen das Universum, Sonne und Mond, den Tag und die Nacht und bei jeder sich nur bietenden Gelegenheit den Mann, dem sie ihr Herz geschenkt hatten.

Zur gleichen Zeit nahmen die Männer die Herzen an sich, der eine recht und der andere eher schlecht.

Sie kamen kaum darum herum, denn die Herzen wurden mit Sonderexpress & Glückwunschkarten zugestellt, am Gartenzaun festgebunden oder gar über den Schornstein in ihr Haus geschoben.

Der eine verwahrte es still, aber sorgsam – er wusste, es wird der Tag kommen, an dem ihre Herzen im Gleichklang schlagen konnten.

Der andere stellte es auf ein Regal, und sah es mit stolzgeschwollener Brust als Leistungstrophäe an, ohne jeden weiteren emotionalen Wert.

Der nächste war damit überfordert und wies das Herz schnell von sich um so weit zu rennen, als er nur konnte.

Manchmal taten sie auch erst das Eine und dann das Andere.

So sangen die Frauen und kämpften einen Kampf, der sie unendlich müde machte.

Bis zu dem Tag, an dem das Leben ein Einsehen hatte und beschloss, für Erleichterung zu sorgen.

Wie mit einem gewaltigen Windstoß schüttelte es Männlein wie Weiblein durcheinander und nichts war mehr wie zuvor.

Es nahm den Frauen all ihre Klageschriften und schenkte ihnen Freiheit.

Freiheit von den alten und gebetsmühlenartig heruntergeleierten Texten.
Freiheit von der Traurigkeit des sich Verlassen-fühlens.
Freiheit von der Angst, nicht gut genug zu sein.
Freiheit von dem Drang, sich für den Liebsten aufzureiben.
Freiheit von dem Kampf um Anerkennung.
Freiheit von der Besessenheit, einen Lieblingsmenschen im tiefsten Kern zu ändern.
Freiheit, um sich selbst zu lieben.
Freiheit, um das große Ganze zu erkennen.
Freiheit, wieder vollkommen bei sich zu sein
Freiheit, die Leichtigkeit zum Freund hat
Freiheit, sich selbst zu verwirklichen
Freiheit, Ohnmacht gegen Eigenverantwortung zu tauschen
Freiheit, das Herz ganz weit zu öffnen für die Stimme der Seele

Während die Frauen noch staunten, was ihnen so aus den Händen genommen und gleichzeitig auch unerwartet gegeben wurde, erwachten durch die große Wellenbewegung auch die Männer, einige plumpsten dabei von ihren Sofas.

Sie spürten, jetzt ist es an der Zeit, sich zu bewegen und Führung zu übernehmen.

Sie wussten, es gab nun keine Ausreden mehr. Sie konnten sich nicht länger verstecken. Auch die Bequemlichkeit wurde nicht mehr belohnt, die viele Jahre so praktisch war.

Sie nahmen die ihnen anvertrauten Herzen in ihre Hände und atmeten gemeinsam tief durch.
Es war an der Zeit, jedes einzelne davon zu überprüfen!

Der Mann, der nur darauf wartete, endlich Mann sein zu dürfen, gab es mit einem wissenden Lächeln seiner Liebsten und zeigte ihr ohne Umschweife und ehrlich wie nie sein eigenes, liebendes Herz.

Der Trophäensammler gab sie kleinlaut an all die Frauen zurück, die er nie ernst nahm oder gar respektlos behandelte und erkannte, dass er so viel mehr war, als all die Äußerlichkeiten, mit denen er sich bisher schmückte.

Der Überforderte hatte kein Herz, das er zurückgeben konnte, da er niemals eines an sich heranlies. Das stimmte ihn nachdenklich und er begann erste zarte Schritte der Kommunikation, wann immer er Augen begegnete, die für ihn strahlten.

Und so übten sie von nun an, neu zu lieben, als…

Liebende Menschen, die sich ihre Herzen schenken können, wann immer sie es für gut befinden.

Liebende Menschen, die das geliebte Gegenüber staunend betrachten, weil es ein einziges Wunder ist.

