von Rebekka Gutmayer
Das Elixier seiner Augen floß ihr durch Mark und Bein. In jede Zelle ihres Körpers und zurück in jede Erinnerung ihrer Seele an vergangene, gemeinsame Zeiten.
Liebessüchtig wurde sie, süchtig danach ihn anzusehen, ihn zu verstehen, ihn zu ergänzen.
Dabei wollte sie nur lieben, mit jeder Faser ihres Seins.
Sie vergass, dass er Freiheit und Raum brauchte um zu wachsen.
Dass er seine Schuhe selbst einlaufen musste und sie es nicht für ihn tun konnte, es hätte auch seltsam ausgesehen.
Im Aufwachen war er ihr erster Gedanken und nicht nur im Schlaf träumte sie stetig und fast ausschließlich von ihm.
Sie schloss sich, ohne es zu wissen, einem großen Energiefeld an in das viele Menschen, vor allem Frauen, täglich ihre schweren Mantras trugen.
Ein Mantra lautete „ich muss ihn retten, was auch immer es kosten mag“, ein anderes „ich muss mich anstrengen, um geliebt zu werden“. Doch war das lange nicht alles, das Repertoire an Sprüchen, Gedanken und Liedern war so groß, dass es sich dreimal um den Erdball schlingen konnte.
So sangen sie, oft in klagender Weise über die Sehnsucht nach Geborgenheit und männlicher Stärke, um im gleichen Atemzug dem Mann jede Chance auf Eigeninitiative zu entziehen.
Die Gruppe der Männer, die dem schweren und über die Jahrzehnte immer lauter werdenden Gesang nicht ausweichen konnte, zog sich still und leise zurück; Milimeter für Milimeter machten sie Rückschritte oder schlichen auf Zehenspitzen an den verzweifelten Frauen vorbei.
Sie wussten sich keinen Rat und so schwiegen sie.
Für große Worte braucht es auch große Taten, aber danach war ihnen nicht.
Und so besangen die liebessüchtigen Frauen das Universum, Sonne und Mond, den Tag und die Nacht und bei jeder sich nur bietenden Gelegenheit den Mann, dem sie ihr Herz geschenkt hatten.
Zur gleichen Zeit nahmen die Männer die Herzen an sich, der eine recht und der andere eher schlecht.
Sie kamen kaum darum herum, denn die Herzen wurden mit Sonderexpress & Glückwunschkarten zugestellt, am Gartenzaun festgebunden oder gar über den Schornstein in ihr Haus geschoben.
Der eine verwahrte es still, aber sorgsam – er wusste, es wird der Tag kommen, an dem ihre Herzen im Gleichklang schlagen konnten.
Der andere stellte es auf ein Regal, und sah es mit stolzgeschwollener Brust als Leistungstrophäe an, ohne jeden weiteren emotionalen Wert.
Der nächste war damit überfordert und wies das Herz schnell von sich um so weit zu rennen, als er nur konnte.
Manchmal taten sie auch erst das Eine und dann das Andere.
So sangen die Frauen und kämpften einen Kampf, der sie unendlich müde machte.
Bis zu dem Tag, an dem das Leben ein Einsehen hatte und beschloss, für Erleichterung zu sorgen.
Wie mit einem gewaltigen Windstoß schüttelte es Männlein wie Weiblein durcheinander und nichts war mehr wie zuvor.
Es nahm den Frauen all ihre Klageschriften und schenkte ihnen Freiheit.
Freiheit von den alten und gebetsmühlenartig heruntergeleierten Texten.
Freiheit von der Traurigkeit des sich Verlassen-fühlens.
Freiheit von der Angst, nicht gut genug zu sein.
Freiheit von dem Drang, sich für den Liebsten aufzureiben.
Freiheit von dem Kampf um Anerkennung.
Freiheit von der Besessenheit, einen Lieblingsmenschen im tiefsten Kern zu ändern.
Freiheit, um sich selbst zu lieben.
Freiheit, um das große Ganze zu erkennen.