Liebende Menschen, die ohne zu leiden lieben, wenn der andere die Liebe noch nicht greifen kann.

Liebende Menschen, die sich gegenseitig Freiheiten schenken ohne einen Gegenwert zu erwarten

Liebende Menschen, die auch in der Zeit mit sich selbst ihr Glück verdoppeln

Liebende Menschen, die um ihre Stärken wie auch Schwächen wissen und beginnen, sich zu ergänzen

Liebende Menschen, die sich aneinander anlehnen statt aneinander zu ziehen, um neue Kraft zu tanken

Liebende Menschen, die die Sucht nach Liebe hinter sich lassen, um gemeinsam zu wachsen

Liebende Menschen, die täglich miteinander herausfinden, ob ihre Richtung (noch) die Gleiche ist

Liebende Menschen, die beginnen, ein viel größeres Energiefeld zu erschaffen, das es bisher nur in vielen Träumen gab…

~Rebekka Gutmayer~

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Die große Angst vor (der) Trennung

Die große Angst vor (der) Trennung

Es gibt ein riesiges Mißverständnis in der Welt der Liebe.

Wenn in diesem Zusammenhang in der Eso- oder Spiriszene Worte wie „Loslassen“ oder „Abgrenzung“ fallen, springen viele Frauen (und ich schließe mich da nicht aus 😉 ) gleich hinters Sofa, halten sich die Ohren zu und ziehen sich die Decke übern Kopf.

Weil wir gerne lesen und hören, was wir lesen und hören wollen, machen wir manchmal die Aufmerksamkeitstür schneller zu, als es gut für uns ist.

Aber warum? Zwischen Abgrenzung und (Ab)trennung gibt es einen großen Unterschied!

Natürlich lassen wir uns viel lieber locken von Überschriften, die danach klingen, als müssten wir nur den geheimen Zauberspruch entdecken, mit dem wir in alle Ewigkeit mit unserem Liebsten in ein erfülltes, harmonisches und ausgeglichenes Liebesleben eintauchen können. Ohne jegliches eigene Dazutun, ohne irgendwas (Unangenehmes) zu fühlen, ohne auch nur einen Stuhl dafür zu verrücken.

 

Manchmal ruft das Leben aber nach Veränderung, nach neuen Erfahrungen und auch danach, genauer hinzusehen und wieder hervorzukommen aus dem Versteck hinter´m Sofa. Unter der Decke passiert nicht besonders viel – und du bist nicht dafür gemacht, dich ständig zu ducken und an deinen Möglichkeiten vorbei zu leben.

Das kann aber u.U. passieren, wenn du in einer Beziehung (egal welcher Art) deine Nase zu sehr in das Energiefeld und die Probleme deines Liebsten steckst, so dass du:

  • für ihn mitleidest, wenn du weißt oder spürst, dass er Probleme hat – aber das hilft weder ihm noch dir und verändert die Situation nicht
  • dich selbst und das, was deine Seele dir sagen will, kaum über verschwommen bis gar nicht mehr wahrnehmen kannst

 

Um es deutlicher zu machen:

Stell dir vor, du bewohnst ein Haus und dein Liebster wohnt gegenüber.

Jetzt springst du Tag und Nacht an, in und um sein Haus herum. Du prüfst ständig, ob er noch da ist, ob er auch den Müll rausgebracht hat, ob er vielleicht Besuch bekommt, wie lange er arbeitet, welche Zeitung er liest, wann er welche Nachrichten verschickt, ob er seine Blumen auch gießt und genügend Schlaf bekommt. Die Liste ist beliebig erweiterbar.

Wie sieht dein Haus dann aus? Bewohnst du es oder bist du im Grunde schon längst gedanklich gegenüber eingezogen und dein eigenes steht eigentlich leer?

Genau so fühlst du dich dann auch. Und wunderst dich, warum du an Kraft verlierst.

Eine gesunde Abgrenzung bedeutet: du bist bei dir, er ist bei sich.