Freiheit, wieder vollkommen bei sich zu sein
Freiheit, die Leichtigkeit zum Freund hat
Freiheit, sich selbst zu verwirklichen
Freiheit, Ohnmacht gegen Eigenverantwortung zu tauschen
Freiheit, das Herz ganz weit zu öffnen für die Stimme der Seele
Während die Frauen noch staunten, was ihnen so aus den Händen genommen und gleichzeitig auch unerwartet gegeben wurde, erwachten durch die große Wellenbewegung auch die Männer, einige plumpsten dabei von ihren Sofas.
Sie spürten, jetzt ist es an der Zeit, sich zu bewegen und Führung zu übernehmen.
Sie wussten, es gab nun keine Ausreden mehr. Sie konnten sich nicht länger verstecken. Auch die Bequemlichkeit wurde nicht mehr belohnt, die viele Jahre so praktisch war.
Sie nahmen die ihnen anvertrauten Herzen in ihre Hände und atmeten gemeinsam tief durch.
Es war an der Zeit, jedes einzelne davon zu überprüfen!
Der Mann, der nur darauf wartete, endlich Mann sein zu dürfen, gab es mit einem wissenden Lächeln seiner Liebsten und zeigte ihr ohne Umschweife und ehrlich wie nie sein eigenes, liebendes Herz.
Der Trophäensammler gab sie kleinlaut an all die Frauen zurück, die er nie ernst nahm oder gar respektlos behandelte und erkannte, dass er so viel mehr war, als all die Äußerlichkeiten, mit denen er sich bisher schmückte.
Der Überforderte hatte kein Herz, das er zurückgeben konnte, da er niemals eines an sich heranlies. Das stimmte ihn nachdenklich und er begann erste zarte Schritte der Kommunikation, wann immer er Augen begegnete, die für ihn strahlten.
Und so übten sie von nun an, neu zu lieben, als…
Liebende Menschen, die sich ihre Herzen schenken können, wann immer sie es für gut befinden.
Liebende Menschen, die das geliebte Gegenüber staunend betrachten, weil es ein einziges Wunder ist.
Liebende Menschen, die ohne zu leiden lieben, wenn der andere die Liebe noch nicht greifen kann.
Liebende Menschen, die sich gegenseitig Freiheiten schenken ohne einen Gegenwert zu erwarten
Liebende Menschen, die auch in der Zeit mit sich selbst ihr Glück verdoppeln
Liebende Menschen, die um ihre Stärken wie auch Schwächen wissen und beginnen, sich zu ergänzen
Liebende Menschen, die sich aneinander anlehnen statt aneinander zu ziehen, um neue Kraft zu tanken
Liebende Menschen, die die Sucht nach Liebe hinter sich lassen, um gemeinsam zu wachsen
Liebende Menschen, die täglich miteinander herausfinden, ob ihre Richtung (noch) die Gleiche ist
Liebende Menschen, die beginnen, ein viel größeres Energiefeld zu erschaffen, das es bisher nur in vielen Träumen gab…
~Rebekka Gutmayer~
→ Meine Texte dürfen sehr gerne geteilt werden!