  • Dann kannst du leichter spüren, wenn er dich wirklich braucht (und nicht, wenn du glaubst, dass du für ihn da sein oder um ihn kämpfen musst)
  • Zwischen euren „Häusern“ kann ein gesunder Austausch stattfinden, er kann freiwillig auf dich zukommen, wenn er das möchte und in der Lage dazu ist
  • Er fühlt sich nicht von dir „umzingelt“ und unter Druck gesetzt

Und dazwischen kann Austausch stattfinden.

Wenn dieser aber nicht möglich ist?

Dann muss es immer noch nicht um Trennung gehen!

Dass „er“ schweigt, nicht reagiert oder sich nicht klar zu dir positioniert, hat nicht immer damit zu tun, dass du ihm egal bist oder er so gar keine Gefühle hat.

Männer ziehen sich mit Vorliebe in ihre „Höhle“ zurück, wenn sie z.B. überfordert sind; Zeit für sich brauchen; Angst vor (Fehl)entscheidungen haben; Liebe&Beziehung vielleicht nicht gerade die oberste Prioriät in ihrem Leben ist; sich selbst nicht gut fühlen;  noch mehr in der (ungeklärten) Vergangenheit leben als in der Gegenwart; sich anderen Menschen gegenüber stark verpflichtet fühlen; die eigenen Bedürfnisse nach hinten stellen… – und dienen dir gerade dann damit, wenn du dadurch die größten Unsicherheiten erlebst.

Das klingt schräg, ich weiß. Aber was er in dir verunsichert, war schon vorher da und du bekommst durch ihn die Möglichkeit, diese Baustellen in deinem Haus zu erkennen und zu korrigieren.

Zeiten der Stille, des Rückzugs und des Schweigens des Lieblingsmenschen sind nicht gerade leicht verständlich – und schon geht es los mit unseren Ängsten:

  • ihn zu verlieren
  • von ihm vergessen zu werden
  • alleine zu bleiben
  • nicht liebenswert zu sein

Wenn du darunter sehr leidest und vor allem über einen längeren Zeitraum, kann das mehrere Gründe haben, z.B.:

  • dein inneres Kind sucht nach Aufmerksamkeit und Liebe und glaubt, wenn ein Mensch nicht reagiert, dass das automatisch Ablehnung bedeutet
  • du projizierst deine Wünsche, Bedürfnisse und Sehnsüchte unreflektiert auf deinen Liebsten und glaubst (auch unbewusst), dass er dafür zuständig ist und dein Glück von ihm und seinem Verhalten abhängt
  • du hast in einem anderen Leben einen Eid, einen Schwur oder ein Versprechen gegeben, z.B. immer für ihn da zu sein, ewig auf ihn zu warten oder etwas wieder gut machen zu müssen. Diese damals ausgesprochenen Sätze wirken noch immer – selten aber so, dass du dich tatsächlich gut damit fühlst!

Wenn du dich mit deinem Lieblingsmenschen tief verbunden fühlst und das Gefühl hast, es geht eher 2 Schritte zurück als einen vor, kann es sich um einen Seelenpartner handeln, der dir begegnet ist, um etwas (gemeinsam) Ungeklärtes zu heilen oder dir auch als Sprungbrett dient, etwas (Gravierendes) in deinem Leben zu verändern.

Deine Angst vor Trennung ist total verständlich. Aber dein eigenes Haus deswegen nicht zu bewohnen, ist nicht unbedingt empfehlenswert. Umso mehr aber diese Übung von Susanne Hühn, mit der du dich abgrenzen und damit vermeiden kannst, all zu viele Spaziergänge ins nachbarliche Grundstück zu machen 😉 :

Die Goldene Acht

 „Immer wenn du das Gefühl hast, du lässt dich zu sehr in das Energiefeld eines anderen ziehen – sei es, dass es automatisch geschieht, sei es, dass der andere dich anzapfen will oder gar, dass du selbst in die Haut und das Kraftfeld des anderen hineinschlüpfen möchtest -, dann stelle dir vor, dass ihr durch eine goldene Acht verbunden seid.

Der Kreuzungspunkt ist in der Mitte zwischen euch, und jeder hat einen genügend großen Raum innerhalb der Acht. Wenn sich eure Energien vermischen, du selbst in deinem Gefühl verschwimmst und unklar wirst, dann liegt das daran, dass du einen energetischen Kreis um dich und den anderen gelegt oder es zumindest zugelassen hast. Legst du dagegen die Acht bewusst, hat jeder seinen abgegrenzten Bereich, und ihr seid dennoch miteinander verbunden.

Der andere hat keinen Zugriff mehr auf deine Energie, du selbst bist geschützt und stabil. Du nimmst dir außerdem gleichzeitig die süchtig machende Möglichkeit, die Energie des anderen an dich zu ziehen. Die goldene Acht kannst du auch anwenden, wenn du schwierige Telefongespräche führst oder zu sehr in die Rolle des inneren Kindes rutschst, sobald dir eine Autoritätsperson begegnet.

Die Erfahrung zeigt, das die Energie der goldenen Acht stärker ist als jeder Versuch, dich in einen Kreis zu binden, weil sie die geistigen Gesetze des freien Willens und der Selbstbestimmung, der Achtsamkeit und der Achtung vor dem anderen widerspiegelt.

So wirst du frei, selbst zu entscheiden, auch wenn der andere noch so sehr versucht, dich an sich zu binden.

Wenn du selbst bemerkst, dass du Bindungsenergien aussendest und du es nicht mit deiner bewussten Absicht ändern kannst, leg die goldene Acht um euch beide. Dann spürst du dich selbst wieder und signalisierst dir, dass du nicht mehr bereit bist, dich auf süchtig machende Beziehungen einzulassen.

Du bekommst dadurch das Geschenk der Selbstbestimmung und der Handlungsfähigkeit zurück.“

→ Ein Auszug mit freundlicher Genehmigung aus ihrem Buch:

„Ich lasse deines bei dir – Co-Abhängigkeit erkennen und lösen“

Deine Liebessituation ist individuell, so wie es euer jeweiliger Seelenplan auch ist. Deswegen helfen diverse Liebesratgeber nicht sonderlich gut, wenn es darum geht, welche Taktiken und Spielchen du anwenden sollst, damit er sich dir endlich zu – statt abwendet.

Leben bedeutet nicht immer, einfach nur glücklich zu sein.

Manchmal geht es um viel mehr.

~Rebekka Gutmayer~

P.S.: Nimm dir, was du brauchen kannst. Alles andere lass einfach stehen.🙂

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Du kannst an der Situation zerbrechen…

Du kannst an der Situation zerbrechen…

…und ewig darunter leiden, dass dein Liebster nicht so reagiert wie von dir gewünscht – oder dich im Chaos neu ausrichten und sortieren

Du kannst vom Regen in die Traufe kommen, weil du aus deinen Erfahrungen nichts lernen willst – oder dir die Chance geben, deine Erlebnisse positiv zu verwerten

Du kannst vor deinen Unsicherheiten blinder Maulwurf spielen – oder sie eine nach der anderen mutig verwandeln

Du kannst andere für deine Gefühle verantwortlich machen – oder deine eigene Verantwortung auftauen

Du kannst deine Grenzen von deinem Seelenpartner überschreiten lassen – oder sie neu und unübersehbar mit Flagge hissen

Du kannst zögernd auf der Stelle treten – oder entschlossen sein und bleiben, etwas zu verändern

Du kannst sein Verhalten, wenn es dir nicht gefällt, aushalten – oder deine Gefühle und Bedürfnisse kommunizieren (lernen)

Du kannst deine Sehnsucht als Schmerz empfinden – oder als treibende Kraft deiner Seele sehen, deinem Ziel, einer wirklich genialen Beziehung, näher zu kommen

Du kannst vieles einmalig ausprobieren und dich gleich als Versagerin fühlen, wenn es nicht klappt – oder dir Zeit und Mitgefühl schenken und dich erinnern, dass Rom auch nicht an einem Tag erbaut wurde