Wenn du einen Artikel kopieren willst, dann bitte unverändert und mit der Quellenangabe: https://rebekka-gutmayer.com/blog
von Rebekka Gutmayer
Möge es einen Menschen für dich geben
mit dem du auch schweigend glücklich bist
Möge es einen Menschen für dich geben
der dir in einer Sackgasse die Taschenlampe reicht
Möge es einen Menschen für dich geben
mit dem du total ver-rückt sein kannst
Möge es einen Menschen für dich geben
der achtsam und segnend deine Stirn küsst
Möge es einen Menschen für dich geben
der das Leben als das erkennt, was es ist – ein Spiel
Möge es einen Menschen für dich geben
der herauskitzelt, was wirklich in dir steckt
Möge es einen Menschen für dich geben
der in der dunkelsten Stunde beharrlich an dich glaubt
Möge es einen Menschen für dich geben
der seinen Worten auch Taten folgen lässt
Möge es einen Menschen für dich geben
der weiß, wie er dich zum Lachen bringt
Möge es einen Menschen für dich geben
der stolz auf deine Stärken ist
Möge es einen Menschen für dich geben
dessen reine Anwesenheit dein Herz berührt
Möge es einen Menschen für dich geben
der dich ermutigt, alte Begrenzungen zu verlassen
Möge es einen Menschen für dich geben
der dir zeigt, wie sich Geborgenheit anfühlt
Möge es einen Menschen für dich geben
der bereit ist, gemeinsam mit dir zu wachsen
Möge es einen Menschen für dich geben
der an seinen Herausforderungen reift
Möge es einen Menschen für dich geben
der für dich auch über Schatten springt
Möge es einen Menschen für dich geben
der das Wort Loyalität nicht nur von Google kennt
Möge es einen Menschen für dich geben,
der dir mit offenen Armen entgegen kommt
Möge es einen Menschen für dich geben
der dir die Liebe in einer neuen Dimension zeigt
Möge es einen Menschen für dich geben
der dein Gesicht sanft in seinen Händen hält, während er dir tief in die Seele sieht
Möge es einen Menschen geben
der mit dir in die gleiche Richtung blickt…
.
.
Möge es diesen einen Menschen für dich geben
So wie es dich für ihn gibt!
~Rebekka Gutmayer~
.
→ Meine Texte dürfen sehr gerne geteilt werden!
Wenn du einen Artikel kopieren willst, dann bitte unverändert und mit der Quellenangabe: https://rebekka-gutmayer.com/blog
von Rebekka Gutmayer
Einen Mann zu lieben bedeutet nicht
das eigene Lebensglück von ihm abhängig zu machen
Einen Mann zu lieben bedeutet nicht
ihm die alleinige Verantwortung für Freud oder Leid zu übergeben
Einen Mann zu lieben bedeutet nicht
an ihm zu klammern, als wäre er der einzige Mensch auf Erden
Einen Mann zu lieben bedeutet nicht
ihn rund um die Uhr zu bemuttern und ihn damit zu erdrücken
Einen Mann zu lieben bedeutet nicht
sich zu verstellen, um Auseinandersetzungen zu vermeiden
Einen Mann zu lieben bedeutet nicht
ständig von ihm zu erwarten, dass er den ersten Schritt macht
Einen Mann zu lieben bedeutet nicht
davon auszugehen, dass er hellsehen kann
Einen Mann zu lieben kann bedeuten
ihn in seinen Stärken zu unterstützen, wenn er nicht (mehr) an sich selbst glaubt
Einen Mann zu lieben kann bedeuten
etwas mehrmals zu wiederholen, wenn er nicht gleich erkennt, dass es dir wichtig ist
Einen Mann zu lieben kann bedeuten
ihm zuzutrauen, selbst Lösungen für ein Problem zu finden
Einen Mann zu lieben kann bedeuten
zu verstehen, dass er manchmal seine Rückzugshöhle braucht, um sich zu sortieren
Einen Mann zu lieben kann bedeuten
zu akzeptieren, dass seine Wahrnehmung von Zeit nicht immer die Gleiche ist wie deine
Einen Mann zu lieben kann bedeuten
ihn verrückte Sachen machen zu lassen, auch wenn du sie nicht nachvollziehen kannst
Einen Mann zu lieben kann bedeuten