Du kannst viele Ursachen in deiner Kindheit finden und ihnen die Schuld geben – oder dein inneres Kind nach seinen Bedürfnissen fragen, du weißt am Besten, was es jetzt braucht

Du kannst alles mit dir selbst ausmachen und Scheuklappen anbehalten – oder dir den Horizont erweiternde Unterstützung suchen

Du kannst ängstlich wegsehen – oder dich deinen Ängsten stellen und ihnen nach und nach den Stecker ziehen, wenn du sie nicht mehr brauchst

Du kannst deine Beziehung auf der Oberfläche betrachten – oder tiefer hinter ihre Zusammenhänge und Möglichkeiten sehen

Du kannst im Drama stecken bleiben – oder dich für mehr Gelassenheit entscheiden

Du kannst hart und anspruchsvoll mit dir sein – oder versuchen, offener für die Geschenke des Lebens an dich zu werden

Du kannst viel denken und gackern und doch alles beim Alten lassen – oder anfangen zu fühlen und neue Entscheidungen treffen

Du kannst mit deinem Schicksal hadern und dich ausgeliefert fühlen – oder dich daran erinnern, was dich aus deinem Inneren ruft und begeistert

Du kannst Sicherheit und Kontrolle bevorzugen – oder dich mit deinem wahren Kern, deinem tieferen Wissen, deiner Intuition anfreunden

Du kannst lange vor dich hinfluchen – oder dich ab und an in Hingabe üben

Du kannst das ganze Leben und die Liebe als sinnlos empfinden – oder deine Gedanken dafür öffnen, dass alles seinen Sinn hat und dich davon selbst überzeugen (lassen)

Du kannst in Zeiten des vermeintlichen Liebes-Stillstandes ausflippen – oder auf die Idee kommen, dass dir eine Auszeit gut tun kann

Du kannst dich am Außen orientieren, anpassen und auf Wunder warten – oder dich von deiner Seele führen lassen

In uns allen steckt von jedem etwas. Die Frage ist nur, wann hast du wovon genug und wo darf es noch ein bisschen mehr sein? 😉

The choice is yours!

~Rebekka Gutmayer~

P.S.: Nimm dir nur das, was für dich stimmt!

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Wenn es dir beschissen geht, weil er…

Wenn es dir beschissen geht, weil er…

  • sich ohne Ankündigung leise davongeschlichen hat
  • keine klare Stellung bezieht
  • immer wieder neue Ausreden erfindet, um dir nicht zu begegnen
  • seine Kinder, den Beruf oder Enten füttern dir vorzieht
  • beruhigende 4-Zeiler aufsagen kann, den Worten aber keine Taten folgen
  • dich nur heimlich treffen will
  • sich um Antworten herumdrückt und ausweicht
  • sich nicht zwischen dir und seiner Freundin/Frau entscheidet
  • dir offensichtlich nicht die Wahrheit sagt

…dann hast du jetzt die Wahl zwischen 2 Möglichkeiten.

Für die erste brauchst du nicht viel.

Sie heißt „Mimimi.“

Und bedeutet, du klagst und beschwerst dich darüber und ärgerst dich wie Rumpelstilzchen im Kreis – hast aber keine Lust auf Veränderung, zeigst weiter mit dem Finger auf deinen Seelenpartner und wartest lieber auf ein Wunder, während du dir das neueste Liebespartner-Orakel ansiehst und zumindest kurzfristig in Hoffnung schwelgst.

Wenn du „Mimimi“ gut findest, ist das total ok, dann bleib da ruhig.

Ich kann nur an dieser Stelle leider nicht mehr weiterhelfen.

 

Für die zweite ist Eigenverantwortung von Vorteil.

Sie heißt „Mir reicht´s!“

Diese Premium-Möglichkeit beeinhaltet Entdeckergeist, die tiefe Sehnsucht nach einer echten Beziehung auf Augenhöhe,  du willst verstehen, warum du in dieser Situation bist und wie verflixt nochmal du sie endlich verändern kannst. Die Entschlossenheit, nicht mehr länger aushalten zu wollen, bringt dich zu Erfahrungen, bei denen du allerdings nicht immer „Hurra, davon hab ich schon immer geträumt!“ rufen wirst.