Mißverständnissen die Möglichkeit zu geben, sich aufzuklären
Einen Mann zu lieben kann bedeuten
ihm zu sagen, dass du nicht alles alleine schaffst – was keine Schwäche, sondern ein Zeichen von Stärke ist
Einen Mann zu lieben kann bedeuten
seine Unsicherheiten und Ängste ernst zu nehmen, ihm aber auch zu zeigen, dass er neue Erfahrungen machen kann
Einen Mann zu lieben kann bedeuten
ihn von der Couch zu locken, um ein gemeinsames Abenteuer zu wagen
Einen Mann zu lieben kann bedeuten
Zweifel oder offene Fragen nicht unter den Teppich zu kehren, sondern zur Sprache zu bringen
Einen Mann zu lieben kann bedeuten
seine Macken zu tolerieren, genau wie die eigenen
Einen Mann zu lieben kann bedeuten
ihm ehrlich zu zeigen, wie wertvoll er für dich ist
Einen Mann zu lieben kann bedeuten
Geduld zu haben, wenn er für eine Antwort länger braucht als erwartet
Einen Mann zu lieben kann bedeuten
sein Schweigen nicht sofort als Liebesentzug zu bewerten
Einen Mann zu lieben kann bedeuten
genügend Freiraum zwischen euch zu lassen, um jede einzelne Begegnung wirklich schätzen zu können
Einen Mann zu lieben kann bedeuten
sein Verhalten nicht gleich persönlich zu nehmen, wenn du noch nicht weißt, was ihn wirklich dazu bewegt
Einen Mann zu lieben kann bedeuten
zu verstehen, dass seine Bedürfnisse andere sein können als deine
Einen Mann zu lieben kann bedeuten
anzunehmen, dass er das Leben auf seine Weise betrachtet, was nicht besser oder schlechter ist
Einen Mann zu lieben kann bedeuten
den weichen Kern hinter einer harten Schale zu sehen
Einen Mann zu lieben kann bedeuten
zwischen den Zeilen zu lesen, wenn er nicht sagen kann, was er wirklich denkt
Einen Mann zu lieben kann bedeuten
dich in der Tiefe seiner Augen und damit seiner Seele fallen zu lassen
Einen Mann zu lieben kann bedeuten
ihm die Chance zu geben, dich zu erobern
Einen Mann zu lieben kann bedeuten
es wertzuschätzen, wenn er sich nicht verbiegen lässt
Einen Mann zu lieben kann bedeuten
auf Perfektion zu verzichten, um dafür seine Einzigartigkeit zu feiern
Einen Mann zu lieben kann bedeuten
immer wieder einen guten Boden für die Liebe zu schaffen, auf dem sie (individuell) wachsen kann!
~Rebekka Gutmayer~
→ Meine Texte dürfen sehr gerne geteilt werden!
Wenn du einen Artikel kopieren willst, dann bitte unverändert und mit der Quellenangabe: https://rebekka-gutmayer.com/blog
von Rebekka Gutmayer
Eine Frau zu lieben bedeutet nicht
sie durch Versprechungen oder materielle Dinge an dich zu ketten, damit du dich sicher fühlst, und nicht alleine sein musst
Eine Frau zu lieben bedeutet nicht
ständig Ja und Amen zu allem zu sagen, was sie sich von dir wünscht oder von dir erwartet
Eine Frau zu lieben bedeutet nicht
dich einmal anzustrengen und dann den Dingen ihren Lauf zu lassen
Eine Frau zu lieben bedeutet nicht
dich selbst klein zu machen und dich unter sie zu stellen
Eine Frau zu lieben bedeutet nicht
dir alle Optionen offen und sie immer wieder im Unklaren zu lassen
Eine Frau zu lieben bedeutet nicht
ihr nach dem Mund zu reden und deine eigenen Wünsche zu verdrängen
Eine Frau zu lieben bedeutet nicht
dich hinter ihr zu verstecken und keine eigenen Entscheidungen mehr zu treffen
Eine Frau zu lieben bedeutet nicht
einfach davonzulaufen, weil es so viel einfacher ist
Eine Frau zu lieben kann bedeuten
ihr deine Stärke zu zeigen, an die sie sich anlehnen kann, aber nicht muss
Eine Frau zu lieben kann bedeuten
dich verletzlich zu zeigen, damit sie dich nicht nur oberflächlich erkennt
Eine Frau zu lieben kann bedeuten
ehrlich zu sein und ihr zu sagen, was dich bedrückt oder begeistert
Eine Frau zu lieben kann bedeuten
ihre Angst vor Nähe nicht als Abweisung zu sehen, sondern als Teil ihrer Vergangenheit
Eine Frau zu lieben kann bedeuten
ihre Schönheit nicht nur äußerlich zu betrachten, sondern auch ihre inneren Diamanten zu würdigen
Eine Frau zu lieben kann bedeuten
trotz Unterschieden immer wieder in die gleiche Richtung zu blicken
Eine Frau zu lieben kann bedeuten
sie ernst zu nehmen, auch wenn sie gerade ein großes Mysterium für dich ist
Eine Frau zu lieben kann bedeuten
dich zu überwinden, deine Gefühle in Worte zu übersetzen, obwohl du viel lieber schweigen würdest
Eine Frau zu lieben kann bedeuten
Herausforderungen als Chance zu sehen, mit ihr gemeinsam zu wachsen
Eine Frau zu lieben kann bedeuten
dich für Neues zu öffnen, was dir bisher total fremd war
Eine Frau zu lieben kann bedeuten
ihr zu zeigen, was dir wirklich an ihr liegt – und es in Taten umzusetzen
Eine Frau zu lieben kann bedeuten
bei ihr zu sein, wenn sie dich braucht aber sich nicht traut, dich um Hilfe zu bitten
Eine Frau zu lieben kann bedeuten
deine bisherigen Verhaltensweisen zu überdenken und bei Bedarf zu korrigieren
Eine Frau zu lieben kann bedeuten
ihr genau wie dir selbst Freiräume zum atmen zu lassen
Eine Frau zu lieben kann bedeuten
sie zum lachen zu bringen, auch dann, wenn es gerade gar nichts zum lachen gibt
Eine Frau zu lieben kann bedeuten
Geduld zu haben, bis sie (dir) wieder vertrauen kann
Eine Frau zu lieben kann bedeuten
sie zu trösten oder ihr Mut zu machen, auch wenn du darin nicht geübt bist
Eine Frau zu lieben kann bedeuten
auf Augenhöhe zu kommunizieren, in guten wie in schlechten Zeiten
Eine Frau zu lieben kann bedeuten
nicht nur ihren Körper, sondern auch ihre Seele zu berühren
Eine Frau zu lieben kann bedeuten
dich nicht verwirren zu lassen, auch wenn sie dich in die Irre führen will
Eine Frau zu lieben kann bedeuten
sie mit etwas zu überraschen, was noch nie jemand für sie getan hat
Eine Frau zu lieben kann bedeuten
dir Zeit für sie zu nehmen, um gemeinsam das Leben zu genießen
Eine Frau zu lieben kann bedeuten
nicht nur von der Liebe (mit ihr) zu träumen, sondern sie auch möglich zu machen!
~Rebekka Gutmayer~
→ Meine Texte dürfen sehr gerne geteilt werden!
Wenn du einen Artikel kopieren willst, dann bitte unverändert und mit der Quellenangabe: https://rebekka-gutmayer.com/blog
von Rebekka Gutmayer
Es gibt ein riesiges Mißverständnis in der Welt der Liebe.
Wenn in diesem Zusammenhang in der Eso- oder Spiriszene Worte wie „Loslassen“ oder „Abgrenzung“ fallen, springen viele Frauen (und ich schließe mich da nicht aus 😉 ) gleich hinters Sofa, halten sich die Ohren zu und ziehen sich die Decke übern Kopf.
Weil wir gerne lesen und hören, was wir lesen und hören wollen, machen wir manchmal die Aufmerksamkeitstür schneller zu, als es gut für uns ist.
Aber warum? Zwischen Abgrenzung und (Ab)trennung gibt es einen großen Unterschied!
Natürlich lassen wir uns viel lieber locken von Überschriften, die danach klingen, als müssten wir nur den geheimen Zauberspruch entdecken, mit dem wir in alle Ewigkeit mit unserem Liebsten in ein erfülltes, harmonisches und ausgeglichenes Liebesleben eintauchen können. Ohne jegliches eigene Dazutun, ohne irgendwas (Unangenehmes) zu fühlen, ohne auch nur einen Stuhl dafür zu verrücken.
Manchmal ruft das Leben aber nach Veränderung, nach neuen Erfahrungen und auch danach, genauer hinzusehen und wieder hervorzukommen aus dem Versteck hinter´m Sofa. Unter der Decke passiert nicht besonders viel – und du bist nicht dafür gemacht, dich ständig zu ducken und an deinen Möglichkeiten vorbei zu leben.