Was du davon hast?

  • Je mehr du weißt, wie du tickst, auf was du warum anspringst und welche Signale du an deinen Liebsten sendest, umso mehr verlagert sich deine Ausstrahlung Richtung Liebesmagnet statt Liebesflaute
  • Du wirst more authentisch, weil du dich dir selbst und deinen Chancen näherst
  • Dein Seelenschiffchen hängt dann nicht mehr irgendwo verpeilt im Beziehungsgewässer herum und ist auch nicht mehr auf seltene Zufallstreffer auf der Seelenlandkarte angewiesen
  • Du findest die Lecks, eins nach dem anderen, die alte Flagge „Mich könnte ja auch mal jemand wirklich lieben“ fliegt über Bord und die neue „Ich bin wirklich bereit für die Liebe!“ weht täglich prächtiger im zwischenmenschlichen Wind. Rat mal, welche Flagge mehr Beachtung kriegt 😉
  • Der Liebesfluss in deinem Leben nimmt zu statt vor sich hinzudümpeln und zum Ententeich zu werden (nix gegen Enten, ich denke du weißt, was ich meine)!

 

Wenn du dich für diese Möglichkeit entscheidest, brauchst du auch einen Tauchschein.

Denn du tauchst ab in eine Welt voller emotionaler Abenteuer, du findest heraus, was dich noch daran hindert, eine erfüllende Partnerschaft anzuziehen und du entdeckst endlich die Perlen in dir, die schon wie wild unter ihrer Schale klopfen und auf dich warten!

An manchen Tagen wirst du mit „Algen“ auf dem Kopf auftauchen und dich stirnrunzelnd fragen, wie lange du damit schon rumläufst und warum dir das noch niemand gesagt hat.

An anderen wirst du Gold in deinen Händen halten –  du entdeckst die unbegrenzte Fülle der Schatzkiste in dir. Und dein Seelenschiff geht wieder auf Kurs!

„Mimimi“ geht immer und überall.

„Mir reicht´s!“ geht zum Beispiel so:

Wenn es dir beschissen geht, weil er… – dann:

  • Stelle das „Nein, das soll er aber so nicht!“ erstmal zur Seite und versuche die Situation anzunehmen, wie sie jetzt ist (du brauchst sie deswegen nicht gut zu finden und sie kann sich verändern!). Damit sparst du dir einiges an Kraft.
  • Weiche deinen Gefühlen wie Ohnmacht, Angst, Trauer nicht aus (sonst stellen sie sich hinten wieder an und sammeln sich), gib ihnen für kurze Zeit einen Raum, in dem sie von dir gesehen werden können. So lässt du Luft aus der Anspannung.
  • Schreibe dir alles von der Seele, solange bis du Erleichterung spüren kannst. Das ist eine Bestandsaufnahme für dich – und ist nicht als Bratpfanne für deinen Liebsten gedacht, also bitte Finger weg von der Briefmarke! 😉
  • Nimm dir immer wieder Zeit für stille Momente – einfach mal nichts tun, die Gedanken kommen und gehen lassen. Diese kleinen Auszeiten unterstützen deine innere Weisheit, dir wichtige Hinweise oder die nächsten Schritte zuzuspielen – plötzlich kommen dir Ideen, die im Alltäglichen bisher eher untergegangen sind!
  • Hol dir stärkende Unterstützung von Menschen denen du vertraust, wenn du nicht weiter kommst.
  • Ist vielleicht dein inneres Kind gerade aktiv – du findest im Netz viele Info´s dazu, hier ein wertvoller Buchtipp: „Das Kind in dir muss Heimat finden“ von Stefanie Stahl
  • Verstärke deine Intuition und hol die Entspannung wieder mit ins Boot, z.B. mit geführten Meditationen.

 

Wie auch immer deine Wahl ausfällt, nichts davon ist besser oder schlechter.

Die Qualität deines (Liebes)lebens ist einfach anders.

~Rebekka Gutmayer~

P.S.: Nimm dir nur das, was für dich stimmt!

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