Das kann aber u.U. passieren, wenn du in einer Beziehung (egal welcher Art) deine Nase zu sehr in das Energiefeld und die Probleme deines Liebsten steckst, so dass du:
- für ihn mitleidest, wenn du weißt oder spürst, dass er Probleme hat – aber das hilft weder ihm noch dir und verändert die Situation nicht
- dich selbst und das, was deine Seele dir sagen will, kaum über verschwommen bis gar nicht mehr wahrnehmen kannst
Um es deutlicher zu machen:
Stell dir vor, du bewohnst ein Haus und dein Liebster wohnt gegenüber.
Jetzt springst du Tag und Nacht an, in und um sein Haus herum. Du prüfst ständig, ob er noch da ist, ob er auch den Müll rausgebracht hat, ob er vielleicht Besuch bekommt, wie lange er arbeitet, welche Zeitung er liest, wann er welche Nachrichten verschickt, ob er seine Blumen auch gießt und genügend Schlaf bekommt. Die Liste ist beliebig erweiterbar.
Wie sieht dein Haus dann aus? Bewohnst du es oder bist du im Grunde schon längst gedanklich gegenüber eingezogen und dein eigenes steht eigentlich leer?
Genau so fühlst du dich dann auch. Und wunderst dich, warum du an Kraft verlierst.
Eine gesunde Abgrenzung bedeutet: du bist bei dir, er ist bei sich.
- Dann kannst du leichter spüren, wenn er dich wirklich braucht (und nicht, wenn du glaubst, dass du für ihn da sein oder um ihn kämpfen musst)
- Zwischen euren „Häusern“ kann ein gesunder Austausch stattfinden, er kann freiwillig auf dich zukommen, wenn er das möchte und in der Lage dazu ist
- Er fühlt sich nicht von dir „umzingelt“ und unter Druck gesetzt
Und dazwischen kann Austausch stattfinden.
Wenn dieser aber nicht möglich ist?
Dann muss es immer noch nicht um Trennung gehen!
Dass „er“ schweigt, nicht reagiert oder sich nicht klar zu dir positioniert, hat nicht immer damit zu tun, dass du ihm egal bist oder er so gar keine Gefühle hat.
Männer ziehen sich mit Vorliebe in ihre „Höhle“ zurück, wenn sie z.B. überfordert sind; Zeit für sich brauchen; Angst vor (Fehl)entscheidungen haben; Liebe&Beziehung vielleicht nicht gerade die oberste Prioriät in ihrem Leben ist; sich selbst nicht gut fühlen; noch mehr in der (ungeklärten) Vergangenheit leben als in der Gegenwart; sich anderen Menschen gegenüber stark verpflichtet fühlen; die eigenen Bedürfnisse nach hinten stellen… – und dienen dir gerade dann damit, wenn du dadurch die größten Unsicherheiten erlebst.
Das klingt schräg, ich weiß. Aber was er in dir verunsichert, war schon vorher da und du bekommst durch ihn die Möglichkeit, diese Baustellen in deinem Haus zu erkennen und zu korrigieren.
Zeiten der Stille, des Rückzugs und des Schweigens des Lieblingsmenschen sind nicht gerade leicht verständlich – und schon geht es los mit unseren Ängsten:
- ihn zu verlieren
- von ihm vergessen zu werden
- alleine zu bleiben
- nicht liebenswert zu sein
Wenn du darunter sehr leidest und vor allem über einen längeren Zeitraum, kann das mehrere Gründe haben, z.B.:
- dein inneres Kind sucht nach Aufmerksamkeit und Liebe und glaubt, wenn ein Mensch nicht reagiert, dass das automatisch Ablehnung bedeutet
- du projizierst deine Wünsche, Bedürfnisse und Sehnsüchte unreflektiert auf deinen Liebsten und glaubst (auch unbewusst), dass er dafür zuständig ist und dein Glück von ihm und seinem Verhalten abhängt
- du hast in einem anderen Leben einen Eid, einen Schwur oder ein Versprechen gegeben, z.B. immer für ihn da zu sein, ewig auf ihn zu warten oder etwas wieder gut machen zu müssen. Diese damals ausgesprochenen Sätze wirken noch immer – selten aber so, dass du dich tatsächlich gut damit fühlst!
Wenn du dich mit deinem Lieblingsmenschen tief verbunden fühlst und das Gefühl hast, es geht eher 2 Schritte zurück als einen vor, kann es sich um einen Seelenpartner handeln, der dir begegnet ist, um etwas (gemeinsam) Ungeklärtes zu heilen oder dir auch als Sprungbrett dient, etwas (Gravierendes) in deinem Leben zu verändern.
Deine Angst vor Trennung ist total verständlich. Aber dein eigenes Haus deswegen nicht zu bewohnen, ist nicht unbedingt empfehlenswert. Umso mehr aber diese Übung von Susanne Hühn, mit der du dich abgrenzen und damit vermeiden kannst, all zu viele Spaziergänge ins nachbarliche Grundstück zu machen 😉 :
Die Goldene Acht
„Immer wenn du das Gefühl hast, du lässt dich zu sehr in das Energiefeld eines anderen ziehen – sei es, dass es automatisch geschieht, sei es, dass der andere dich anzapfen will oder gar, dass du selbst in die Haut und das Kraftfeld des anderen hineinschlüpfen möchtest -, dann stelle dir vor, dass ihr durch eine goldene Acht verbunden seid.
Der Kreuzungspunkt ist in der Mitte zwischen euch, und jeder hat einen genügend großen Raum innerhalb der Acht. Wenn sich eure Energien vermischen, du selbst in deinem Gefühl verschwimmst und unklar wirst, dann liegt das daran, dass du einen energetischen Kreis um dich und den anderen gelegt oder es zumindest zugelassen hast. Legst du dagegen die Acht bewusst, hat jeder seinen abgegrenzten Bereich, und ihr seid dennoch miteinander verbunden.
Der andere hat keinen Zugriff mehr auf deine Energie, du selbst bist geschützt und stabil. Du nimmst dir außerdem gleichzeitig die süchtig machende Möglichkeit, die Energie des anderen an dich zu ziehen. Die goldene Acht kannst du auch anwenden, wenn du schwierige Telefongespräche führst oder zu sehr in die Rolle des inneren Kindes rutschst, sobald dir eine Autoritätsperson begegnet.
Die Erfahrung zeigt, das die Energie der goldenen Acht stärker ist als jeder Versuch, dich in einen Kreis zu binden, weil sie die geistigen Gesetze des freien Willens und der Selbstbestimmung, der Achtsamkeit und der Achtung vor dem anderen widerspiegelt.
So wirst du frei, selbst zu entscheiden, auch wenn der andere noch so sehr versucht, dich an sich zu binden.
Wenn du selbst bemerkst, dass du Bindungsenergien aussendest und du es nicht mit deiner bewussten Absicht ändern kannst, leg die goldene Acht um euch beide. Dann spürst du dich selbst wieder und signalisierst dir, dass du nicht mehr bereit bist, dich auf süchtig machende Beziehungen einzulassen.
Du bekommst dadurch das Geschenk der Selbstbestimmung und der Handlungsfähigkeit zurück.“
→ Ein Auszug mit freundlicher Genehmigung aus ihrem Buch:
„Ich lasse deines bei dir – Co-Abhängigkeit erkennen und lösen“
Deine Liebessituation ist individuell, so wie es euer jeweiliger Seelenplan auch ist. Deswegen helfen diverse Liebesratgeber nicht sonderlich gut, wenn es darum geht, welche Taktiken und Spielchen du anwenden sollst, damit er sich dir endlich zu – statt abwendet.
Leben bedeutet nicht immer, einfach nur glücklich zu sein.
Manchmal geht es um viel mehr. ♥
~Rebekka Gutmayer~
P.S.: Nimm dir, was du brauchen kannst. Alles andere lass einfach stehen.🙂
–> Meine Texte dürfen sehr gerne geteilt werden!
Wenn du einen Artikel kopieren willst, dann bitte unverändert mit der folgenden Quellenangabe: https://rebekka-gutmayer.com/blog
von Rebekka Gutmayer
…und ewig darunter leiden, dass dein Liebster nicht so reagiert wie von dir gewünscht – oder dich im Chaos neu ausrichten und sortieren
Du kannst vom Regen in die Traufe kommen, weil du aus deinen Erfahrungen nichts lernen willst – oder dir die Chance geben, deine Erlebnisse positiv zu verwerten
Du kannst vor deinen Unsicherheiten blinder Maulwurf spielen – oder sie eine nach der anderen mutig verwandeln
Du kannst andere für deine Gefühle verantwortlich machen – oder deine eigene Verantwortung auftauen
Du kannst deine Grenzen von deinem Seelenpartner überschreiten lassen – oder sie neu und unübersehbar mit Flagge hissen
Du kannst zögernd auf der Stelle treten – oder entschlossen sein und bleiben, etwas zu verändern
Du kannst sein Verhalten, wenn es dir nicht gefällt, aushalten – oder deine Gefühle und Bedürfnisse kommunizieren (lernen)
Du kannst deine Sehnsucht als Schmerz empfinden – oder als treibende Kraft deiner Seele sehen, deinem Ziel, einer wirklich genialen Beziehung, näher zu kommen
Du kannst vieles einmalig ausprobieren und dich gleich als Versagerin fühlen, wenn es nicht klappt – oder dir Zeit und Mitgefühl schenken und dich erinnern, dass Rom auch nicht an einem Tag erbaut wurde
Du kannst viele Ursachen in deiner Kindheit finden und ihnen die Schuld geben – oder dein inneres Kind nach seinen Bedürfnissen fragen, du weißt am Besten, was es jetzt braucht
Du kannst alles mit dir selbst ausmachen und Scheuklappen anbehalten – oder dir den Horizont erweiternde Unterstützung suchen
Du kannst ängstlich wegsehen – oder dich deinen Ängsten stellen und ihnen nach und nach den Stecker ziehen, wenn du sie nicht mehr brauchst
Du kannst deine Beziehung auf der Oberfläche betrachten – oder tiefer hinter ihre Zusammenhänge und Möglichkeiten sehen
Du kannst im Drama stecken bleiben – oder dich für mehr Gelassenheit entscheiden
Du kannst hart und anspruchsvoll mit dir sein – oder versuchen, offener für die Geschenke des Lebens an dich zu werden
Du kannst viel denken und gackern und doch alles beim Alten lassen – oder anfangen zu fühlen und neue Entscheidungen treffen
Du kannst mit deinem Schicksal hadern und dich ausgeliefert fühlen – oder dich daran erinnern, was dich aus deinem Inneren ruft und begeistert
Du kannst Sicherheit und Kontrolle bevorzugen – oder dich mit deinem wahren Kern, deinem tieferen Wissen, deiner Intuition anfreunden
Du kannst lange vor dich hinfluchen – oder dich ab und an in Hingabe üben
Du kannst das ganze Leben und die Liebe als sinnlos empfinden – oder deine Gedanken dafür öffnen, dass alles seinen Sinn hat und dich davon selbst überzeugen (lassen)
Du kannst in Zeiten des vermeintlichen Liebes-Stillstandes ausflippen – oder auf die Idee kommen, dass dir eine Auszeit gut tun kann
Du kannst dich am Außen orientieren, anpassen und auf Wunder warten – oder dich von deiner Seele führen lassen
In uns allen steckt von jedem etwas. Die Frage ist nur, wann hast du wovon genug und wo darf es noch ein bisschen mehr sein? 😉
The choice is yours!
~Rebekka Gutmayer~
P.S.: Nimm dir nur das, was für dich stimmt!
→ Meine Texte dürfen sehr gerne geteilt werden!
Wenn du einen Artikel kopieren willst, dann bitte unverändert mit der folgenden Quellenangabe: https://rebekka-gutmayer.com/blog